In dieser Saison war es für Dante eine traurige Regel: In großen Spielen war der Abwehrspezialist des FC Bayern meist Zuschauer.
"Bis Weihnachten alles gewinnen"
Beim Match gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund und auf der großen Champions-League-Bühne.
In den Partien gegen den AS Rom startete Konkurrent Medhi Benatia - genauso wie jetzt im Etihad Stadion von Manchester City. Erst nach Benatias Platzverweis kam der Brasilianer ins Team.
An der 2:3-Pleite war der 31-Jährige schuldlos (Bericht), während seine Innenverteidiger-Kollegen Benatia (Elfmeter und Platzverweis) und Jerome Boateng (verlorener Zweikampf vor dem Siegtreffer) ihre Päckchen zu tragen hatten (Bericht: Lehrreiche Pleite rüttelt Bayern wach).
Dante fordert jetzt aber nicht mehr Einsatzzeiten, sondern analysiert ruhig seine Situation. In der Bundesliga weist seine Statistik in dieser Saison schließlich elf Einsätze auf.
Im SPORT1-Interview spricht der Champions-League-Sieger von 2013 über seine persönliche Situation und die ungewohnte Erfahrung einer Bayern-Niederlage.
Zudem kommentiert er die Lage des Rekordmeisters vor dem Jahresendspurt und dem Spiel bei Hertha BSC (Sa, ab 15 Uhr im LIVE-TICKER und im Radio bei SPORT1.fm).
SPORT1: Der FC Bayern hat in dieser Saison zum zweiten Mal verloren. Erst im Supercup gegen Borussia Dortmund, jetzt in Manchester. Wie fühlt sich das an?
Dante: Zu verlieren ist natürlich nie gut. Wir sind nie damit zufrieden. Doch jetzt in Manchester hat gezählt, wie wir uns nach der Roten Karte präsentiert haben. Wir haben Zusammenhalt gezeigt.
SPORT1: Was waren aus Ihrer Sicht die Gründe für die Niederlage bei City?
Dante: Ich glaube, dass wir lange sehr gut gespielt haben, obwohl wir ein Mann weniger waren. Wir standen lange Zeit kompakt und hatten alles im Griff. Leider haben wir in den letzten fünf Minuten zu viel zugelassen. Das kann passieren. Wichtiger ist doch, dass jeder ist für den anderen gelaufen ist. (SHOP: Jetzt Fanartikel des FC Bayern kaufen)
So klang das 1:0 für City bei SPORT1.fm
SPORT1: Für Sie war es ein Wechselbad der Gefühle. Sie saßen wieder in einem wichtigen Spiel erstmal nur auf der Bank, kamen erst nach der Roten Karte für Medhi Benatia in die Partie.
Dante: Das ist die Entscheidung des Trainers. Ich versuche immer meinen Kollegen zu helfen, leider hat Medhi diese Rote Karte bekommen. Ich bin immer bereit, wenn mich der Trainer braucht.
Der FC Bayern geht in Unterzahl in Führung
SPORT1: Glauben Sie, Ihre Chancen sind gestiegen, in der Bundesliga wieder öfter von Anfang zu spielen?
Dante: Das ist schwer zu sagen. Ich möchte das Thema auch nicht groß kommentieren. Ich will einfach nur trainieren, mit Vollgas und mit positiven Gedanken. Am Ende schauen wir, was passiert.
SPORT1: Wie geht der FC Bayern jetzt die Partie in Berlin an?
Dante: Wir haben noch fünf Bundesliga-Spiele, wir wollen bis Weihnachten alles gewinnen, um Ruhe zu haben und nächstes Jahr eine gute Vorbereitung machen zu können. Wenn wir da viele Punkte Vorsprung haben, ist es umso besser.
SPORT1: Im Moment ist das Team von Verletzungen gebeutelt. Wie sieht es mit der Kraft bis zum Jahresende aus?
Dante: Da gibt es keine Ausreden, wir haben einen großen Kader trotz der vielen Verletzten. Wir müssen einfach weiter arbeiten. Wir wissen, dass die letzten fünf Spiele eine große Bedeutung haben.
SPORT1: Auch Bastian Schweinsteiger war lange verletzt, wie lange wird er brauchen, bis er wieder Bestform hat?
Dante: Basti ist ein sehr intelligenter Spieler, er braucht jetzt ein bisschen Geduld. Seine Präsenz, sein Einsatz allein hilft uns aber schon.