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Nach DFB-Pleite gegen Argentinien

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Nach DFB-Pleite gegen Argentinien

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Ernüchterung statt WM-Euphorie

Schwächen im Abschluss und in der Defensive prägen die Niederlage gegen Argentinien. Besonders die Abwehr bereitet Sorgen.
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© Getty Images
Thorsten Mesch
Thorsten Mesch
von Thorsten Mesch

Vom DFB-Team berichten Thorsten Mesch, Andreas Reiners und Markus Höhner

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Mats Hummels konnte es nicht fassen. Der verletzte Innenverteidiger fieberte auf der Bank mit und raufte sich die Haare, als Mario Gomez den Ball nicht im argentinischen Tor unterbrachte.

Doch nicht nur die mangelhafte Chancenverwertung war der Grund dafür, dass die deutschen Weltmeister im Test gegen den Finalgegner aus Argentinien eine ernüchternde 2:4 (0:2)-Niederlage (Bericht) kassierten.

Die Abwehrleistung der DFB-Auswahl war eines Weltmeisters nicht würdig, und die Südamerikaner nutzten dies viermal eiskalt aus.

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Test-Länderspiel Deutschland - Argentinien

Argentinien bestraft Fehler eiskalt

"Wir haben in der Defensive den einen oder anderen Fehler gemacht, und diese Fehler wurden direkt bestraft", sagte Joachim Löw.

"Viele Spieler haben so noch nie zusammengespielt, und daher muss man das so akzeptieren", erklärte der Bundestrainer.

Vor dem Anpfiff war die Stimmung in der mit mehr als 51.000 Zuschauern ausverkauften Düsseldorfer Arena prächtig.

Löw wurde als "Trainer des Jahres" geehrt und die zurückgetretenen Philipp Lahm, Miroslav Klose und Per Mertesacker feierlich verabschiedet.

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Nach dem Anpfiff wurde schnell klar, dass die Lücke, die sie hinterlassen, nur schwer zu füllen sein wird.

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Kein Durchkommen: Kevin Großkreutz bleibt in dieser Szene an Marcos Rojo hängen
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Einzelkritik: Deutschland - Argentinien

Viele Stammspieler fehlen

Und weil in Hummels, Jerome Boateng, Bastian Schweinsteiger, Sami Khedira und Mesut Özil noch eine Handvoll Weltmeister verletzt fehlten, tat sich die zweite Garde gegen die auf Wiedergutmachung bedachten Argentinier äußerst schwer.

"Es war unglücklich für uns, dass wir uns vier Kirschen gefangen haben", meinte Benedikt Höwedes im besten Ruhrpott-Deutsch.

Ohne die letzte Entschlossenheit

"Wir waren in der Offensive und der Defensive zu inkonsequent, sind in manchen Situationen vielleicht den letzten Schritt nicht gegangen und haben den letzten Zweikampf nicht geführt", analysierte der Schalker.

Neben Manuel Neuer, Toni Kroos und Christoph Kramer war Höwedes einer von nur vier Spielern, die auch im Endspiel in Rio de Janeiro in der Startelf gestanden hatten.

Neu formierte Abwehr mit großen Problemen

Zusammen mit den Dortmundern Kevin Großkreutz, Matthias Ginter und Erik Durm bildete er eine Abwehr, die in dieser Zusammenstellung noch nie gespielt hatte - und die es wohl auch nicht so schnell wieder geben wird.

"So blöd es sich anhört: Ich glaube nicht, dass wir in der Abwehr eine schlechte Organisation hatten", sagte Höwedes zu SPORT1.

"Wir standen kompakt und hoch, wie wir es uns vorgenommen hatten. Argentinien hatte vielleicht fünf Chancen, und es sind vier Tore gefallen. Wir waren nicht gut, da brauchen wir nicht lange drum herum zu reden. Aber so schlecht wie das Ergebnis es darstellt, waren wir auch nicht."

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Nächste Pleite gegen Argentinien

Ein Schritt zu wenig hier, ein nicht voll durchgezogener Zweikampf dort - es war eben ein typisches Testspiel, in denen sich deutsche Mannschaften seit Jahren schwer tun. Speziell gegen Argentinien.

Vor der WM 2010 verlor die DFB-Auswahl in München 0:1 gegen die Südamerikaner, nach der EM 2012 setzte es in Frankfurt eine 1:3-Niederlage.

Das 2:4 von Düsseldorf zeigte aber, dass der zweite Anzug noch nicht passt.

Schottland-Spiel vor Augen

Das Spiel sei ein "Wachmacher für das erste EM-Qualifikationsspiel" gewesen, erklärte Ex-Nationalspieler Mertesacker und ergänzte immer noch in Wir-Form: "Das braucht die Mannschaft, das wird uns guttun." (STIMMEN: "Das war ein Wachmacher)

"Sonntag geht es für uns los, dann müssen wir gewinnen", sagte Löw mit Blick auf das Spiel gegen Schottland (ab 20.15 Uhr im LIVE-TICKER und auf SPORT1.fm).

Durm von Di Maria vorgeführt

Löws Spielern ist das natürlich bewusst. "Wir wissen, dass wir einige Fehler gemacht haben. Die Außen sind zu oft durchgekommen", gab sich Erik Durm selbstkritisch, nachdem er gegen den überragenden Angel Di Maria kein Land gesehen hatte.

Nach zwei Vorlagen des Flügelflitzers von Manchester United und den Volley-Abnahmen von Sergio Agüero und Erik Lamela stand es zur Pause 0:2.

Zwei Minuten nach dem Seitenwechsel verschätzte sich der für Neuer ins Spiel gekommene Roman Weidenfeller, Ginter verlor das Kopfballduell gegen Federico Fernandez - nach Di Marias Lupfer fünf Minuten später drohte ein Debakel.

"Wir haben uns in der Halbzeit viel vorgenommen, kommen raus und dann steht es gleich 0:4. Da sind wir uns wie im falschen Film vorgekommen", sagte Ginter.

Müller und Götze bringen neuen Schwung

Doch die DFB-Auswahl fing sich wieder. Andre Schürrle verkürzte auf 1:4, und mit der Hereinnahme von Thomas Müller für Schürrle und Mario Götze für Gomez lief es besser. Der Final-Held von Rio erzielte in der 78. Minute das 2:4.

"Am Ende haben wir zwei Tore gemacht, es hätten noch zwei mehr sein können", sagte Gomez.

Pfiffe gegen Gomez

Während der Italien-Legionär nach seiner Auswechslung von einem Teil der Zuschauer ausgepfiffen wurde, zeigten sich die Fans nach dem Abpfiff versöhnlich und applaudierten den Weltmeistern trotz der Pleite. Dennoch war die Stimmung deutlich gedämpft.

"Ich glaube nicht, dass die WM-Euphorie durch dieses eine Spiel verfolgen ist", sagte Durm zu SPORT1.

Löw nominiert Sam nach

Gegen Schottland muss der Bundestrainer allerdings wieder auf Lokalmatador Hummels verzichten. Der BVB-Verteidiger fehlt in Dortmund ebenso wie Özil und Julian Draxler, der gegen Argentinien mit einer Zerrung im rechten Oberschenkel nach 33 Minuten ausgewechselt wurde. Am Donnerstag nominierte er für die Partie gegen Schottland Schalkes Sidney Sam nach.

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Hummels wird die Partie also wieder als Zuschauer erleben. Es bleibt zu hoffen, dass er sich nicht wieder die Haare raufen muss.

"Wir werden am Sonntag ein vernünftiges Spiel machen", versprach Höwedes: "Da bin ich mir sicher."