Emmanuel Frimpong hat sich in Russlands Eliteliga gegen Rassismus gewehrt und ist daraufhin vom Platz geflogen.
Frimpong wehrt sich gegen Rassismus
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Es ist ein Fall, der Fragen aufwirft im Land der kommenden Weltmeisterschaft.
Nach etwa einer halben Stunde wird der ghanaische Profi Frimpong beim Gastspiel seines Vereins FK Ufa in Moskau von den Spartak-Fans mit Affenrufen bedacht. Der 23-Jährige zeigte den Fans daraufhin den Mittelfinger und wurde vom Schiedsrichter deshalb mit Rot vom Platz geschickt.
Der Spieler entschuldigte sich bei seinen Mannschaftskameraden später für seine Geste.
Doch Frimpongs Verein tut so, als hätte es die rassistische Provokation gar nicht gegeben. "Was Frimpong gemacht hat, war falsch. Manchmal muss man die Tränen zurückhalten und einfach weitermachen", sagte Ufa-Direktor Schamil Gasisow.
Doch es kommt noch schlimmer. Russlands Sportminister Witali Mutko, der zugleich Mitglied im FIFA-Exekutivkomitee ist, bezichtigt Frimpong gar der Lüge. "Das Spiel wurde im Fernsehen übertragen. Alle haben gesehen, was passiert ist. Sie haben jemanden aus dem Spiel genommen, und dann kann er erzählen, was er will", sagte er.
Frimpong zeigte sich hinsichtlich der WM 2018 ob solcher Reaktionen bestürzt und kritisierte den Umgang mit solchen Themen in Russland. "Rassistisch beleidigt für das Spiel, das ich liebe. Jetzt muss ich eine Strafe absitzen, weil ich beleidigt wurde. Und trotzdem werden wir eine WM in diesem Land haben. Afrikaner müssen hierherkommen, um Fußball zu spielen", schrieb er auf Twitter.