Für die deutschen Fußballerinnen ist der große Traum vom dritten WM-Titel im Halbfinale geplatzt.
USA beenden deutsche Titelträume
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Die Auswahl von Bundestrainerin Silvia Neid verlor das Giganten-Duell gegen die USA unglücklich, aber nicht unverdient mit 0:2 (0:0) und muss sich nun am Samstag (22.00 Uhr MESZ im LIVETICKER) mit dem Spiel um Platz drei gegen Titelverteidiger Japan oder England in Edmonton begnügen. Dabei verschoss Celia Sasic (60.) einen Foulelfmeter für die deutsche Mannschaft.
"Mir geht es beschissen", sagte Sasic: "Das war die große Chance in Führung zu gehen. Es tut mir so leid, wenn ich jetzt die ganzen enttäuschten Gesichter bei uns sehe."
Vor 51.176 Zuschauern im Olympiastadion von Montréal sorgten US-Kapitänin Carli Lloyd (69.) per Foulelfmeter nach einer Fehlentscheidung von Schiedsrichterin Teodora Albon (Rumänien) sowie Kelley O'Hara (84.) dafür, dass die DFB-Auswahl weiter auf den dritten WM-Triumph nach 2003 und 2007 warten müssen.
Die USA stehen somit bei der siebten Endrunde zum vierten Mal im Endspiel und dürfen auf den ersten Titel seit 1999 hoffen.
Neid-Elf startet gut
"Wir haben ganz gut dagegengehalten, aber wenige Chancen gehabt, und die Abschlüsse waren nicht gut genug", sagte Neid in der ARD: "Vor ein paar Tagen haben wir zusammen gewonnen, jetzt zusammen verloren. So ist das im Sport. Wir sind aber stolz auf das Erreichte." Die deutsche Torhüterin Nadine Angerer meinte: "Klar ist man jetzt erstmal enttäuscht. Aber wenn man das ganze Turnier sieht, können wir zufrieden sein."
Vor einer Überzahl frenetischer US-Fans fand die deutsche Mannschaft in einer munteren ersten Hälfte gegen das von der typischen 4-4-2-Formation auf ein 4-2-3-1 umgestellte US-Team gut ins Spiel. Beide Teams suchten wie erwartet nach Ballgewinnen das schnelle Spiel nach vorne. Die erste Chance verpasste Melanie Leupolz (3.), deren Kopfball nach einer Ecke knapp über das Tor strich.
Angerer zeichnet sich aus
Anschließend übernahmen die Amerikanerinnen mehr das Kommando und DFB-Torhüterin Angerer glänzte dreimal in Serie: Erst wehrte die Spielführerin einen Kopfball von Julie Johnston mit dem Fuß ab, entschärfte einen Schuss von Morgan Brian (7.) und klärte dann im Eins-gegen-Eins gegen Alex Morgan (14.), die sie von ihrem US-Klub Portland Thorns bestens kennt.
Neid vertraute bis auf eine Änderung ihren Heldinnen aus dem Elfmeter-Krimi im Viertelfinale gegen Frankreich (5:4) vier Tage zuvor. Nach ihrer Gelbsperre rückte die erfahrenere Saskia Bartusiak erwartungsgemäß wieder anstelle von Babett Peter in die Innenverteidigung neben Annike Krahn.
Für eine lange Behandlungspause sorgte ein Kopfball-Duell zwischen Alexandra Popp und Brian (30.), die nach einem Freistoß zusammenprallten. Die deutsche Angreiferin erlitt dabei eine blutende Platzwunde, spielte aber wie ihre Kontrahentin weiter.
Die deutsche Mannschaft agierte zu diesem Zeitpunkt viel zu passiv und ließ die dynamischen US-Angreiferinnen häufig gefährlich in den Strafraum flanken oder mit Tempo eindringen.
Sasic zeigt Nerven vom Punkt
Nach der Pause beorderte Neid Simone Laudehr vom Flügel rechts in die Viererkette, nachdem Leonie Maier dort gegen Antreiberin Megan Rapinoe ihre Mühe und zudem Gelb gesehen hatte. Nach einer Kopfballchance durch US-Kapitänin Carli Lloyd (47.) bekam die DFB-Auswahl wieder mehr Zugriff aufs Spiel.
Nachdem Innenverteidigerin Johnston die Deutsche Popp nach einem Konter im Strafraum zu Boden gerissen hatte, entschied die Unparteiische auf Elfmeter. Sasic, die im Turnier bereits dreimal vom Punkt getroffen hatte, zeigte Nerven und schoss zur Freude des tobenden Hexenkessels am linken Pfosten vorbei.
Nach einem Foul von Krahn kurz vor der Strafraumgrenze zeigte Albon zu Unrecht auf den Punkt. Elfmeter-Killerin Angerer, die gegen Frankreich noch den entscheidenden letzten Versuch pariert hatte, entschied sich für die linke Ecke, Lloyd schob eiskalt rechts ein. Die USA hatten fortan Oberwasser, O'Hara machte aus kurzer Distanz alles klar.