Milde 15 Grad herrschen im russischen Krasnodar. Von wegen Väterchen Frost.
BVB kämpft um Ruf und Wiedergutmachung
© Imago
Frostige Stimmung hatte dagegen bei Borussia Dortmund nach der 1:3-Pleite beim Hamburger SV geherrscht, als der Bundesligazweite so gar nicht wie ein Top-Team aufgetreten war.
Und milde war Trainer Thomas Tuchel nach dem schwachen Auftritt überhaupt nicht gestimmt.
Vor dem Europa-League-Duell beim FK Krasnodar (17 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm u. LIVETICKER, Highlights im TV auf SPORT1) will der BVB seinen guten Ruf wiederherstellen.
Anspruch und Wirklichkeit
Auch Ilkay Gündogan packt seine Mitspieler bei der Ehre.
"Jeder Einzelne muss sich hinterfragen, wie es dazu kommen konnte, dass wir auch vom Kopf her nicht da waren", sagte der BVB-Nationalspieler im SPORT1-Interview.
"Wir können so ein Spiel mit unseren Ansprüchen nicht so angehen", weiß der Sechser und kündigt an in der Europa League "Wiedergutmachung" an.
Die Ansprüche, sie sind hoch. Über den Strohhalm der Qualifikation noch in die UEFA Europa League gerutscht, hat der Revierklub nichts weniger als den Gewinn des Wettbewerbs im Visier, wie Marco Reus schon frühzeitig in der Saison im Gespräch mit SPORT1 verkündet hatte.
Der Mittelfeldstar fehlt allerdings in Russland, eine "reine Vorsichtsmaßnahme", wie Tuchel am Mittwoch betonte. Geschont werden auch Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang (muskuläre Probleme) und Shinji Kagawa.
Tuchel fordert "Intensität und Leidenschaft"
Von allen anderen fordert der BVB-Coach dagegen eine deutlich beherzteren Auftritt als sechs Tage zuvor an der Elbe.
"Das ist das mit Abstand schwierigste Spiel der Gruppenphase, dazu brauchen wir zu 100 Prozent frische Spieler", sagte Tuchel.
"Wir müssen mit voller Intensität und Leidenschaft auftreten", fordert der 42-Jährige. Offensiv werden Gonzalo Castro, Adnan Januzaj und Adrian Ramos wohl ihre Chance bekommen.
Vorzeitiger Gruppensieg das Ziel
Ein Punkt würde bereits zum vorzeitigen Gruppensieg reichen, die K.o.-Phase ist bereits gesichert, doch Tuchels Ansage ist unmissverständlich: "Auf Sieg spielen."
"Als Erster weiterzukommen hat den Vorteil, dass wir dann im Sechzehntelfinale den stärksten Teams aus der Champions League aus dem Weg gehen würden", sagt Matthias Ginter.
Hinspiel als Warnung
Die Schwarzgelben sind gewarnt. Beim Hinspiel am 17. September gelang im Signal-Iduna-Park erst in der Nachspielzeit der 2:1-Siegtreffer durch Joo-Ho Park.
Der Sechste der russischen Premjer Liga hat noch kein Europa-League-Heimspiel verloren und kämpft noch ums Weiterkommen. Der BVB um seinen in die Kritik geratenen Kapitän Mats Hummels steht dagegen in der Pflicht.
Borussen-Boss Hans-Joachim Watzke hatte auf der Mitgliederversammlung am Sonntag betont, "in jeder anderen Liga Europas wären wir ganz vorn" und auf das noch nicht ausgeschöpfte Potenzial des Teams hingewiesen.
In Krasnodar müssen die ambitionierten Schwarzgelben nun beweisen, dass sie tatsächlich zu den Besten in Europa gehören.