Die wichtigste Erkenntnis vorab: Im Vergleich zu den schlechten Offensivleistungen der ersten beiden EM-Spiele hat sich das DFB-Team gegen Nordirland klar gesteigert - auch wenn noch längst nicht alles geklappt hat.
Meinung: Löw zieht richtige Schlüsse
© SPORT1 Grafik mit DPA picture-alliance
Joachim Löw hat nach den zwei schwachen Auftritten gegen die Ukraine und Polen die richtigen Schlüsse gezogen und mit Mario Gomez und Joshua Kimmich auch die richtigen Veränderungen vorgenommen.
Die Offensivspieler bewegten sich besser, der Ball lief gut und wurde schnell in den Strafraum gespielt, der Abschluss wurde konsequent gesucht. Die Chancenverwertung war allerdings – wieder einmal – verheerend.
Matchwinner Mario Gomez zahlte seine Startelfnominierung nicht nur mit einem Tor zurück, er fügte sich auch sofort gut ins Kombinationsspiel ein. Löw sollte ihn wieder von Beginn an bringen. Der Angreifer von Besiktas Istanbul strahlte Gefahr aus und hatte immer Zug zum Tor. Das hatte in den ersten beiden Spielen gefehlt.
Seine Chance genutzt hat auch Joshua Kimmich. Der 21-Jährige füllte die für ihn ungewohnte Position als Rechtsverteidiger überzeugend aus, spielte sehr abgeklärt und schaltete sich viel besser in die Offensive ein als zuvor Benedikt Höwedes.
Negativ bleiben vor allem die mangelhafte Chancenverwertung (wie schon in der EM-Qualifikation) und die schwächere zweite Halbzeit hängen, durch die das DFB-Team beinahe den Gruppensieg verspielt hätte.
Dass in den K.o.-Runden deutlich stärkere Gegner kommen, ist logisch. Im Achtelfinale wird wohl die Slowakei der Gegner sein. Ein ähnlich defensives Team, aber qualitativ besser als die Nordiren.
Insgesamt war der Auftritt der DFB-Elf ein Schritt in die richtige Richtung, für ein Viertelfinale gegen Italien oder Spanien aber noch zu wenig. Gegen Mannschaften dieser Kategorie wird man nicht so viele Chancen bekommen, und wenn, dann muss man sie konsequenter nutzen.