Ein Zusammenprall, ein kurzes Hüpfen auf dem rechten Bein - dann lag Lionel Messi plötzlich auf dem Rasen und fasste sich an sein linkes Knie. Den Zuschauern im Camp Nou stockte der Atem, die Mitspieler blickten besorgt.
Ohne Messi: Barcas schwerste Prüfung
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"Wenn Messi mal jammert, dann stimmt etwas nicht", sagte Sergio Busquets. Es stimmt tatsächlich etwas nicht: Messi erlitt am Samstag einen Innenbandriss im linken Knie, zwei Monate wird er nach Angaben des FC Barcelona pausieren müssen.
Ein Foul mit Folgen
Kurz vor halb sechs am Samstagabend verließ Messi das Creu-Blanca-Krankenhaus in Barcelona. Er ging nicht an Krücken - aber er ging auch nicht rund.
In der dritten Minute der Partie am Nachmittag gegen UD Las Palmas (2:1) hatte der Argentinier das Bein von Gegenspieler Pedro Bigas getroffen, eine Szene mit gravierenden Folgen: Mindestens zwölf Spiele wird Messi ausfallen, erstmals am kommenden Dienstag in der Champions League gegen Bayer Leverkusen (ab 20.15 Uhr im LIVETICKER).
Barca muss Messis Fehlen verarbeiten
"Es ist immer schlimm, wenn ein Spieler verletzt wird, aber wenn es Messi ist, versteht sofort jeder, was das für unsere Mannschaft bedeutet", sagte Barcelonas Trainer Luis Enrique.
Er blickte ernst. So, als ahne er, dass die kommenden Monate schwierig werden für den spanischen Meister und Champions-League-Sieger.
Erste Auswirkungen bekam Barcelona am Samstag zu spüren. Es dauert gut und gerne 20 Minuten, ehe die Katalanen gegen den Aufsteiger von der Insel Gran Canaria das Fehlen von Messi verarbeitet hatten.
Enrique: "Das ist eine Prüfung"
Überzeugend war die Leistung drei Tage nach dem peinlichen 1:4 in Vigo aber erneut nicht. Luis Suarez (25./54.) traf doppelt, Neymar (67.) schoss einen Handelfmeter über das Tor. Beim Gegentreffer von Jonathan Viera (88.) war Torhüter Marc-Andre ter Stegen machtlos.
Messi soll womöglich am 21. November beim Clasico gegen Real Madrid wieder mitwirken können, er wird bis dahin auch drei WM-Qualifikationsspiele mit Argentinien verpassen.
Enrique versichert, dass zumindest der FC Barcelona einstweilen ohne seinen Superstar klarkommen wird: "Dies ist eine Prüfung. Wir werden die Herausforderung annehmen." Messi habe viele Probleme für die Mannschaft gelöst, "jetzt geht es mehr um die Mannschaftsleistung".
Auch Josip Maria Bartomeu ist sich sicher, dass der Klub den Ausfall des Argentiniers kompensieren kann. "Das Team war immer in der Lage, solche Rückschläge zu verkraften", teilte der Barca-Präsident via Twitter mit: "Ich bin mir sicher, dass sie es wieder schaffen werden."
In der Tabelle zog Titelverteidiger Barcelona mit 15 Punkten dennoch an Real Madrid (14) vorbei. Die Königlichen kamen am Abend gegen den FC Malaga nicht über ein 0:0 hinaus, obwohl die Gäste nach einer Roten Karte gegen Nordin Amrabat (77.) die Schlussphase in Unterzahl bestritten.