Irgendwann wollte Bastian Schweinsteiger nicht mehr wie David Beckham sein. Zum Glück des DFB.
Betreuer-Rolle für Schweinsteiger?
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Mit Bastian Beckham wäre Deutschland in Brasilien womöglich nicht Weltmeister geworden. Der junge Flügelspieler Schweini hatte sich da längst von seinem einstigen Vorbild emanzipiert, optisch wie spielerisch.
Schweinsteiger als Führungskraft auf der Bank
In der Endphase von Schweinsteigers Karriere taucht jetzt Beckham als Motiv wieder auf. Deutschlands Kapitän könnte bei der Europameisterschaft in Frankreich eine ähnliche Rolle einnehmen wie der Engländer bei der Weltmeisterschaft 2010. Als Führungskraft auf der Trainerbank, als Motivator und gute Seele.
Sein Innenband ist angerissen, zum zweiten Mal schon in dieser Saison. Beim ersten Mal fehlte er fast zwei Monate. Wenn es gut läuft, ist er also kurz vor den letzten Testspielen vor der EM am 29. Mai gegen die Slowakei und am 4. Juni gegen Ungarn wieder fit. Wenn nicht, ist das Turnier in Frankreich futsch.
Für diesen Fall überlegt man beim DFB, wie Schweinsteigers Rolle aussehen könnte. Sein Ausfall ist nämlich "einfach bitter", wie Manuel Neuer es ausdrückte. Für SPORT1-Experte Thomas Berthold ist der Kapitän für die Nationalmannschaft "nicht ersetzbar".
Beckham reist mit gerissener Achillessehne mit
Also soll er die Kollegen im schlimmsten Fall als zusätzlicher Assistent des Bundestrainers unterstützen. Genau das hatte auch Englands Trainer Fabio Capello vor sechs Jahren nach Beckhams Achillessehnenriss entschieden.
Die WM wurde natürlich trotzdem zum Flop, England quälte sich ins Achtelfinale, wo es ein 1:4 gegen Deutschland setzte. An Beckhams Motivations-Klatschen an der Seitenlinie lag das aber genauso wenig wie an seiner wie immer tadellos sitzenden Designer-Garderobe.
Letztlich wäre es wohl kein Unterschied gewesen für die Engländer ohne ihren Rekord-Nationalspieler. Auch Deutschland würde die EM ohne Schweinsteigers Präsenz durchstehen, sollte dieser das Turnier tatsächlich verpassen.
Schweinsteiger gehört dazu – Ballack nicht
Vielmehr geht es um die Geste. Schweinsteiger gehört dazu, ob fit oder verletzt. Die Mannschaft als Einheit, egal was passiert. Bei Michael Ballack wäre damals übrigens niemand auf die Idee gekommen, ihn verletzt mit nach Südafrika zu nehmen.
Für Schweinsteiger sollten die zwei Jahre nach dem Weltmeistertitel noch einen draufsetzen. EM-Titel als Kapitän, dann wohl abtreten. Wenn dieser Plan schon im Ansatz scheitert, lässt ihn beim DFB niemand allein mit seinem Schicksal.
Und vielleicht ruft auch noch David Beckham an und teilt seine Erfahrungen.