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Ex-FIFA-Präsident Sepp Blatter muss sich neuer Vorfälle erwähren

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Ex-FIFA-Präsident Sepp Blatter muss sich neuer Vorfälle erwähren

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Neue Vorwürfe gegen Blatter

Der ehemalige FIFA-Präsident hat angeblich schon vor der "Blattini-Affäre" angebliche Berater mit hohen Honoraren belohnt. Ein russischer Fußball-Chef rückt in den Fokus.
Sepp Blatter Press Conference
Sepp Blatter Press Conference
© Getty Images

Der Fall Joseph S. Blatter hält die Ethiker des Fußball-Weltverbandes FIFA womöglich noch länger in Atem: Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge könnte der inzwischen gesperrte FIFA-Boss schon vor der "Blattini-Affäre" Gefälligkeiten von folgsamen Funktionärskollegen mit der Anweisung hoher Summen für vermeintliche Beratertätigkeiten belohnt haben. 

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Laut SZ-Informationen verfügte Blatter zu Beginn des neuen Millenniums, dass Russlands damaliger Fußball-Chef Wjatscheslaw Koloskow rückwirkend für die Zeit von 1998 bis 2000 als FIFA-Vorstandsmitglied geführt und entsprechend mit 100.000 Dollar honoriert werden sollte.

Als Begründung für die spätere Überweisung von sogar 125.000 Dollar nannte Blatter seinerzeit eine angebliche Beraterfunktion des Russen für das FIFA-Entwicklungsprogramm Goal. 

Wie die SZ weiter berichtet, haben die FIFA-Ermittler bereits Untersuchungen zu dem Vorgang aufgenommen. Verdächtig erscheint die zeitlich relativ große Nähe der Zahlung zu Koloskows Unterstützung für Blatter, der 1996 noch als Generalsekretär unter dem früheren FIFA-Boss Joao Havelange die Vergabe wertvoller TV-Rechte gegen große Widerstände europäischer Kritiker durchsetzte. 

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Kurz nach der Anweisung von Koloskows Bonus hatten Blatter-Kritiker 2002 zudem Vorwürfe erhoben, dass Koloskows Nationalverband von der FIFA 80.000 Dollar mehr als im Verteilungsplan des Weltverbandes vorgesehen erhalten haben soll.

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Die Abläufe in der Causa Koloskow weisen frappierende Parallelen zur "Blattini"-Affäre auf: 2011 hatte Blatter seinem mittlerweile ebenfalls gesperrten Kollegen Michel Platini (Frankreich) vom Europa-Verband UEFA zwei Millionen Schweizer Franken angewiesen. Angaben beider Bosse zufolge war die Summe das verspätete Honorar für Platinis Beratertätigkeiten für die FIFA von 1998 bis 2002.

Die FIFA-Ethiker allerdings werteten die Zahlung als Schmiergeld für Platini. Das frühere Idol soll im Gegenzug wenige Monate später Blatters Wiederwahl abgesichert haben. 

Wegen des Vorgangs verhängte die FIFA-Ethikkommission im Januar gegen beide Funktionäre eine Sperre von jeweils acht Jahren. Über die Einsprüche von Blatter und Platini gegen die Urteile hat die FIFA-Berufungskommission in diesen Tagen zu entscheiden. Am Montag und Dienstag war es in Zürich zu Anhörungen von Platini und Blatter gekommen.