TV-Experte Mehmet Scholl hat die taktischen Veränderungen von Joachim Löw beim Sieg der deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale der EM gegen Italien hart kritisiert.
VOTING: Hat Scholl mit seiner Kritik Recht?
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"Warum bringt man eine Mannschaft, die so funktioniert hat, in diese Situation, dass man sagt, man muss sie an dem Gegner anpassen?", fragte der ehemalige deutsche Nationalspieler in der ARD.
Im Vergleich zu den ersten vier Spielen hatte der Bundestrainer gegen die Italiener in der Abwehr mit einer Dreierkette aus Benedikt Höwedes, Jerome Boateng und Mats Hummels spielen lassen. Zuvor hatte das Team mit einer Viererreihe kein Gegentor kassiert.
"Siegenthaler möge morgens liegen bleiben"
"Das hätte man heute auch anders lösen können als mit einer Dreierkette. Man hätte die Passwege zustellen können und dann hätten wir uns nicht unserer Stärke nach vorne beraubt", führte Scholl weiter aus.
Der 45-Jährige gab jedoch nur indirekt Löw die Schuld an der Umstellung.
"Der Herr Siegenthaler (Spielbeobachter des DFB, d. Red.) möge seinen Job machen, morgens liegen bleiben und dann nicht während des Trainings Ideen einbringen", sagte Scholl.
Er vermutet, dass Löw in Absprache mit Urs Siegenthaler und dem gesamten Stab die Entscheidung zur Veränderung in der Defensive getroffen hatte.