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Michael Ballack: Check zum FC Bayern und der Champions League

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Michael Ballack: Check zum FC Bayern und der Champions League

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Ballack checkt die Champions League

Michael Ballack macht bei SPORT1 den Experten-Check zur Champions League. Den FC Bayern sieht er kritisch und nimmt Carlo Ancelotti in die Pflicht.
Ex-Bayern-Kapitän Michael Ballack empfiehlt seinem ehemaligen Coach die Abteilung Attacke, um mit dem Rekordmeister die Champions League nach München zu holen.
von Martin Volkmar

Die Champions League steht in den Startlöchern und verspricht auch dieses Jahr einen harten Kampf der europäischen Top-Teams um Europas Krone.

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Einer, der dem Sieg in der Königsklasse schon ganz nah war, ist Ex-Profi Michael Ballack. Sowohl mit Bayer Leverkusen (2002 gegen Real Madrid) als auch mit dem FC Chelsea (2008 gegen Manchester United) stand der 40-Jährige im Finale. Gewinnen konnte er die begehrte Trophäe aber nie.

SPORT1 traf Ballack am Rande eines Termins von betfair. Im Interview blickt Ballack auf die Champions-League-Saison und erklärt, wer der Top-Favorit auf den Titelgewinn ist und welche Rolle die deutschen Teams um den FC Bayern München spielen können.

(Zeigen Sie ihr Fachwissen - Hier geht's zum SPORT1-Tippspiel zur Champions League)

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SPORT1: Herr Ballack, letzte Saison konnte Real Madrid in der Champions League als erste Mannschaft überhaupt den Titel verteidigen. Sind die Königlichen auch dieses Jahr der Top-Favorit?

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Michael Ballack: Daran führt kein Weg vorbei. Real Madrid ist sicherlich das Maß aller Dinge im Moment. Die Erfahrung, die Klasse und die Erfolge in jüngster Vergangenheit sprechen für sich. Selbst Paris Saint-Germain mit all seinen Verpflichtungen ist noch nicht soweit, um als geschlossene Mannschaft auf dem Level zu spielen. Aber Paris hat natürlich eine Top-Mannschaft und im letzten Jahr angedeutet, dass die Mannschaft die Champions League gewinnen kann. Aber das können viele Mannschaften. Auf dem Papier ist Real Madrid immer noch der Top-Favorit.

SPORT1: Carlo Ancelottis Aussage, Bayern werde die Champions League gewinnen, hat viele überrascht. Ist das wirklich realistisch?

Ballack: Ich kann es verstehen, dass er den Optimismus ausstrahlt. Er ist Trainer einer absoluten Top-Mannschaft, die immer den Anspruch hat, die Champions League zu gewinnen. Ob das immer so klappt, ist die andere Frage, aber er lebt das vor. Das muss er als Trainer auch. Er hat die Erfahrung. Er hat riesige Erfolge gefeiert mit verschiedensten Vereinen und weiß genau, was es bedeutet und wie man die Champions League gewinnt. Das offensiv und positiv anzugehen ist genau der richtige Weg, um den Spielern klar zu verdeutlichen: "Dieses Jahr greifen wir an." Man wird sehen, was zum Schluss dabei heraus kommt.

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SPORT1: Ist Carlo Ancelotti der richtige Mann für einen Umbruch beim FC Bayern München, obwohl er immer nur mit Star-Teams zusammengearbeitet hat?

Ballack: Es ist immer noch ein Star-Team, auch wenn die Altersstruktur jünger wird oder jünger werden muss bei den Bayern. Er hat gezeigt, dass er mit verschiedenen Spielern arbeiten kann. Zu unserer Zeit wusste er genau, was er für einen Ton anschlagen muss, wenn es eng wird (Anm. d. Red.: Ballack spielte in der Saison 2009/2010 beim FC Chelsea unter Ancelotti). Es ist wichtig, dass er sich bei den Bayern positioniert.

Er hat ein Jahr Eingewöhnungszeit hinter sich. Es ist auch nicht so einfach, mit der Sprache alle zu bedienen und im richtigen Moment die richtigen Worte zu finden. Da kann er noch selbstbewusster agieren, denn er ist ein selbstbewusster Typ und zurecht überzeugt von sich. Er muss angreifen und er sollte angreifen, denn er hat die Möglichkeit, mit Bayern Großes zu schaffen. Ich weiß nicht, ob das schon jemand geschafft hat, mit drei verschiedenen Vereinen die Champions League zu gewinnen. Da wünsche ich ihm alles Gute.

SPORT1: Wird ihm die Personalie Thomas Müller noch auf die Füße fallen?

Ballack: Wir haben gerade einen Fall mit Benedikt Höwedes gehabt, der auch ein absolutes Aushängeschild beim FC Schalke 04 war. Da ging es auf einmal ganz schnell, aber das ist nicht vergleichbar mit Thomas Müller. Er hat absolute Ausnahmefähigkeiten und die sind nicht von heute auf morgen weg. Die sind auch im Weltfußball gefragt.

SPORT1: Dennoch sitzt er derzeit oft auf der Bank...

Ballack: Das ist eine Momentaufnahme, und ich finde es gut, dass Thomas sauer ist. Das ist eine gute Reaktion. Er ist ein Münchner Kind und fühlt sich dem Verein sehr verbunden. Es ist nicht einfach, seine Motivation immer so hoch zu halten, um immer wieder den Konkurrenzkampf aufzunehmen. Jetzt sitzt er mal kurzfristig auf der Bank, das weckt wieder neue Energie in ihm. Ich hoffe auch, dass er wieder lockerer wird. Manchmal ist ihm anzusehen, dass ihn die Situation doch etwas zu belasten scheint und er sich nicht so komfortabel auf dem Platz bewegt wie früher. Das ist sehr wichtig für sein Spiel, um die Räume zu finden, in denen er sich wohlfühlt. Das ist ein natürlicher Prozess. Da hört er auf sein Inneres, wo er langlaufen muss, um immer wieder dort zu sein, wo es brennt. Wenn er die Lockerheit wieder hat, sehen wir den alten Thomas Müller.

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SPORT1: Wie bewerten Sie die Chancen von RB Leipzig in der Champions League?

Ballack: Leipzig ist neu. Das heißt, sie können frei aufspielen und haben keine großen Erwartungen. Die Gruppe ist auf dem Papier nicht so stark wie manch andere. Dadurch sind die Erwartungen zu Recht schon wieder dementsprechend hoch. Ich traue ihnen einiges zu. Es ist eine offene Gruppe. Wichtig wird es sein, die Heimspiele vor dem Leipziger Publikum zu gewinnen und mit der Euphorie und der Art, Fußball zu spielen, den einen oder anderen Gegner zu beeindrucken. Das wird schwierig werden, denn es sind erfahrene Teams. Es ist eine völlig offene und gute Situation für Leipzig. Ich wünsche ihnen alles Gute.

SPORT1: Und was ist mit Borussia Dortmund?

Ballack: Dortmund ist ein alter Bekannter, den wir wieder in der Vorrunde spielen sehen. Die Borussen haben tolle Spiele gemacht und brauchen sich nicht zu verstecken. Für mich ist Dortmund absolut ein Kandidat, der in die nächste Runde kommen wird. Dafür sind das Dortmunder Publikum und die Mannschaft viel zu heimstark. Auch auswärts sind sie in der Lage, immer ein Spiel zu gewinnen. Ich rechne fest damit, dass sie weiterkommen.