Da musste auch Mats Hummels den Kopf schütteln. Ungläubig.
Hummels' Patzer bringt BVB Klopp näher
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Doch Borussia Dortmunds Kapitän wusste nach dem Elfmeterpfiff nach nur 37 Sekunden genau, was er angestellt hatte. Auf dem Weg in den Strafraum hatte er den Gegner am Trikot festgehalten.
"Eine Zehntelsekunde zu lange" habe er gezogen, stellte Hummels nach dem 0:1 bei FK Krasnodar bei Sky bedauernd fest.
Diese "Zehntel" kann für den BVB noch sehr teuer werden. (Die Highlights des 5. Spieltags in UEFA Europa League Pur, Fr., ab 19.30 Uhr im TV auf SPORT1)
Nachteil im direkten Vergleich
Durch den Sieg zogen die Russen in Gruppe C an der Borussia vorbei - trotz der schlechteren Tordifferenz, aber dank des 1:2 im Hinspiel und dem daraus resultierenden Vorteil im direkten Vergleich. (DATENCENTER: Tabellen der UEFA Europa League)
Dass Krasnodar am letzten Gruppenspieltag bei Qäbälä patzt? Äußerst unwahrscheinlich. (DATENCENTER: Spielplan und Ergebnisse der Europa League)
Dem BVB drohen nun schon im Sechzehntelfinale Hochkaräter wie der FC Arsenal, der AS Rom, Schachtjor Donezk - oder eben der FC Liverpool mit Dortmunds langjährigem Trainer Jürgen Klopp.
Denn durch das 2:1 gegen Bordeaux ist Liverpool in der Gruppe B weiter Erster und damit ein potenzieller Gegner des BVB in der Zwischenrunde.
Nicht Hummels allein der Sündenbock
Hummels versuchte derweil, selbst dem bitteren 0:1 etwas Positives abzugewinnen.
"Wenn ein attraktiver Gegner eine Runde früher kommt und wir den ausschalten, sind wir im Nachhinein glücklich darüber", sagte der Nationalspieler.
Es war nicht Hummels allein, der die Niederlage verschuldet hatte. Die Torchancen in den folgenden 89 Minuten hätten für mehr als einen Sieg gereicht.
Doch der Kapitän steht zurzeit sinnbildlich für das fehlende Quäntchen Glück bei den Schwarz-Gelben - oder auch für mangelnde Cleverness.
Bobic kritisiert Aubameyang-Verzicht
Das Fehlen von Marco Reus, Shinji Kagawa und Pierre-Emerick Aubameyang als Torgarant machte sich ebenfalls bemerkbar.
"Ein Stürmer wie Aubameyang mit seiner Quote ist unverzichtbar. Wenigstens auf die Bank hätte man ihn mitnehmen können", übte SPORT1-Experte Fredi Bobic Kritik an der Entscheidung von Trainer Thomas Tuchel.
Tuchel selbst konstatierte nach seiner ersten internationalen Niederlage mit dem BVB ein "paradoxes Ergebnis".
"Sie quälen sich ein bisschen durch diese Gruppenphase der Europa League", resümierte Bobic.
Dies galt am Donnerstag insbesondere für Hummels.