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Das Gesicht der Krise

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Das Gesicht der Krise

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Das Gesicht der Krise

Die deutsche Offensive präsentiert sich beim 1:1 gegen Irland erschreckend harmlos. Exemplarisch dafür steht Thomas Müller.

Vom DFB-Team berichten Andreas Reiners, Thorsten Mesch und Jochen Stutzky

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Thomas Müller haderte. Fluchte. Und lamentierte.

Im Gesicht des Nationalspielers war die ganze Palette an Emotionen abzulesen:

Frust, Wut, Verzweiflung, Ernüchterung. Aber vor allem auch Ratlosigkeit.

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Denn das ebenso bittere wie vollkommen unnötige 1:1 in der EM-Qualifikation gegen Irland verdeutlichte:

Müller ist derzeit ein Schatten seiner selbst. Ganz offensichtlich zeigen die WM-Strapazen auch beim Stürmer vom FC Bayern deutliche Auswirkungen.

Und läuft es bei Müller nicht, gerät offenbar die gesamte Offensive der deutschen Nationalmannschaft ins Stocken. 

Gegen Schottland noch der Matchwinner

Nicht auszudenken, wenn der zweifache Torschütze beim 2:1 gegen Schottland schon im Vormonat sein Formtief gehabt hätte.

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Diese Auszeit nahm Müller nun in den beiden Partien gegen Polen (0:2) und Irland.

Und der Weltmeister hat nur drei Monate nach dem Titelgewinn in Brasilien die erste große Krise.

Keine Frage: Die Personaldecke war dünn. Marco Reus fehlte verletzt. Andre Schürrle meldete sich grippekrank kurzfristig ab.

Doch die seit Jahren so hochgelobte Offensive war trotz der Ausfälle gegen die Iren hochkarätig besetzt.

Expertenrunde auf dem Rasen. Torwarttrainer Andreas Köpke (l.), Co-Trainer Thomas Schneider (M.) und Manager Oliver Bierhoff fachsimpeln vor der Partie
Gleich zu Beginn geht es zur Sache. In einem Zweikampf fliegen gleich mehrere Spieler durch die Luft und gehen zu Boden. Karim Bellarabi (r.) erwischt es dabei am härtesten, der Leverkusener kann aber weitermachen
Die Atmosphäre stimmt auf alle Fälle. Die deutschen Fans empfangen den Weltmeister mit einer beeindruckenden Choreo
Aber natürlich sind auch einige begeisterte irische Fans vor Ort und sorgen für Stimmung
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Deutschland vs. Irland - die Bilder der EM-Qualifikation

Die spielerische Klasse, den Abwehrriegel zu knacken, war also vorhanden. Abrufen konnte die DFB-Auswahl sie jedoch nicht.

So klang der Last-Minute-Ausgleich auf SPORT1.fm

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Ohne Konzept und Durchschlagskraft

Im Gegenteil: Sie präsentierte sich hilf- und ideenlos. Ohne Konzept und Durchschlagskraft. In Polen war es die mangelnde Chancenverwertung - gegen die Iren ein Mangel an Chancen.

Fehlende Kreativität. Die vergebliche Suche nach der Lücke in der dicht gestaffelten Defensive der Gäste. Ein Rückschritt.

"In der ersten Halbzeit hat die Breite und Tiefe in unserem Spiel gefehlt. Deshalb hatte es Irland nicht so schwer, zu verteidigen", sagte Bundestrainer Joachim Löw, meinte aber auch:

"Wir hatten ein paar weniger Chancen als gegen Polen, hätten aber das zweite und dritte Tor erzielen können."

In der Tat: So scheiterte beispielsweise Müller bei seiner besten Chance in der 80. Minute freistehend.

Sinnbildlich für den gebrauchten Abend des 25-Jährigen, der nach der Partie kommentarlos das Weite suchte.

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"Sehr, sehr ärgerlich"

"Natürlich ist Druck da, aber wir haben die Fähigkeit und auch die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen. Das ist sehr, sehr ärgerlich, wie es gelaufen ist", sagte Mario Götze, der nur hin und wieder für Lichtblicke sorgte.

Doch der deutsche Angriff besteht nicht nur aus Müller und Götze.

Denn auffällig ist auch: Hochveranlagte Spieler wie Lukas Podolski oder Julian Draxler schaffen es in der Nationalmannschaft derzeit nicht, ihr Potenzial abzurufen. In die Bresche zu springen. Und dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken.

Draxler war auch im heimischen Stadion nur Mitläufer und wartet im Nationaldress weiter auf den großen Durchbruch.

Auch Podolski nutzte seine Chance einmal mehr nicht, als er in den zweiten 45 Minuten ran durfte. Löw nahm den Arsenal-Profi in Schutz:

"Man spürt, er hat seit einigen Wochen noch keine Spielpraxis. Phasenweise hat er für Betrieb gesorgt. Aber für eine längere Zeit, für 90 Minuten fehlt ihm noch die Kraft."

Kroos motzt über Einfallslosigkeit

Das galt am Ende aber für die gesamte deutsche Mannschaft, der in den letzten Minuten des Spiels nichts anderes mehr einfiel, als lange Bälle nach vorne zu schlagen.

"In den letzten Minuten spielen wir zwanzig lange Bälle, so viele haben wir, glaube ich, vorher in einem ganzen Jahr nicht gespielt", ärgerte sich Torschütze Toni Kroos, der zumindest einen Hauch an Kreativität versprühte, sich in den letzten Zügen des Spiels von der allgemeinen Hektik und Ratlosigkeit aber ebenfalls anstecken ließ.

Und so selbst die Zügel des Handelns aus der Hand gab.

So klang das Führungstor auf SPORT1.fm

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Fehlende Kraft und mangelnde geistige Frische

Fehlende Kraft oder mangelnde geistige Frische scheinen in Zeiten zahlreicher englischer Wochen generelle Probleme der deutschen Mannschaft zu sein.

Mit Sicherheit sind sie Gründe. Sie dürfen gegen offensiv harmlose Iren aber keine Ausrede sein.

Ein Weltmeister muss nicht in jedem Spiel zaubern, darf aber auch mal einen glanzlosen Sieg einfahren.