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SPORT1-Experte Stefan Kretzschmar über DHB-Ladies und Final Four

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SPORT1-Experte Stefan Kretzschmar über DHB-Ladies und Final Four

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"Können uns auf die Heim-WM freuen"

Stefan Kretzschmar zeigt sich begeistert von den Leistungen der DHB-Ladies bei der EM. Dazu freut sich der SPORT1-Experte auf das "stärkste Final Four aller Zeiten".
SPORT1-Experte Stefan Kretzschmar schwärmt von den DHB-Frauen
SPORT1-Experte Stefan Kretzschmar schwärmt von den DHB-Frauen
© SPORT1

Hallo Handball-Fans,

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es ist bitter, dass es für unsere Ladies bei der EM nicht mit dem Halbfinale geklappt hat, aber daran ist leider auch der Modus schuld.

Wenn man die Hauptrunde bravourös als Gruppenerster errreicht, dort kein Spiel verliert und nur einmal unentschieden spielt, ist das eine großartige Leistung. Gerade, weil es der erste große Test mit dem neuen Trainer Michael Biegler, vielen jungen Spielerinnen und einer neuen Deckungsformation war, ist ihnen das grandios gelungen.

Natürlich haben wir gegen Spanien spieltechnische Fehler gemacht, aber insgesamt hatten wir eben das Pech, dass die Niederlande und Frankreich auch alles gewonnen haben.

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Leider muss man das am Ende dann akzeptieren, aber dennoch war das Turnier schon jetzt ein großartiger Erfolg - egal, wie das Spiel um Platz fünf gegen Rumänien (Fr., 15.35 Uhr im LIVESTREAM) ausgeht.

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Gerade das Wirken von Biegler finde ich sehr beeindruckend. Es gab ja viele Skeptiker, die meinten, ein Männer-Trainer würde bei den Frauen nicht funktionieren. Wie man sieht, ist das völliger Quatsch.

Biegler hat einen überragenden Job gemacht, die Ladies sind begeistert, unter ihm zu arbeiten und er hat eine tolle Ansprache. Biegler ist einer der besten Trainer überhaupt, innovativ und besitzt eine unfassbare Rhetorik.

Ich habe schon bei seinem Amtsantritt gesagt: Wenn Biegler es nicht schafft, den deutschen Frauenhandball aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken, dann keiner. Das hat sich bewahrheitet. Die Mädels gehen mit ihm durch dick und dünn, ihr Schlachtruf ist "Biegler-Ladies" - mehr Commitment geht nicht.

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Die Symbiose ist großartig und wir können uns schon auf die Heim-WM 2017 freuen. Man sieht ja auch an den Einschaltquoten, dass die Ladies die Zuschauer elektrisiert haben. Alles in allem muss man dieses Turnier als absoluten Erfolg bezeichnen. 

Und das nächste Highlight ist auch schon eingetütet: Das REWE Final Four im DHB-Pokal mit den Rhein-Neckar Löwen, dem THW Kiel, der SG Flensburg-Handewitt und meinem SC DHfK Leipzig.

Ich weiß nicht, ob die großen Drei jemals bei einem Final Four zusammen waren. Das ist das stärkste Final Four aller Zeiten. Und dass wir da dabei sein dürfen, ist ja ein Wahnsinn.

Die letzten Jahren haben wir uns immer eine Loge gemietet und vom Balkon aus zugeschaut beim größten Handballevent Deutschlands. Da haben wir noch rumgesponnen: "In zehn Jahren sind wir auch mal dabei." Und jetzt ist es so weit. Das kann in Leipzig noch keiner so richtig glauben.

Bei so einem Final Four gibt es im Normalfall keinen Favoriten. Klar sind wir der krasse Außenseiter, aber die großen Drei schenken sich überhaupt nichts.

Die Löwen haben sich - warum auch immer - so ein kleines Final-Four-Trauma aufgebaut und wollen den Bock jetzt endlich umstoßen. Die Qualität dafür haben sie. Flensburg und Kiel sind ohnehin absolute Spitzenmannschaften. Einen Favoriten gibt es da überhaupt nicht.

Eurer Kretzsche

Stefan Kretzschmar, 43, ist seit 2009 als Experte und Co-Kommentator das Handball-Gesicht von SPORT1. Der neben Heiner Brand wohl bekannteste deutsche Handballer hat in 218 Länderspielen 817 Tore für den DHB erzielt, gewann unter anderem Olympia-Silber in Athen 2004. In der Bundesliga war der ehemalige Weltklasse-Linksaußen für den SC Dynamo Berlin, Blau-Weiß Spandau, den VfL Gummersbach und zuletzt den SC Magdeburg aktiv, mit dem er 2002 die Champions League gewann. Bei SPORT1.de analysiert "Kretzsche" wöchentlich in seiner Kolumne das Handball-Geschehen.