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SPORT1-Kolumne: Wechsel von Mario Gomez zu Besiktas Istanbul sinnvoll

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SPORT1-Kolumne: Wechsel von Mario Gomez zu Besiktas Istanbul sinnvoll

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Kolumne: Besiktas ergibt Sinn

Ist der Wechsel von Mario Gomez zu Besiktas Istanbul ein Karriererückschritt? Nein, sagt SPORT1-Redakteur Onur Özdamar. Für ihn ergibt der Wechsel Sinn.
Mario Gomez wechselt zu Besiktas
Mario Gomez wechselt zu Besiktas
© SPORT1-Grafik: Gabriel Fehlandt/twitter.com/Besiktas
Onur Özdamar
Onur Özdamar
von Onur Özdamar

Ein schwarz-weißes Fanmeer empfing ihn am Donnerstag. Es war kaum ein Durchkommen.

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Er wird als Heilsbringer, als Gott gefeiert. Stellenweise wirkte Mario Gomez, des Andrangs wegen, ein wenig verunsichert.

Die paar Minuten am Flughafen - ein Schnelldurchlauf in Sachen Fanliebe. Mario Gomez ist einer von ihnen - ein schwarzer Adler. Einen Spitzennamen hat er schon sicher - "der deutsche Panzer".

Mario Gomez ist also das neueste SüperLig-Mitglied. Er nimmt den gleichen Weg den schon Lukas Podolski (Galatasaray), Robin van Persie (Fenerbahce), Nani (Fenerbahce), Samuel Eto'o (Antalyaspor), Ricardo Quaresma (Besiktas) und Andreas Beck (Besiktas) in dieser Saison eingeschlagen haben.

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Vielleicht ist es seine letzte Chance - viele reden von einem Rückschritt. Es gibt aber genug Gründe, warum dieser Wechsel Sinn ergibt.

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"Ich will Meister werden!" Das verkündete Mario Gomez bei seiner Präsentation. Was anderes hätte er auch nicht sagen dürfen. Dieser Satz ist Pflicht, wenn man für einen der drei großen Istanbuler Klubs spielt.

Meisterschaft ist allerdings das eine. Mario Gomez' mittelfristiges Ziel ist die EM 2016 in Frankreich. Er hat mit der Nationalmannschaft noch eine Rechnung offen. Besiktas soll ihm dabei helfen.

Das Niveau der Liga ist nicht zu vergleichen mit dem der europäischen Topligen – keine Frage. Doch sie entwickelt sich, gerade mit den neuen Namen.

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Unter Slaven Bilic waren die schwarzen Adler in der letzten Saison die spielstärkste Mannschaft der Liga. Im Endspurt allerdings ohne Killerinstinkt. Die Meisterschaft wurde erneut verpasst.

Die Verpflichtung des neuen Trainers Senol Günes macht eines klar. Der Spielstil soll beibehalten werden. Denn neben Besiktas überzeugte Bursaspor mit tollem Kombinationsfußball. Trainer damals – Senol Günes.

Diese Art und Weise wird Gomez entgegenkommen. Seine Stärken liegen bekanntlich im Abschluss. Das Mittelfeld ist technisch stark besetzt. Mit Neuzugang Quaresma jetzt sogar noch besser. Es gibt genug Mannschaftskollegen, die Gomez füttern können.

Demba Ba (jetzt China) hat es in der letzten Saison vorgemacht (44 Pflichtspiele – 27 Tore). Was aufgefallen ist – wenn Ba nicht funktioniert hat, dann hatte die Mannschaft ein Problem. Viel Verantwortung für Mario Gomez also.

Verletzungen sind in seiner Karriere immer ein Thema gewesen. Deswegen war seine Zeit in Florenz eher bescheiden. Auf seinen Körper wird einiges zukommen. Die Defensivreihen in der SüperLig sind nicht gerade zimperlich. Da wird schon das ein oder andere Defizit mit Härte ausgeglichen.

Wenn der 30-Jährige verletzungsfrei bleibt, dann kann er sich ziemlich sicher sein, dass er gesetzt ist. Das System steht zwar noch nicht fest, aber eine Doppelspitze ist gut möglich.

Die Eingewöhnungszeit innerhalb der Mannschaft wird ihm leicht fallen. Besiktas spricht deutsch. Andreas Beck, Olcay Sahan, Gökhan Töre, Veli Kavlak, Cenk Tosun, um nur Einige zu nennen, werden Mario Gomez an die Hand nehmen. Die Kommunikation ist jedenfalls gesichert.

Der 59-malige Nationalspieler wird öffentlich nicht in der Versenkung verschwinden. Die türkische Liga wird durch die neugewonnene Prominenz mehr in den Fokus geraten. Außerdem sind die schwarzen Adler in der UEFA Europa League vertreten. Gomez ist also auch die internationale Bühne sicher.

Der Deutsch-Spanier will geliebt werden. Das wird er, wenn er eben funktioniert. Die Fanliebe wird dann grenzenlos sein. Das haben die Bilder am Flughafen gezeigt.

Er muss allerdings aufpassen, dass das nicht zu einem Bumerang wird. Denn die Anhänger in der Türkei sind nicht unbedingt geduldig. Am besten ist er in den großen Derbys erfolgreich. Besiktas sehnt sich nach zwei Jahren ohne Sieg gegen Gala und Fener nach einem Erfolgserlebnis.

Das gleiche gilt auch für die Presse. In der Türkei kann man ganz schnell zum Helden, aber auch zum Sündenbock gemacht werden.

Das Wichtige wird sein, dass Mario Gomez sich auf die Türkei einlässt. Eine Ansage hat er bereits gemacht. 25 Tore sollen es werden. Daran wird sich "der deutsche Panzer" messen lassen müssen.