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Anschläge überschatten Testspiel Frankreich gegen Deutschland in Paris

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Anschläge überschatten Testspiel Frankreich gegen Deutschland in Paris

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DFB-Team verliert an schwarzem Freitag

Gewaltakte mit vielen Toten und eine Geiselnahme überschatten Deutschlands Testspiel gegen Frankreich. Die Niederlage des DFB-Teams in Paris gerät zur Nebensache.
Frankreich trifft im Wembleystadion auf England
Frankreich trifft im Wembleystadion auf England
© Getty Images

Erschütternde Szenen im Umfeld des Testspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich in Paris.

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Nach einer Evakuierung am Freitagmorgen des DFB-Hotels wegen einer Bombendrohung wurde auch das Spiel im EM-Finalstadion von Paris von schlimmen Zwischenfällen überschattet:

Bei Anschlägen in Paris wurden laut der französischen Polizei mindestens 18 Menschen getötet, drei davon bei Explosionen in der Nähe des Stadions.

"Wir sind alle erschüttert und schockiert", sagte ein sichtlich schockierter Bundestrainer Joachim Löw, der über das Spiel angesichts der Umstände nicht sprechen wollte, in der ARD: "Wir müssen uns jetzt beraten, was wir tun."

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"Erschüttert und schockiert"

Bundestrainer Joachim Löw zeigte sich tief betroffen. "Wir sind alle erschüttert und schockiert", sagte Löw in der ARD: "Für mich treten der Sport, das Spiel und die Gegentore völlig den Hintergrund. Darüber gibt es nichts zu sagen."

Als er während des Spiels zweimal einen Knall hörte, fühlte sich Löw nach eigener Aussage "natürlich an die Bombendrohung erinnert", die es am Morgen im deutschen Teamhotel gegeben hat.

"Wir alle auf der Bank haben daran gedacht, weil wir heute Mittag schon in Schrecken versetzt wurden", sagte Löw: "Als ich das gehört habe, konnte ich mir in etwa ausmalen, was das sein wird."

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Zum Zeitpunkt nach dem Schlusspfiff war war noch offen, wie der DFB reagieren würde, ob und wann er Paris verlassen werde. "Wir sind etwas ratlos, müssen beraten, was wir tun", sagte Löw.

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Die Pressekonferenz und Spieler-Interviews wurden komplett abgesagt.

Rauball und Bierhoff tief bewegt

Teammanager Oliver Bierhoff berichtete über "große Unsicherheit, große Angst und eine komische Stimmung in der Kabine. Man hat gemerkt, wie geschockt die Spieler sind. Sie haben sofort nach ihren Telefonen ergriffen, um sich zu informieren oder zu Hause anrufen."

Auch der kommissarische DFB-Präsident Reinhard Rauball war tief bewegt: "Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier saß neben mir. Die Nachrichten, die er bekommen hat, waren von Minute zu Minute tragischer", sagte er in der ARD: "Da war schnell klar, dass an einem solchen Tag der Sport eindeutig in den Hintergrund tritt."

Rauball dachte auch sofort an die EM im kommenden Jahr in Frankreich: "Ich hoffe, dass die richtigen Schlüsse gezogen und Einfluss genommen werden kann, gerade im Hinblick auf das große Fest, das nächsten Sommer in Frankreich stattfinden soll."

Explosionen, mindestens 35 Tote, Geiselnahme

Das Spiel, das Deutschland mit 0:2 verlor, war am Freitag nur Nebensache: Nach Polizei-Angaben gab es in der Nähe des Stadions Explosionen, in der Stadt Schießereien mit mindestens 35 Toten.

FBL-EURO-2016-FRA-GER
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Zudem kam es in der Konzerthalle Bataclan zu einer Geiselnahme mit 100 gefangen gehaltenen Menschen. Während des ersten Halbzeit war ein lauter Knall zu hören gewesen, der zunächst nicht zuzuordnen war.

Frankreichs Staatspräsident François Hollande verließ zur Halbzeit das Stadion und begab sich ins Innenministerium.

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Die Arena wurde zwischenzeitlich abgeriegelt, niemand durfte sie betreten oder verlassen, über dem Stadion kreisten Hubschrauber.

Nach dem Spielende rannten zahlreiche Zuschauer von den Tribünen panikartig zurück auf das Spielfeld.

Teammanager Oliver Bierhoff erklärte: "Es ist eine große Unsicherheit da, auch Angst, nach der Bombendrohung heute im Hotel."

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Tore von Girdoud und Gignac

Im EM-Finalstadion von Paris eine über weite Strecken schwache Leistung. Die dritte Niederlage im neunten Spiel des Jahres 2015 besiegelten Stürmer Olivier Giroud vom FC Arsenal (45.+1) und Andre-Pierre Gignac vom mexikanischen Topklub UANL Tigres (86.).

Zwei Minuten vor dem 0:1 hatte Rückkehrer Mario Gomez in seinem ersten Länderspiel nach 436 Tagen die große Chance zur Führung vergeben.

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Durch die Niederlage ging auch das Debüt des EM-Trikots daneben, dass der Weltmeister am Freitag erstmals trug.

Am Dienstag in Hannover gegen die nicht für die EM qualifizierten Niederlande strebt das Team von Bundestrainer Joachim Löw nun zumindest einen versöhnlichen Jahresabschluss an.

DFB-Team mit Gomez und Dreierkette

Löw hatte im Stade de France einmal mehr überrascht. Dass Gomez als Mittelstürmer nach 14-monatiger Abstinenz sein Comeback in der DFB-Auswahl gab, war zwar zu erwarten, dafür verblüffte Löw mit seiner taktischen Ausrichtung.

Gegen die Franzosen setzte der 55-Jährige auf ein 3-4-2-1-System. Letztmals hatte Deutschland zuvor im Juni mit einer Dreierkette beim 7:0 gegen Gibraltar agiert. (SERVICE: Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

Antonio Rüdiger, Mats Hummels und Jerome Boateng bildeten den Abwehrriegel. Matthias Ginter und Jonas Hector, zuletzt noch auf den Außenpositionen in der Viererkette, agierten etwas vorgezogen, waren aber ebenfalls zumeist mit defensiven Aufgaben beschäftigt und komplettierten so letztendlich bei den Angriffen von Les Bleus die Fünferkette.

Hector musste allerdings bereits in der 34. Minute mit einer Oberschenkelprellung ausgewechselt werden, der Kölner war bis dahin der einzige DFB-Spieler gewesen, der 2015 noch keine Minute verpasst hatte.

Müller und Gomez verpassen

In der ersten halben Stunde kam das DFB-Team nur ganz selten in die gegnerische Hälfte. Eine Chance von Thomas Müller nach Vorarbeit des bei seinem Comeback nach 13 Monaten ebenfalls lange schwachen Julian Draxler wirkte als Weckschuss (34.).

Es folgte eine erste kleine Chance für Gomez (38./Außennetz) und die größere nach Vorlage von Müller (43.), bei der der Stürmer von Besiktas Istanbul den Ball über das Tor drosch. (SERVICE: Die Statistiken des Spiels)

Ausgerechnet in die deutsche Drangphase fiel das Tor der Franzosen, als Giroud nach sensationeller Vorlage von Manchester Uniteds Jungstar Anthony Martial aus vier Metern unhaltbar für Manuel Neuer vollstreckte.

Spiel wird zur Nebensache

Nach der Pause gönnte Löw Boateng eine Pause, für ihn kam Shkodran Mustafi. Die Stimmung im Stadion war nach der Nachricht der Anschläge in der Stadt ausgesprochen seltsam, das sportliche Geschehen hatte plötzlich nur noch eine Nebenrolle.

Frankreich erzielte noch ein zweites Tor durch Antoine Griezman, das wegen vorheriger Abseitsposition von Giroud zurecht nicht anerkannt wurde (53.).

Deutschland hatte bei einem Pfostenschuss von Thomas Müller aus 22 Metern noch eine große Chance (77.), ehe Gignac alles klar machte.

In der letzten halben Stunde kam es noch zu Debüts zweier 19-Jährige: Beim DFB-Team kam in der 61. Minute der Schalker Leroy Sané, bei den Franzosen acht Minuten später Kingsley Coman von Bayern München.

Doch an diesem Tag blieb auch das nur eine Randnotiz.