Die deutschen Handballerinnen haben bei der Europameisterschaft in Schweden einen Dämpfer kassiert und sind im Kampf um den Halbfinaleinzug nun auf Schützenhilfe angewiesen.
EM-Krimi: Ladies erkämpfen Remis
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Die Mannschaft von Bundestrainer Michael Biegler kam gegen die zuvor noch punktlosen Spanierinnen nicht über ein 20:20 (9:12) hinaus und muss im abschließenden Hauptrundenspiel gegen Gastgeber Schweden am Mittwoch (ab 18 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM) unbedingt gewinnen, um den Traum von der Vorschlussrunde aufrecht zu erhalten (Service: So kommt Deutschland noch ins Halbfinale).
Deutschland droht im entscheidenden EM-Hauptrundenspiel gegen Schweden allerdings der Ausfall von Isabell Klein. Die Rückraumspielerin verletzte sich gegen Spanien in der letzten Minute, laut dem DHB besteht der Verdacht auf einen Nasenbeinbruch.
Biegler lobt zweite Halbzeit
Anne Hubinger war mit fünf Treffern die beste Werferin der Auswahl des Deutschen Handballbundes, die in der Gruppe 1 nun fünf Punkte hat.
"Die Ladies haben wieder nicht verloren, alles gut", sagte der Coach. In der ersten Halbzeit hätte man "einige Sachen liegengelassen, in der zweiten Hälfte aber haben sie es überragend gemacht", so Biegler.
Deutschland scheitert an Spaniens Torfrau
Im fünften Spiel binnen neun Tagen spielten die als Tabellenführer ins Spiel gegangenen Deutschen lange Zeit wenig druckvoll.
Angriffe spielten sie selten konsequent und erfolgreich zu Ende, selbst die sonst so treffsichere Torjägerin Svenja Huber warf ungewohnt unsicher. Zudem scheiterten sie immer wieder an der überragenden spanischen Torhüterin Silvia Navarro.
Auch die Deckung, auf die Biegler sehr viel Wert legt und bislang einer der Erfolgsgründe, ließ zu viel einfache Würfe zu. So hatten die Spanierinnen über weite Strecken leichtes Spiel. Gegen Ende kam die DHB-Auswahl, die schon so manchen Rückstand mit toller Moral aufgeholt hatte, nach einem Fünf-Tore-Rückstand wieder in die Partie und rettete zumindest noch einen Punkt.
Erste Auszeit bereits nach zehn Minuten
Deutschland kam diesmal nicht gut in die Partie, hatte in der Offensive zu viele Fehler bei Zuspielen und Abschlüssen. Das zeigte auch die Wurfquote von nur 45 Prozent. Nach einem einfachen Tempogegenstoß der Spanierinnen nahm Biegler bereits nach zehn Minuten die erste Auszeit.
Doch auch danach lief es weiterhin nicht gut. Vor allem über die linke Abwehrseite der Deutschen kam Spanien zu vielen einfachen Würfen, gegen die auch Torhüterin Clara Woltering, die mit ihrem 38. EM-Spiel die bisherige deutsche Rekordhalterin Grit Jurack überflügelte, nicht viel ausrichten konnte. Immer wieder versuchte Woltering ihre etwas matt wirkenden Mitspielerinnen zu pushen.
Zumindest Anne Hubinger war treffsicher. Die Leipzigerin erzielte im ersten Durchgang vier wichtige Tore. Immerhin verkürzte Deutschland den Rückstand bis zur Pause auf drei Treffer. Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich die Mannschaft verbessert, ging aggressiver zu Werke.
Eckerle glänzt bei ihrem Debüt
Die für die bisherige Ersatztorhüterin Katja Kramarczyk in den Kader berufene Dinah Eckerle fügte sich mit drei tollen Paraden ein. Vorne fand das DHB-Team aber weiterhin zu wenige Lösungen gegen die aggressive Deckung des EM-Zweiten von 2014.
Beim Stand von 14:18 nahm Biegler während einer Teamzeitstrafe zum ersten Mal im Turnier die Torhüterin raus - ein Mittel, welches der 55-Jährige eigentlich nicht anwenden wollte, doch seine Mannschaft konnte immerhin um ein Tor verkürzen.
In der Schlussphase war das Team dann aber plötzlich hellwach, drehte das Spiel und führte vier Minuten vor dem Ende sogar 20:19.
Die Partie im Stenogramm:
Spanien - Deutschland 20:20 (12:9)
Tore: Pena (7/6), Cabral (5), Martin (3), Aguilar (3), Gonzales (1), Egozkue (1) für Spanien - Hubinger (5), Huber (4/3), Behnke (2), Naidziniavicius (2/1), Bölk (2), Eckerle (1), Lang (1), Loerper (1), Fischer (1), Wohlbold (1) für Deutschland
Zuschauer: 1697