Die Pläne von Asiens Fußball-Chef Scheich Salman bin Ibrahim al-Khalifa (Bahrain) für eine Kandidatur als Präsident des Weltverbandes könnten sich schon vor seiner offiziellen Bewerbung wieder erledigen.
Nächster FIFA-Bewerber im Visier
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Nach Angaben des kicker ermittelt die FIFA-Ethikkommission gegen das Exekutivmitglied wegen eines Anfangsverdachts auf Verletzung von Menschenrechten.
Scheich Salman soll 2011 nach den Unruhen in seiner Heimat zur Identifizierung und Inhaftierung von Demonstranten aus dem Fußball-Bereich beigetragen haben.
Die Aufständischen waren später auf Anweisung eines Komitees unter Leitung des 49-Jährigen, der zur bahrainischen Herrscher-Familie gehört, in Gefängnis auch gefoltert worden sein.
Die bahrainische Menschenrechts-Organisation BIRD hatte Anfang 2014 den damaligen FIFA-Chefermittler Michael J. Garcia (USA) in einem Brief auf Salmans mutmaßliche Rolle bei der Bekämpfung der Demokratie-Bewegung im Königreich aufmerksam gemacht.
Garcias Nachfolger Cornel Borbely (Schweiz) hat offenbar die Ermittlungen wegen Verstößen gegen das im FIFA-Ethikcode festgeschriebene Verbot von Diskriminierung inzwischen aufgenommen.
Die Verunsicherung über seine politische Rolle in Bahrain treffen Scheich Salman zur Unzeit. Noch kurz vor der Dringlichkeitssitzung der FIFA-Exekutive am Dienstag in Zürich hatte der Chef der asiatischen Fußball-Konföderation AFC Spekulationen geschürt, in Kürze offiziell seine Bewerbung um die Nachfolge des suspendierten FIFA-Bosses Joseph S. Blatter (Schweiz) einzureichen.
"Ich bin von vielen wichtigen Kollegen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gebeten worden, für die FIFA-Präsidentschaft zu kandidieren", schrieb der Cousin des bahrainischen Königs vor seiner Abreise nach Zürich an die Präsidenten der AFC-Mitgliedsverbände.
Eine Suspendierung Scheich Salmans würde die Kür von Kandidaten für die FIFA-Präsidentschaft kurz vor Bewerbungsschluss am Montag (26. Oktober) noch chaotischer machen.
Zuletzt war der lange als Favorit geltende Europa-Verbandschef Michel Platini (Frankreich) aufgrund seiner Suspendierung als Bewerber praktisch untragbar geworden. Bislang hat nur der jordanische Prinz Ali bin al Hussein seine Bewerbung fristgerecht eingereicht.