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FIFA-Ermittler fordern lebenslange Sperre für Michel Platini

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FIFA-Ermittler fordern lebenslange Sperre für Michel Platini

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Ermittler fordern lebenslang für Platini

Die FIFA-Ethikhüter wollen den unter Korruptionsverdacht stehenden Franzosen drastisch bestrafen. Bislang ist der UEFA-Präsident nur vorläufig suspendiert.
FBL-FIFA-CORRUPTION
FBL-FIFA-CORRUPTION
© Getty Images

Der Traum vom FIFA-Thron so gut wie geplatzt, als UEFA-Chef kaum noch zu halten: Michel Platini steht vor dem Scherbenhaufen seiner Funktionärskarriere.

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Dem Präsidenten der Europäischen Fußball-Union (UEFA) droht eine lebenslange Sperre durch die Ethik-Kommission des Fußball-Weltverbandes FIFA.

Doch selbst eine mildere Strafe würde das Aus für den 60 Jahre alten Franzosen, der sich in drei Monaten zum FIFA-Boss wählen lassen wollte, bei beiden Verbänden bedeuteten. Dem scheidenden FIFA-Boss Joseph S. Blatter soll ebenfalls eine drakonische Strafe drohen.

Forderung für Platini-Anwalt ein "Skandal"

Platinis Anwalt Thibauld d'Alès bestätigte der französischen Nachrichtenagentur AFP am Dienstag, dass die ermittelnde Kammer der Kommission bei der rechtsprechenden Kammer um den Vorsitzenden Hans-Joachim Eckert aus München eine lebenslange Sperre beantragt hat.

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D'Ales bezeichnete die Strafforderung als "großen Skandal" und als "vollkommen unverhältnismäßig".

Zu Wochenbeginn hatte die Kommission mitgeteilt, dass die rechtsprechende Kammer ihre Verfahren gegen Platini und den ebenfalls suspendierten FIFA-Chef Joseph S. Blatter (79/Schweiz) eingeleitet hat - nachdem die Ermittler um den Schweizer Cornel Borbély ihre Untersuchungen abgeschlossen hatten.

Ein Urteil soll im Dezember gesprochen werden.

Droht auch Ballter lebenslange Sperre?

Platini und Blatter waren am 8. Oktober für 90 Tage suspendiert worden. Das Blatter-Lager wollte am Dienstag nicht kommentieren, ob dem 79 Jahre alten Schweizer dieselbe Strafe wie Platini droht.

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Laut der Tageszeitung Die Welt soll die ermittelnde Kammer zehn Jahre (Interessenskonflikt und Urkundenfälschung) oder lebenslang (Korruption) für Blatter fordern - je nach dem welche Vorwürfe von Eckert als relevant anerkannt werden. Platini wollte eigentlich am 26. Februar beim FIFA-Kongress in Zürich zum neuen FIFA-Präsidenten gewählt werden.

Als Kandidat nachrücken kann er aber nur, wenn er die Vorwürfe gegen seine Person entkräftet hat und nicht mehr suspendiert ist.

Dubiose Millionenzahlung von Baltter an Platini

Es geht in dem Verfahren um eine Zahlung von umgerechnet 1,8 Millionen Euro von Blatter an Platini, deren angebliche Rechtmäßigkeit Blatter erst am Sonntag in einem TV-Interview unterstrichen hatte.

"Es gibt einen Vertrag ... auch in den FIFA-Regularien steht, dass ein Vertrag schriftlich oder mündlich abgeschlossen werden kann. Es ist ein mündlicher Vertrag, ein Arbeitsvertrag", sagte er zu der Zahlung.

Das Geld wurde 2011 überwiesen - fast zehn Jahre nach Abschluss der angeblichen Beratertätigkeit von Platini. Außerdem berichtet Die Welt, dass die Ermittler neben der Millionen-Zahlung auf weitere Verstöße von Platini und Blatter gegen die Ethikregeln gestoßen sind.

Platini-Anwalt wittert Verschwörung

Am vergangenen Mittwoch hatte die zuständige Berufungskommission unter der Leitung von Larry Mussenden (Bermuda) die Einsprüche von Blatter und Platini gegen ihre Sperren abgelehnt.

Als Folge hatte Platini Klage gegen seine Suspendierung vor dem internationalen Sportgerichtshof CAS eingereicht.

"Es gibt keinerlei Grund für eine lebenslange Strafe", sagte Platini-Anwalt D'Ales, der eine Verschwörung gegen seinen Mandanten wittert: "Der Chef-Ermittler sollte in Chef-Ausschalter von Michel Platini im Rennen um die FIFA-Präsidentschaft umbenannt werden. Die Masken bei der FIFA fallen. Es gehört alles zu der Strategie, um Platini zu schaden und um ihn loszuwerden."

Die Ethikkommission bestätigte derweil lediglich, dass der Ermittlungsbericht und die Strafforderung den Anwälten von Blatter und Platini übergeben wurde.

"Sie kennen den Inhalt und es steht ihnen frei, diesen Inhalt zu kommentieren", sagte Kommissions-Sprecher Andreas Bantel, der die Strafforderung aber nicht bestätigen wollte.