Aus Maribor berichtet Christoph Lother
"Wir sind in unserer stärksten Phase"
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Der FC Schalke 04 hat es geschafft.
Nach dem 1:0-Sieg bei NK Maribor ist nicht nur die Qualifikation für das Achtelfinale der Champions League geschafft, es mehren sich auch die Zeichen, dass Roberto Di Matteo dabei ist, dem Team seine Wankelmütigkeit auszutreiben.
Benedikt Höwedes zeigt sich im SPORT1-Interview jedenfalls überzeugt, dass der Nachfolger von Jens Keller auf bestem Wege ist.
Zudem erläutert der Kapitän seinen soeben geäußerten Wunsch, irgendwann im Ausland eine neue Herausforderung zu suchen.
SPORT1: Herr Höwedes, Glückwunsch zum Achtelfinal-Einzug. Erleichtert?
Benedikt Höwedes: Natürlich, sher. Durch die Niederlage gegen Sporting hatten wir uns eine ungünstige Ausgangsposition geschaffen. Aber diesmal haben wir unsere Aufgabe gut erfüllt. Die Mannschaft ist sehr professionell mit der Situation umgegangen und Andre Schürrle hat mit seinem Tor auch noch Schützenhilfe geleistet, das war sehr solidarisch von ihm (grinst).
SPORT1: In den vergangenen drei Pflichtspielen kassierte Ihr Team nur ein einziges Gegentor. Ein Beleg dafür, dass die Dreier-Abwehrkette auch in Zukunft beibehalten werden sollte?
Höwedes: Aktuell - auch mit Blick auf unsere personelle Situation - ist diese Dreierkette sicher eine sehr sinnvolle Sache. Jeder arbeitet sehr akribisch in diesem System, wir lassen nur wenige Chancen zu. Ob wir dauerhaft so spielen, müssen wir abwarten. Erstens kommen einige derzeit verletzte Spieler zurück und zweitens muss man immer flexibel bleiben.
SPORT1: Die Mannschaft scheint die Vorstellungen von Trainer Roberto Di Matteo immer mehr umzusetzen. Ist das aktuell die stärkste Schalker Phase in dieser Saison?
Höwedes: Ich glaube schon, dass wir in unserer stärksten Phase sind. Uns war aber von Anfang an klar, dass der Trainer Zeit braucht und wir zunächst mal nur kleine Schritte machen werden. Auch wenn es zwischenzeitlich mal nach einem Rückschritt aussah, war es für uns persönlich letztlich doch ein Fortschritt. Unsere Fehler haben uns gezeigt, woran wir arbeiten müssen. Momentan stehen wir sehr stabil. Jetzt gilt es, gierig zu bleiben und nicht nachzulassen. Oft ist es einfach, erfolgreich zu sein. Die wirkliche Herausforderung ist, erfolgreich zu bleiben.
SPORT1: Die letzten drei Gegner vor der Winterpause heißen Köln, Paderborn und HSV. Sieht auf den ersten Blick nach einem machbaren Restprogramm aus. Wie lautet Ihre Zielvorgabe?
Höwedes: Es wäre falsch, jetzt direkt neun Punkte als Ziel auszugeben. Diese Mannschaften haben alle ihre Qualitäten. Gerade Köln und Paderborn machen als Aufsteiger einen hervorragenden Job. Die stehen völlig zu Recht da im Liga-Mittelfeld. Vor denen sind wir absolut gewarnt.
SPORT1: Abschließend noch ein anderes Thema. Sie hatten zuletzt öffentlich über einen möglichen Wechsel ins Ausland gesprochen. Wie konkret sind Ihre Pläne? Und wo soll es hingehen?
Höwedes: Es ist nicht akut, deshalb habe ich mir auch noch nicht allzu konkrete Gedanken gemacht. Aber ja: Das Ausland, eine neue Sprache und eine neue Kultur reizen mich.
SPORT1: Ihr Vertrag auf Schalke läuft noch bis Juni 2017. Dürfen die Fans hoffen, dass Sie ihn erfüllen?
Höwedes: Wie zuletzt schon gesagt: Ich spiele lieber mit offenen Karten als dass ich behaupte, dem Verein ewig treu zu bleiben. Schalke ist ein fantastischer Verein, den ich unheimlich zu schätzen weiß. Ich habe hier als Kapitän eine Aufgabe. Der komme ich nach - wie lange, wird man sehen.