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FC Barcelona: Lionel Messi quält Trainer Luis Enrique

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FC Barcelona: Lionel Messi quält Trainer Luis Enrique

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Messi quält Trainer Enrique

Der Star des FC Barcelona zeigt Allüren, der Trainer geht erst auf Konfrontationskurs, zieht dann aber zurück. Aus Eigenkalkül.
Lionel Messi (r. mit Coach Luis Enrique) wurde bei der Wahl zum Weltfußballer 2014 Zweiter
Lionel Messi (r. mit Coach Luis Enrique) wurde bei der Wahl zum Weltfußballer 2014 Zweiter
© imago
von Julian Ignatowitsch

Luis Enrique dürfte wissen, wie sehr sein Trainerjob beim FC Barcelona von der Zufriedenheit Lionel Messis abhängt.

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Und der argentinische Superstar ist derzeit nicht zufrieden, soviel ist klar.

Nach der Niederlage bei Real Sociedad, der Entlassung von Sportdirektor Andoni Zubizarreta und der Krankmeldung von Messi am Montag toben Machtkämpfe im stolzen katalanischen Klub.

Bruch zwischen Star und Trainer?

Spanische Medien schreiben von einem "Bruch" zwischen Enrique und Messi. Die drei Barca-Stars Xavi Hernandez, Andres Iniesta und Sergio Busquets sollen darum bemüht sein, die Brüche schnellstmöglich zuzuspachteln, vermitteln im Kampf der zwei sturren Betonköpfe. Aber die Lage ist nach wie vor mehr als gespannt.

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Angeblich soll Messi gegenüber dem Vorstand bereits gewütet haben: Der Trainer oder ich!

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In der Öffentlichkeit wird plötzlich ein ganz anderes Gesicht des als zurückhaltend geltenden 27-Jährigen sichtbar. Erstmals spielt er seine Machtposition offen aus. Und er scheint am längeren Hebel zu sitzen.

Angebot über 255 Millionen Pfund?

Wechselgerüchte entstehen in diesem Klima zwangsläufig. Die englische Zeitung "Daily Star" will von einem Angebot des FC Chelsea erfahren haben.

Angeblich bieten die Londoner 200 Millionen Pfund (zirka 255 Millionen Euro) für den Ausnahmefußballer, ein Sechs-Jahresvertrag soll es dazu geben. Der Argentinier hat ja selbst die Spekulationen genährt und beim FC Chelsea ein Häkchen auf Instagram gesetzt. Messi ist so gesehen jetzt Fan der Blues.

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Der 27-Jährige hatte zuletzt einige Regeln nicht eingehalten. Er kam - zwar mit Erlaubnis - einige Tage später aus dem Heimaturlaub zurück nach Barcelona. Als Enrique ihn anschließend auf die Bank setzte, soll er getobt haben.

Enrique: "Messi ist der beste Spieler der Welt"

Der Trainer, gerade noch gewillt, Messi mit einer Strafe zu belegen, lenkt jetzt ein und versucht das spröde Verhältnis zu reparieren.

"Leo Messi ist der beste Spieler der Welt und dieser Mannschaft", betonte Enrique vor dem Pokalspiel gegen Elche (ab 22 Uhr LIVESCORES) explizit, und stimmt damit versöhnliche Töne an.

"Mehr muss ich dazu nicht sagen", erklärte Enrique. Dann sagt er aber doch ein bisschen mehr, um seinerseits zumindest den Gesichts- und Autoritätsverlust vor der Mannschaft in Grenzen zu halten.

"Ich treffe als Trainer Entscheidungen, die uns langfristig Erfolg und Titel sichern. Natürlich kann man nicht alle Spieler gleich behandeln, das wäre ein Fehler. Aber es gibt für alle bestimmte Regeln."

Schwieriger Spagat

Nur noch ein winzig kleiner Seitenhieb an Messi, der im Bereich des Verschmerzbaren liegt.

Der Trainer übt nun den verbalen Spagat, seinen Star auf Linie, ihn dabei aber nicht weiter gegen sich auf zu bringen. Denn das würde nicht nur den Erfolg und das Ansehen des Vereins, sondern auch seine eigene Position gefährden.

Luis Enrique handelte auf der jüngsten Pressekonferenz also ganz im eigenen Interesse.

Dass Messi als personifizierte Klubikone den FC Barcelona verlässt, ist kaum vorstellbar, eher geht zuvor der Coach.

Enrique dementiert Ultimatum

Nach der vergangenen Pleite war sogar von einem Zwei-Spiele-Ultimatum für Enrique die Rede. Damit räumte der Trainer aber auf: "Ob es ein Ultimatum gibt? Nein. Ich fühle die Rückendeckung der Spieler und des Klubs."

Sportlich läuft soweit eigentlich auch alles ganz gut. Auf Spitzenreiter Real Madrid hat Barcelona derzeit als Zweiter nur einen Punkt Rückstand, allerdings bei einem Spiel mehr. In allen drei Wettbewerben - Meisterschaft, Pokal, Champions League - liegt man im Soll und hat weiterhin Chancen auf Titel.

Nach dem Pokalspiel gegen Elche steht am Wochenende das richtungsweisende Spiel gegen den punktgleichen Dritten Atletico Madrid an (DATENCENTER: Primera Division).

Oberste Regel: Messi spielt immer

Messi wird kaum wieder auf der Bank sitzen. Er stand in dieser Saison überhaupt nur in drei Spielen nicht von Beginn an auf dem Feld.

Was auf und abseits des Platzes passiert, wenn der Mr. FC Barcelona mal nicht spielt, hat Enrique nun unmissverständlich vorgeführt bekommen.

Will er seinen Job behalten, wird er Messi nicht mehr auf der Bank lassen - und in Zukunft mehr auf dessen Gefühlslage achten.