Wenn Jose Mourinho etwas hasst, dann Niederlagen gegen seine größten Rivalen.
Darum braucht Mourinho die Europa League
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Das 0:2 beim FC Arsenal am vergangenen Sonntag, seine erste Pleite im 13. Duell mit seinem Intimfeind Arsene Wenger, ging aber ziemlich spurlos an dem Star-Coach von Manchester United vorbei.
"Es ist schwierig, noch in die Top vier zu kommen und uns über die Liga für die Champions League qualifizieren", gab Mourinho nach Spielende offen und ehrlich zu.
Nicht grundlos schonte er gegen Arsenal zahlreiche Stars wie Paul Pogba, Marcus Rashford oder Eric Bailly. Obwohl ihm das hart umkämpfte Liga-Geschäft normalerweise heilig ist, setzt "The Special One" alles auf den Joker UEFA Europa League.
Europa League als Joker
Nach dem 1:0 im Halbfinal-Hinspiel bei Celta Vigo hat United beste Chancen, um vor heimischer Kulisse im Old Trafford ins Finale einzuziehen (ab 21.05 Uhr LIVE im TV auf SPORT1). Mit einem Triumph in Stockholm gegen Ajax Amsterdam oder Olympique Lyon am 24. Mai wäre das Champions-League-Ticket - trotz Platz fünf, sechs oder sieben in der Liga - gelöst.
"Für uns zählt jetzt nur die Europa League", sagte Mourinho auf der Pressekonferenz am Mittwoch.
Fremdartige Worte des Portugiesen, der den Wettbewerb vor Saisonbeginn mehr als notwendiges Übel statt wichtiges Ziel betrachtet hatte.
Die Europa League sei unwürdig für einen Klub wie United und verlange seinen Spielern nur unnötige Kräfte ab, hatte der aus seiner Zeit bei Porto, Inter, Chelsea und Real an die Königsklasse gewohnte Fußball-Lehrer immer wieder geklagt.
"Sehr wichtig für den Klub"
Das Blatt hat sich im Laufe der vergangenen Monate gewendet. Nach vielen Patzern in der Premier League brauchen Mourinho und United die Europa League nun mehr denn je, um in der nächsten Saison wieder den höchsten europäischen Thron streitig zu machen.
"Es wäre sehr wichtig für den Klub und sehr wichtig für die Spieler, wenn wir diesen Titel gewinnen würden", so der Teammanager.
Für die "Red Devils" wäre es nach dem gewonnenen Ligapokal die zweite Trophäe in dieser Saison. Die Europa League beziehungsweise der Vorgänger UEFA-Cup fehlt in der gewaltigen Titelsammlung des Traditionsklubs ohnehin noch.
Doch das interessiert Mourinho nur beiläufig. Er will United nach zwei Jahren zurück in die Champions League führen. Alles andere wäre für ihn ein Desaster.