Nach dem 4:1 des FC Barcelona im Achtelfinale der Copa del Rey gegen Espanyol ist es im Kabinengang des Camp Nou zu einem massiven Handgemenge zwischen mehreren Spielern der katalanischen Stadtrivalen gekommen.
"Abschaum": Suarez sorgt für Tumulte
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Auslöser des Streits war laut dem Bericht von Schiedsrichter Juan Martinez Munuera Barcas Skandalstürmer Luis Suarez, der seine Gegenspieler schon beim Betreten der Katakomben mit deftigen Worten begrüßt habe.
"Ich warte hier auf Euch. Kommt nur her. Ihr seid Abschaum!", soll der Urugayer gesagt haben.
Die Zeitung El Mundo Deportivo veröffentlichte den Bericht des Referees.
"Das waren Weihnachtslieder"
Die anschließende Konfrontation sei nur durch das Eingreifen der Stadionordner und Betreuer aufzulösen gewesen, schrieb der Unparteiische darin.
Barca-Trainer Luis Enrique, der zusammen mit Sicherheitsleuten und seinem Kollegen Constantin Galca von Espanyol schlichtend eingriff, spielte den Vorfall herunter.
Auf die Frage, was das für ein Geschrei nach dem Spiel gewesen sei, antwortete der Coach: "Das waren Weihnachtslieder."
Enrique sauer auf Schiedsrichter
Dass Suarez (28) in bald 15 Monaten Barcelona erstmals negativ auffiel, lastete Enrique aber nicht etwa dem heißblütigen Uruguayer an - sondern Martínez Munuera. Der Unparteiische habe dem wild um sich tretenden Gegner zuvor zu viel durchgehen lassen, behauptete er.
"Wenn jemand eine Grenze überschreitet, muss der Schiedsrichter für Ordnung sorgen", sagte Enrique.
Hässliche Szenen auf dem Platz
Das aber tat der Unparteiische. Er zeigte den Gästen sieben Gelbe Karten, dazu kamen Gelb-Rot gegen Hernan Pérez (72.) und Rot für Papa Diop (76.). Letzterer musste vom Feld, nachdem er die Mutter von Suárez mit absolut nicht jugendfreien Worten übelst beleidigt hatte. Auch das hielt der aufmerksame Martínez Munuera fest.
Rotsünder Diop spielte den Unschuldigen und wies beim Radiosender Cadena Ser darauf hin, dass Suárez mit den "palabrotas" (Schimpfwörtern) angefangen habe.
Dass Espanyol "gewalttätig" agiere, wie von Barça seit dem umkämpften 0:0 in der Liga am vergangenen Samstag behautet, wies er zurück. "Das sind Klassespieler. Wenn wir sie nicht berühren, machen sie, was sie wollen. Es gab doch kein Blut! Wenn wir gewollt hätten, hätten die das Spielfeld auf einer Bahre verlassen."
Barcas Abwehrchef Gerard Pique schimpfte indes unmittelbar nach dem Spielende über den Rivalen: "Wir spielen Fußball, nicht American Football."