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Während Champions-League-Spiels: Rassismus-Eklat um Antonio Rüdiger

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Während Champions-League-Spiels: Rassismus-Eklat um Antonio Rüdiger

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Rassismus-Eklat um Rüdiger

Antonio Rüdiger unterläuft beim Spiel des AS Rom in Leverkusen ein Fehler. Experte Eranio schiebt das auf Rüdigers Hautfarbe. Der TV-Sender feuert den Italiener sofort
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© Imago

Eine rassistische Äußerung über DFB-Nationalspieler Antonio Rüdiger während der Halbzeitpause des irren 4:4 in der Champions League zwischen Bayer Leverkusen und dem AS Rom im Schweizer Fernsehen hat dem früheren italienischen Nationalspieler Stefano Eranio den Job gekostet.

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"Farbigen Spielern unterlaufen diese Fehler, weil ihnen die Konzentration fehlt. Körperlich sind sie stark, aber wenn es ums Denken geht, machen sie häufig solche Fehler", hatte Eranio im RSI, dem italienischsprachigem Fernsehen der Schweiz gesagt.

Rüdiger, der diesen Sommer vom VfB Stuttgart zur Roma gewechselt ist, hatte vor dem zwischenzeitlichen 0:2 Leverkusens durch Chicharito das Abseits aufgehoben.

Nicht der erste Ausfall Eranios

Das RSI feuerte Eranio, in den Neunziger Jahren im Mittelfeld des AC Milan unter Fabio Capello und in der Nationalmannschaft unter Arrigo Sacchi aktiv und mittlerweile Co-Trainer beim Zweitligisten Livorno Calcio, praktisch unmittelbar nach dem Spiel.

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"Nach Regeln und Ethik des Service public ist eine solche Aussage nicht zu vereinbaren", hieß es in einer Mitteilung des Tessiner TV-Senders. Es sei zudem nicht das erste Mal gewesen, dass der Ex-Nationalspieler auffällig geworden wäre gegenüber farbigen Spielern.

Eranio wehrt sich - und macht alles noch schlimmer

Eranio versuchte sich am Mittwoch mit dem leider üblichen "ich bin kein xxx (beliebig einfügbar: Rassist, Faschist, Vollidiot), aber…" – Reflex zu verteidigen. Ein Satz der so gut wie immer alles nur noch schlimmer macht.

So auch in diesem Fall. Eranio sagte also der Gazzetta dello Sport: "Ich bin kein Rassist. Aber Spielern aus Afrika fehlt es an taktischer Ausbildung. Das ist die Wahrheit. Würden diese Spieler in Europa aufwachsen, würden sie alles gewinnen. Stattdessen hat noch nie eine afrikanische Mannschaft die WM gewonnen."

Zu späte Entschuldigung

Auf den Einwand, dass Rüdiger in Berlin geboren und sein ganzes Leben bis zu seinem Wechsel nach Italien in Deutschland verbracht habe, sagte Eranio: "Mein einziger Fehler war, dass ich das nicht wusste."

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Und dann nannte er ein noch weiteres Argument, wieso er keinesfalls ein Rassist sei: "Ich habe mit (dem dunkelhäutigen französischem Weltmeister, die Red.) Marcel Desailly zusammengespielt, ein Phänomen. Er hat Milan verändert und hatte das Glück, in Frankreich aufgewachsen zu sein".

"Ich habe nichts gegen Afrikaner. Sollte ich einen Fehler gemacht haben, entschuldige ich mich dafür", ergänzte Eranio noch. Aber da war es schon zu spät.

Antonio Rüdiger selbst wie auch sein Klub AS Rom wollten sich auf SPORT1-Nachfrage nicht zu Eranios Aussagen äußern.