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PSG als Auftakt: Carlo Ancelotti vor entscheidenden Wochen beim FC Bayern

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PSG als Auftakt: Carlo Ancelotti vor entscheidenden Wochen beim FC Bayern

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Widerstand gegen den stillen Anführer

Mit dem Kracher gegen PSG beginnen richtungweisende Wochen für den FC Bayern. Der angezählte Trainer Carlo Ancelotti steht besonders im Fokus.
Ex-Sportdirektor Christian Nerlinger sieht beim FC Bayern Probleme in allen Mannschaftsteilen.  Marcel Reif befürchtet im CHECK24-Doppelpass eine Abreibung für den FCB im CL-Kracher bei PSG.
von Kerry Hau, Martin Volkmar

Für ein Kräftemessen mit einem europäischen Schwergewicht wie Paris Saint-Germain muss man seine Spieler nicht heiß machen.

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Wohl auch aus diesem Grund hat Carlo Ancelotti an den ganz großen Abenden in seiner Trainer-Laufbahn fast immer geliefert.

Der Italiener ist alles andere als ein Motivationskünstler, der strenge Worte in der Kabine wählt und wild gestikulierend an der Seitenlinie umherspringt. Der "stille Anführer", wie er sich in seiner Biografie definiert, lässt seine Stars im Gegensatz zu seinem Vorgänger Pep Guardiola lieber an der langen Leine.

Eine riskante, aber mehr als bewährte Philosophie. Immerhin hat sie ihm drei Champions-League-Titel eingebracht. Und dennoch stellt man sich in München mehr und mehr die Frage, ob Ancelottis Teamührung wirklich zum FC Bayern passt.

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Kritik an Ancelotti wächst

Die schwankenden, spielerisch wie taktisch oft planlosen Auftritte seines Teams, gepaart mit inzwischen auffällig vielen öffentlichen Unmutsäußerungen von Leadern wie Thomas Müller, Franck Ribery oder Arjen Robben, rufen nicht nur bei einem Großteil der Fans Skepsis hervor.

"Man hat Ancelotti immer nachgesagt, dass er eine Kabine und eine Mannschaft zufrieden machen kann. Das ist momentan nicht so. Es gibt Grüppchen, es gibt Spieler, die Gesprächsbedarf haben und nicht zufrieden sind. Das ist ein Problem", stellte auch SPORT1-Experte Marcel Reif in seiner Kolumne fest.

Die Zweifel an dem angezählten Coach dürften auch innerhalb des Klubs wachsen, sollte der erhoffte Ancelotti-Effekt am Mittwoch (ab 20.45 Uhr im LIVETICKER) ausbleiben und der Rekordmeister beim großen europäischen Titelkonkurrenten verlieren.

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Ancelotti selbst weiß: Mit einer Leistung wie gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Freitag geht sein Team an seiner früheren Wirkungsstätte unter. "Wir waren langsam, hatten wenig Intensität im Spiel und standen nicht kompakt. In Paris müssen wir anders spielen", monierte er nach dem 2:2.

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Die Herausforderung im Prinzenpark ist eine echte Standortbestimmung für sein Team - und zugleich der Auftakt in richtungsweisende Wochen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit über seine eigene Zukunft entscheiden.

Im Oktober steht neben drei losbären Aufgaben (Hertha, Freiburg, Hamburg) zunächst zwar noch eine Länderspielpause an, doch anschließend jagt ein Topspiel das nächste: Vizemeister RB Leipzig fordert die Münchner binnen drei Tagen im Pokal und in der Liga, ehe es Anfang November zum wiedererstarken BVB in den Signal Iduna Park geht.

"Lese keine deutschen Zeitungen"

Übersteht Ancelotti diesen Hürdenlauf unbeschadet, dürften auch seine größten Kritiker verstummen. Falls nicht, dürfte die Luft für ihn immer dünner werden - und die hartnäckigen Spekulationen um ein baldiges Engagement in China weiter zunehmen.

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Druck ist für den 58 Jahre alten Fußball-Lehrer jedoch nach wie vor ein Fremdwort. "Den spüre ich hier in München nicht", sagte er der französischen Tageszeitung Le Figaro in einem am Montag veröffentlichten Interview - und lieferte eine kuriose Begründung dafür: "Ich lese keine deutschen Zeitungen, weil ich die Sprache sowieso nicht verstehe."

Für ihn gilt: Solange ihm seine Vorgesetzten zur Seite stehen, lässt ihn Kritik von außerhalb kalt. Das war auch in der Saison 2012/13 der Fall, als er Paris trainierte. Sein zunächst herzliches Verhältnis zum PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi kippte allerdings überraschend am Ende der Hinrunde.

"Wir spielten nicht gut und ich spürte Nassers Vertrauen nicht mehr", berichtete Ancelotti in dem Interview mit Le Figaro. Die Folge: Er ging am Saisonende aus freien Stück, obwohl er die französische Meisterschaft gewann.

Nicht auszuschließen, dass er in München ein Deja-Vu erlebt.