Bei der Zeitungslektüre am Mittwochmorgen dürfte Lukas Podolski wohl endgültig klar geworden sein, dass er beim FC Arsenal nicht mehr glücklich wird.
Podolski trotz Doppelpack nur Randnotiz
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Da läuft der unzufriedene Edelreservist das erste Mal in dieser Saison von Beginn an auf und schnürt gleich einen Doppelpack in der Champions League - aber die englischen Medien interessierten sich nur für den anderen Doppel-Torschützen Aaron Ramsey.
Um nicht ganz in Vergessenheit zu geraten, rief sich der -Weltmeister dann eben selbst bei seinen 7,5 Millionen Facebook-Freunden in Erinnerung.
"Doppelpack für mich und Rambo Ramsey! Starker Sieg", schrieb Podolski am Mittwoch zu einem Foto, das ihn und Ramsey nach dem 4:1 (3:0) des 13-maligen englischen Meisters bei Galatasaray Istanbul in der Kabine mit dem Victory-Zeichen zeigt.
Doppelpack ausgerechnet gegen Galatasaray
Doch obwohl nach dem Ende der Gruppenphase in der Königsklasse ausschließlich Ramsey die Überschriften auf der Insel gehörten, hatte sich Podolski immerhin die richtige Bühne für seine beide Treffer in der dritten Minute und in der Nachspielzeit ausgesucht.
Schließlich gehört der türkische Rekordmeister zu den Klubs, die angeblich Interesse an dem 29-Jährigen haben.
Nur 88 von 1350 Minuten
Podolski hatte zuletzt erklärt, dass er London im Winter verlassen möchte.
"Mir gefällt die Situation nicht. Ich bin kein Hanswurst, der seinen Vertrag auf der Tribüne aussitzt", hatte der gebürtige Pole gesagt und ein "Gespräch mit dem Verein" angekündigt.
Die Unzufriedenheit des Offensivspielers, dessen Klub als Zweiter der Gruppe D hinter Borussia Dortmund ins Achtelfinale eingezogen ist, kommt nicht von ungefähr.
Schließlich durfte der 121-malige Nationalspieler in der Premier League bisher nur 88 von 1350 Minuten spielen. Podolski stand nicht einmal in der Startelf und ist noch ohne Tor.
Zelalems Stern geht auf
Während Podolski trotz seiner beiden Treffer bei Arsenal auf dem Abstellgleis steht, ist der Stern eines anderen Deutschen in Istanbul aufgegangen.
Der 17 Jahre alte Gedion Zelalem wurde kurz nach der Pause eingewechselt und kam zu seinem Debüt in der Königsklasse.
Das Mittelfeld-Talent trug mit einer guten Leistung dazu bei, dass die Mannschaft um Kapitän Per Mertesacker ihren Coach glücklich machte.
"Wir haben in meinem 180. Spiel als Trainer in der Champions League auswärts gewonnen und stehen zum 15. Mal in Folge im Achtelfinale", sagte Teammanager Arsene Wenger: "Das ist doch mal eine Leistung."
Liverpools aus bringt Rodgers in Bedrängnis
Von ähnlichen Erfolgen kann der FC Liverpool derzeit nur träumen.
Der achtmalige Europacup-Sieger kam in seinem "Gruppen-Finale" gegen den FC Basel nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und muss 2015 in der Europa League ran.
Für Teammanager Brendan Rodgers, der in der Liga mit seinem Team auch nur auf dem neunten Platz liegt, wird es langsam eng.
Der Coach selbst fand klare Worte: "Wir haben es nicht verdient, weiter zu kommen. So einfach ist das", sagte Rodgers.
Und ergänzte: "Jetzt müssen wir jeden Stein umdrehen. Wenn man nicht weiterkommt, ist man unter Beobachtung."