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Tomasz Waldoch spricht im SPORT1-Interview über Deutschland - Polen

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Tomasz Waldoch spricht im SPORT1-Interview über Deutschland - Polen

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Waldoch warnt DFB-Abwehr vor Polen

Tomasz Waldoch glaubt nicht an einen zweiten Sieg seiner Landsleute gegen das DFB-Team. Im SPORT1-Interview warnt der 44-Jährige zudem die deutsche Abwehr vor einem ehemaligen Bundesliga-Profi.
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Thorsten Mesch
Thorsten Mesch
von Thorsten Mesch

Wenn es um Spiele zwischen Deutschland und Polen geht, kennt sich kaum jemand besser aus als Tomasz Waldoch.

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Zwischen 1994 und 2006 spielte er in der Bundesliga für den VfL Bochum und Schalke 04, bei der WM 2002 führte der Abwehrmann Polens Nationalmannschaft als Kapitän an.

Bei Schalke war er lange Jugendtrainer, zwischenzeitlich arbeitete er als Sportdirektor bei Gornik Zabrze zusammen mit Polens heutigem Nationalcoach Adam Nawalka. Heute fungiert der 44-Jährige als Koordinator zwischen dem Schalker Nachwuchs und der Gesamtschule Berger Feld.

Vor dem EM-Qualifikationsspiel der DFB-Elf (ab 20.15 Uhr in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) spricht Waldoch im SPORT1-Interview über Stärken und Schwächen der Polen und ihre Taktik.

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SPORT1: Herr Waldoch, wo haben Sie Polens historischen Hinspielsieg gegen Deutschland verfolgt?

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Tomasz Waldoch: Leider nicht im Stadion oder im Fernsehen. Ich war damals mit Schalkes U23 unterwegs und zu der Zeit gerade im Flugzeug. Als wir gelandet sind, habe ich eine SMS bekommen, dass Polen gegen Deutschland 2:0 gewonnen hat. Zuerst habe ich gedacht, jemand hätte einen Scherz gemacht. Das Rückspiel werde ich mir auf jeden Fall im Fernsehen anschauen.

SPORT1: Das 2:0 war der erste Sieg überhaupt gegen Deutschland. Glauben Sie, dass die Polen noch einmal solch eine Überraschung schaffen können?

Waldoch: Meine persönliche Meinung: nein. Ich habe mich aber zuletzt über die Vorbereitung der polnischen Mannschaft auf die Spiele in Deutschland und gegen Gibraltar informiert. Die Jungs glauben, dass sie Deutschland schlagen können. An Selbstbewusstsein fehlt es ihnen schon einmal nicht. Ich glaube aber, dass die Deutschen klar gewinnen werden.

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SPORT1: Im Hinspiel war Deutschland überlegen, hat aber die vielen Torchancen nicht genutzt und wurde dann ausgekontert. Denken Sie, dass die Polen mit einer ähnlichen Taktik auflaufen werden?

Waldoch: Das ist schon immer die Philosophie und die Qualität polnischer Mannschaften. Das war schon so, als ich noch gespielt habe, und so wird es auch in Frankfurt sein. Sie werden beim Weltmeister nicht offensiv spielen, sondern hinten sicher stehen, gut verschieben und auf Konter oder Standardsituationen setzen.

SPORT1: Vor dem Hinspiel drehte sich alles um Robert Lewandowski, aber dann hat sich Arkadiusz Milik von Ajax Amsterdam mit seinem Tor zum 1:0 in den Vordergrund gespielt. Wie beurteilen Sie Miliks Werdegang, der sich in Leverkusen und Augsburg nicht durchsetzen konnte?

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Waldoch: Ich finde, dass die beiden sehr gut harmonieren. Sie sind beide sehr beweglich und torgefährlich, sie können aus jeder Lage schießen, da muss die deutsche Abwehr höllisch aufpassen. Milik hat sich in der Bundesliga nicht durchsetzen können, aber er hat in Amsterdam seine Qualität gezeigt. Er hat in den Niederlanden eine gute Entwicklung genommen.

SPORT1: Im Hinspiel haben die Polen das Mittelfeld mit sehr robusten Spielern wie Grzegorz Krychowiak dichtgemacht. Besteht zu befürchten, dass die filigranen deutschen Spieler wieder an diesem Bollwerk hängen bleiben?

Waldoch: Die polnischen Mittelfeldspieler gehen schon richtig zur Sache, und Krychowiak wird sehr hoch gehandelt. PSG und Arsenal waren zuletzt an ihm interessiert. Aber ich glaube, dass die Robustheit der polnischen Spieler kein Nachteil für das DFB-Tam sein muss. Egal, wer spielt: Die deutschen Spieler sind so schnell und ballsicher, dass die Zweikampfhärte der Polen gar nicht entscheidend sein wird.

SPORT1: Im Hinspiel in Warschau hat Wojciech Szczesny den Sieg der Polen mit hervorragenden Paraden festgehalten. Wird er auch in Frankfurt im Tor stehen?

Waldoch: Adam Nawalka hat sich noch nicht festgelegt, wer Nummer eins sein wird. Aber Szczesny hat für AS Rom beim 2:1 gegen Juventus Turin ein riesiges Spiel gemacht und kurz vor Schluss den Sieg gerettet. Er ist in einer super Form.

SPORT1: Sie haben als Sportdirektor von Gornik Zabrze zusammen mit Polens Nationaltrainer zusammengearbeitet. Wie wird er die Mannschaft vorbereiten?

Waldoch: So wie ich Adam kenne, wird er die Mannschaft mental und physisch perfekt vorbereiten. Die Polen werden alles geben, um sich von der besten Seite zu zeigen.

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+13
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SPORT1: Falls Deutschland gewinnt und Gruppen-Ester wird, könnte sich Polen ja auch als Zweiter direkt qualifizieren, und beide fahren zur EM …

Waldoch: Achtung, die Polen sind immer noch Erster! Schon ein Unentschieden wäre ein Riesenerfolg und würde reichen, um Platz eins zu verteidigen. Ich glaube zwar, dass Deutschland gewinnt, aber wir sollten abwarten, wie es am Ende aussieht.