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Dortmund-Monaco: Protokoll nach Bombenanschlag am Mannschaftsbus

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Dortmund-Monaco: Protokoll nach Bombenanschlag am Mannschaftsbus

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So erlebte der SPORT1-Reporter das Drama

SPORT1-Reporter Denis de Haas erlebte die Geschehnisse rund um den Bombenanschlag am BVB-Bus in Dortmund vor Ort. Das Protokoll der Anschlagsnacht.
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© SPORT1-Grafik: Imago/SPORT1
von Denis de Haas

Der Arbeitsauftrag war klar. Eine Einzelkritik zu Borussia Dortmund sollte ich während des Champions-League-Spiels gegen den AS Monaco schreiben.

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"Wenn sonst noch etwas Außergewöhnliches passiert, telefonieren wir natürlich", sagte der Kollege aus der Redaktion.

Es passierte etwas Außergewöhnliches. Besser gesagt: etwas Unfassbares. Auf dem Weg zum Stadion explodierten drei Sprengsätze am BVB-Mannschaftsbus. Abwehrspieler Marc Bartra musste mit einer schweren Verletzung ins Krankenhaus, das Spiel wurde abgesagt.

Das Protokoll der Anschlagsnacht von Dortmund:

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19.20 Uhr: Ankunft am Stadion. Nach der Sicherheitskontrolle geht es die Treppen hinauf zum Pressebereich. Dabei schweift der Blick in Richtung Busparkplatz. Er ist leer. Was zu dem Zeitpunkt kaum jemand im Stadion weiß: Der schwarze BVB-Bus wird heute nicht am Ziel ankommen. Es hat einen Zwischenfall auf der Strecke vom Hotel zum Stadion gegeben.

19.40 Uhr: Im Pressebereich tuscheln die Journalisten. Das Gerücht von einer zerborstenen Scheibe am Mannschaftsbus macht die Runde. Der erste Gedanke: Irgendwelche Idioten haben das Gefährt bestimmt mit Steinen beworfen. Ein Tweet der Polizei Dortmund sorgt schließlich für ein mulmiges Gefühl: "Im Bereich #Dortmund #Höchsten hat es eine #Explosion gegeben. Wir sind mit starken Kräften vor Ort. Die Lage ist derzeit noch unklar", heißt es.

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20.00 Uhr: Weitere Gerüchte wabern durch den Raum. Demnach gab es drei Explosionen am Dortmunder Bus, der spanische Profi Marc Bartra soll verletzt worden sein. Eine Absage steht zur Debatte. Ich versuche Kontakt zur Redaktion aufzunehmen. Doch das Handynetz ist überlastet. Twitter lässt sich hingegen aufrufen. Über seinen Kanal vermeldet der BVB: "Bombenexplosion am Mannschaftsbus am Mannschaftshotel. Spieler in Sicherheit. Keine Gefahr im und am Stadion. Weitere Infos folgen. #bvbasm"

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20.29 Uhr: Norbert Dickel greift zum Mikrofon und verkündet die Spielabsage. "Nach den Vorfällen kann ich nichts Anderes vermelden", sagt der Stadionsprecher. Der sonst so schlagfertige Dickel ringt um Worte, teilt den Fans noch den neuen Spieltermin mit. Am Mittwoch soll Schiedsrichter Daniele Orsato die Partie um 18.45 Uhr anpfeifen.

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20.40 Uhr: Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke betritt den Rasen und richtet Worte ans Publikum. Er bestätigt die Explosionen und Bartras Verletzung. Watzke spricht über die Schockstarre der Mannschaft, einen Augenzeugenbericht seines Trainers. "Eine Explosion ereignete sich direkt an der Seite von Thomas Tuchel", sagt er. In seine Worte mischen sich Sprechchöre monegassischer Fans. "Dortmund, Dortmund", skandieren sie. Ein Gänsehaut-Moment.

21.55 Uhr: "Hier kommen Sie nicht weiter", sagt ein Polizist, der vor einer Absperrung steht. Die Zufahrt zur Wittbräucker Straße haben die Beamten dichtgemacht. Sie sichern Spuren, lassen eine Drohne steigen, suchen das Gebiet nach möglichen weiteren Sprengsätzen ab. Der stark beschädigte Bus steht weit hinter der Absperrung. Rund zehn Kilometer sollte er aus dem Dortmunder Südwesten bis zum Stadion eigentlich zurücklegen. Die Fahrt endete aber nach wenigen hundert Metern.

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23.10 Uhr: Eigentlich sollte Sascha Fligge zu diesem Zeitpunkt Thomas Tuchel und Monacos Trainer Leonardo Jardim Fragen zum Spiel stellen. Stattdessen muss der BVB-Mediendirektor bei einer Pressekonferenz auf dem Dortmunder Polizeipräsidium reden. Fligge erklärt den Journalisten, dass sich Bartra schwerer verletzt hat. "Speichenbruch und Fremdkörper-Einsprengungen am rechten Handgelenk", so lautet die Diagnose.

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Auf der Pressekonferenz spricht auch Polizeipräsident Gregor Lange. Laut seiner Aussage gehen die Sicherheitskräfte davon aus, "dass es sich um einen gezielten Angriff gegen die Mannschaft des BVB" gehandelt hat. Staatsanwältin Sandra Lücke berichtet von einem Schreiben, das am Tatort gefunden und in dem eine Verantwortung für den Anschlag übernommen wurde. "Wir prüfen es noch auf Echtheit", sagt sie.

Fligge wird noch mit den Gerüchten über eine mögliche Erpressung konfrontiert. "Davon höre ich zum ersten Mal", sagt der Mediendirektor.

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23.57 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet. Reporter und Kameraleute verlassen das Präsidium. Auf dem Weg zum Auto werden Neuigkeiten bei Twitter gelesen. Politiker und Vereine drücken auf diesem Weg ihr Mitgefühl für den BVB aus und wünschen Bartra eine schnelle Genesung. Profis wie Benedikt Höwedes, Javi Martinez und Jerome Boateng denken an den betroffenen Klub und dessen Abwehrspieler.

Derweil macht auf Twitter der Hashtag #bedforawayfans die Runde. Es kursieren Fotos von monegassischen Fans, die in Dortmund Unterschlupf gefunden haben. Schöne Bilder an einem ansonsten betrüblichen Abend.

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