Home>Handball>

SPORT1-Kolumne von Stefan Kretzschmar

Handball>

SPORT1-Kolumne von Stefan Kretzschmar

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

"Ruck ist durch das Team gegangen"

SPORT1-Experte Stefan Kretzschmar ist nach dem selbstbewussten Auftritt des DHB-Teams gegen Island optimistisch für die WM.
Stefan Kretzschmar
Stefan Kretzschmar
© Sport1/Getty

Hallo Handball-Fans,

{ "placeholderType": "MREC" }

die beiden Spiele der Nationalmannschaft in Island sind schwer gewesen und waren Gradmesser in psychologischer Hinsicht. Der deutliche Sieg im ersten Spiel war überraschend, und er war überraschend gut (BERICHT: DHB-Team macht Hoffnung für WM).

Da hat die Mannschaft eine sehr gute Abwehr mit einem starken Torwart gezeigt und die neuen Spieler haben sich gut integrieren können.

Aber wir haben in beiden Spielen viele freie Chancen liegengelassen. Da muss man dran arbeiten, und ich bin sicher, dass das auch gelingt. Was schwieriger werden wird als das ist, dass unser Rückraum nicht die Wurfgefahr hat, die andere Nationen haben (NEWS: Kraus für Deutschland nachnominiert).

{ "placeholderType": "MREC" }

Wir haben auch nicht den alles überragenden Spieler, wir können das nur als Mannschaft lösen. Was ist da gesehen habe, das hat mich hoffnungsvoll gestimmt. Der Schlüssel zum Erfolg ist das Selbstvertrauen, auf einmal ging das wie ein Ruck durch die Mannschaft.

Wenn unser Team frei aufspielt, dann haben wir durchaus eine Chance, mitzuhalten und einen Gegner wie Island zu dominieren.

Bevor ich einen Schluss zur Weltmeisterschaft ziehe, möchte ich aber zuerst noch die beiden Tests gegen Tschechien abwarten (sdf). Aber wenn man sich die Gruppe anschaut, in der wir spielen, dann glaube ich, dass man es sehr schwer haben wird gegen Polen und Dänemark. Und dass man die anderen Mannschaften - Russland, Saudi-Arabien und Argentinien - schlagen muss (DATENCENTER: Der WM-Spielplan).

Dann ginge man erst einmal als Dritter in die Hauptrunde, was für mich das Minimalziel sein muss. Die Jungs sollten aber mit der Einstellung in das Turnier gehen, auch diese Mannschaften schlagen zu können, auch wenn sie nominell noch stärker besetzt sind als wir.

{ "placeholderType": "MREC" }

Unbekümmert ist bei einer Weltmeisterschaft niemand. Egal, ob Du jung oder alt bist, das ist eine WM und das bedeutet maximale Aufregung. Ich nehme auch keinem ab, dass er unbekümmert in ein solches Turnier geht, als wäre es ein Freundschaftsspiel. Und wenn, hat er nicht kapiert, worum es geht.

Die Mischung in der Mannschaft ist in Ordnung. Wir haben leider einige wichtige Ausfälle zu beklagen. Aber Jammern hilft nicht. Es hat mir gefallen, was ich gegen Island gesehen habe. Es ist Zeit, optimistisch zu sein und dieser Mannschaft einiges zuzutrauen.

Sie hat einen guten Geist und möchte der angeschlagenen deutschen Fanbevölkerung nach den Negativerlebnissen der vergangenen Jahre beweisen, dass sie auch anders kann. Darum geht es: dass der deutsche Handball sich mit seinem Zugpferd in jedem Spiel positiv darstellt - speziell in Katar bei der WM.

Bis zum nächsten Mal,

Euer Kretzsche

Stefan Kretzschmar, 41, ist seit 2009 als Experte und Co-Kommentator das Handball-Gesicht von SPORT1. Der neben Heiner Brand wohl bekannteste deutsche Handballer hat in 218 Länderspielen 817 Tore für den DHB erzielt, gewann unter anderem Olympia-Silber in Athen 2004. In der Bundesliga war der ehemalige Weltklasse-Linksaußen für den SC Dynamo Berlin, Blau-Weiß Spandau, den VfL Gummersbach und zuletzt den SC Magdeburg aktiv, mit dem er 2002 die Champions League gewann. Bei SPORT1.de analysiert "Kretzsche" wöchentlich in seiner Kolumne das Handball-Geschehen.