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Chronologie von Anschlägen nach dem Schuss auf den Bus von Hertha BSC

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Chronologie von Anschlägen nach dem Schuss auf den Bus von Hertha BSC

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Zielscheibe Mannschaftsbus

Der Schuss auf den Mannschaftsbus von Hertha BSC ist ein Tiefpunkt nationaler Übergriffe. Jenseits der deutschen Grenzen gibt es ähnliche Vorfälle. Eine Chronologie.
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© SPORT1 Grafik Philipp Heinemann
Jens Middendorf
Jens Middendorf
von Jens Middendorf

Der Schuss auf den Mannschaftsbus von Hertha BSC vor dem Erstrundenspiel im DFB-Pokal bei Arminia Bielefeld (ab 18 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) sorgt für Aufsehen, Bestürzung und Sorge.

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Der Übergriff ist ein Tiefpunkt in einer längeren Reihe von nationalen Übergriffen. International gibt es bereits ähnliche Fälle.

SPORT1 fasst in einer Chronologie Attacken auf Mannschaftsbusse von Fußballklubs in den vergangenen fünf Jahren zusammen.

Togo beklagt drei Tote

Januar 2010: Togos Team wird auf dem Weg zum Afrika Cup in Angola mit Maschinengewehren beschossen, drei Menschen sterben. Der Vorfall ereignet sich an der nördlichen Grenze Angolas in der Unruheprovinz Cabinda. Zu dem Anschlag bekennt sich der bewaffnete Arm der separatistischen Bewegung FLEC.

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April 2010: Auf dem Weg zum Spiel in Alkmaar wird der Bus von Twente Enschede von Unbekannten von einer Autobahnbrücke aus mit Gehwegplatten beworfen. Die Steinplatten beschädigen mehrere Busscheiben. Da diese aus Sicherheitsglas bestanden, hält sich der Schaden in Grenzen.

Mai 2013: Nach der 0:1-Niederlage im Pokalfinale gegen den Lokalrivalen Lazio randalieren Anhänger des AS Rom und attackieren die eigenen Spieler. Etwa 200 Roma-Anhänger bewerfen vor dem Trainingszentrum des Klubs in Trigoria den Mannschaftsbus mit Steinen, Rauchbomben und Eiern. Dabei geht eine Scheibe zu Bruch, verletzt wird niemand.

Juli 2013: Nach dem Drittliga-Spiel zwischen dem Halleschen FC und RB Leipzig kommt es zu schweren Ausschreitungen. Anhänger des HFC versuchen, durch die Polizeisperre zu den Leipziger Fans durchzubrechen und attackieren die Polizisten mit Böllern, Steinen und Flaschen. Auch den Leipziger Mannschaftsbus bewerfen einige Randalierer mit Flaschen.

August 2013: Auch in der Regionalliga ist der Mannschaftsbus des Gegners das Ziel einiger Chaoten: Einige Mannheimer bewerfen nach dem Spiel gegen die Offenbacher Kickers den Bus des OFC. Offenbachs Co-Trainer Alex Conrad bekommt einige Tritte gegen den Oberschenkel.

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Ungeplante Übernachtung

September 2013: Fans des italienischen Erstligisten AS Rom greifen den Mannschaftsbus von Hellas Verona an und bewerfen ihn mit Steinen. Der Bus wird bei der Attacke so schwer beschädigt, dass die Mannschaft die Nacht in Rom verbringen muss.

November 2013: Fans des SSC Neapel bewerfen vor der Begegnung in der Champions League gegen Olympique Marseille den Mannschaftsbus der Franzosen mit Steinen und anderen Gegenständen. Dabei geht eine Scheibe zu Bruch. Bei Kontrollen von Anhängern beider Vereine werden unter anderem Schlagstöcke, Messer, Rauchbomben und Feuerwerkskörper sichergestellt.

Februar 2014: Kurz nach der Abfahrt in Dresden wird St. Paulis Mannschaftsbus von Dynamo-Fans mit Steinen und Flaschen so schwer beschädigt, dass er nicht weiterfahren kann. Erst knapp zwei Stunden später geht es mit einem Bus weiter, den Dynamo den Gästen zur Verfügung stellt.

Oktober 2014: Nach einem 0:2 bei den Young Boys Bern in der Europa League gehen einige hundert Fans des SSC Neapel mit Stöcken und Eisenstangen auf den Mannschaftsbus los.

März 2015: Vor dem 100. Nordderby werfen Werder-Fans Flaschen und Dosen auf den Bus des HSV, eine Scheibe geht zu Bruch. Bei weiterer Randale im Umfeld des Derbys werden acht Personen in Gewahrsam genommen.

Mit Schrotflinte auf Busfahrer

April 2015: Unbekannte feuern nach einem Ligaspiel bei Rizespor mit einer Schrotflinte auf den Bus von Fenerbahce und treffen den Fahrer. Dieser muss operiert werden, ist jedoch außer Lebensgefahr. "Der Fußball ist an seinem Ende angelangt und es ist Blut geflossen", schreibt der Verein in einem Statement. Es handle sich nicht mehr um "gewohnte Gewalt von Fußballfans", sondern um einen Mordanschlag. "Man wollte unsere Spieler töten", sagt Fenerbahces Vizepräsident Mahmut Uslu.

April 2015: Auf der Fahrt zum Spiel in Marseille wird Paris St. Germains Mannschaftsbus unter anderem mit Golfbällen beworfen. Der Bus wird leicht beschädigt, verletzt wird niemand.

April 2015: Vor der Partie zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern schlägt ein Münchner Anhänger mit einer Glasflasche eine Scheibe des BVB-Busses ein. Zu diesem Zeitpunkt sitzt niemand im Bus.

Mai 2015: Dortmunder Fans, wegen des DFB-Pokalfinals in Berlin, bespucken den Bus der Bayern-Basketballer. Diese waren ihrerseits zu einem Halbfinalspiel der Beko BBL gegen ALBA nach Berlin gereist.

Mai 2015: Fenerbahces Kapitän Emre Belözoglu und der ehemalige Galatasaray-Profi Orhan Ak geraten auf einer Autofähre mit Anhängern von Besiktas aneinander. Beide werden zunächst verbal attackiert, daraufhin zieht Ak eine Waffe und richtet sie auf die Besiktas-Anhänger. Im Gegenzug zertrümmern diese das Rücklicht an Belözoglus Wagen. Bei Twitter schreibt einer der Fans anschließend: "Wir haben Emre Belözoglu verprügelt, fahren zum Spiel gegen Akhisar und bereuen nichts."