Die deutschen Handballer haben einen bemerkenswerten Start ins neue Jahr hingelegt.
DHB-Team macht Hoffnung für WM
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Die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson bezwang Gastgeber Island in Reykjavik überraschend deutlich mit 31:24 (11:11) und tankte damit viel Selbstvertrauen für die WM vom 15. Januar bis 1. Februar in Katar.
Weinhold bester deutscher Werfer
Bester Werfer der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) war der Kieler Steffen Weinhold mit sechs Toren. Am Montagabend treffen beide Teams an gleicher Stelle erneut aufeinander.
Schwacher Beginn
Sigurdsson musste gegen seine Landsleute auf einige bewährte Kräfte verzichten, zuletzt hatte auch noch der Lemgoer Kreisläufer und Abwehrspezialist Hendrik Pekeler (Knieprobleme) abgesagt.
Mit Ausnahme des Berliners Paul Drux (19) vertraute der Bundestrainer in seiner Startformation den erfahrenen Akteuren, doch diese fanden ganz schlecht ins Spiel. Nach acht Minuten lag der WM-Fünfte bereits mit 1:5 zurück - Sigurdsson nahm die erste Auszeit.
Dank des starken Silvio Heinevetter im Tor und einer Steigerung in der Abwehr kam die DHB-Auswahl mit zunehmender Dauer aber besser in die Begegnung, auch wenn sich der deutsche Angriff gegen die kampfstarke isländische Deckung weiterhin äußerst schwer tat.
So leistete sich Kapitän Uwe Gensheimer in der 18. Minute freistehend bereits seinen dritten Fehlwurf und vergab damit den möglichen Ausgleich. Dieser gelang Rechtsaußen Patrick Groetzki vier Minuten später zum 8:8.
Kuriose Schlusssekunden vor der Pause
Auch in der Folge dominierten die Abwehrreihen und Torhüter die Partie. Der nervös agierende Drux sorgte kurz vor der Pause für die erste Führung der Gäste, doch mit der Halbzeitsirene glich Island zum 11:11 aus.
Sigurdsson hatte für den letzten deutschen Angriff vor der Pause den Torhüter vom Feld genommen, die Gastgeber nutzten das nach Drux' Gegentreffer per schneller Mitte zum Ausgleich.
Mit Schwung aus der Halbzeit
Angetrieben von Weinhold kam das deutsche Team dann aber schwungvoll aus der Kabine. Die Aktionen im Angriff wirkten nun deutlich strukturierter, die Zahl der technischen Fehler wurde reduziert. Lohn war eine 17:15-Führung in der 41. Minute.
Da auch Heinevetter weiterhin glänzend auf dem Posten war und die Abwehr stabil stand, zog der Weltmeister von 2007 Mitte der zweiten Halbzeit auf 21:16 (46.) davon.
WM-Auftakt gegen Polen
Sigurdsson gab noch auch den jungen Akteuren vermehrt Spielpraxis, sie fügten sich nahtlos ins immer besser werdende deutsche Spiel ein. Beim 25:19 (50.) war die Entscheidung zugunsten der Gäste gefallen.
Bevor die DHB-Auswahl am 13. Januar von Frankfurt/Main nach Doha in ihr WM-Abenteuer aufbricht, stehen noch zwei Länderspiele gegen Tschechien in Stuttgart (9. Januar) und Mannheim (10. Januar) auf dem Programm.
WM-Auftaktgegner ist am 16. Januar Polen. Zudem trifft das deutsche Team in der Vorrunde auf Dänemark, Russland, Saudi-Arabien und Argentinien.
Die ersten vier Teams ziehen ins Achtelfinale ein.