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Gastkolumne: Das erwartet sich England von Jürgen Klopp beim FC Liverpool

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Gastkolumne: Das erwartet sich England von Jürgen Klopp beim FC Liverpool

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Kolumne: "Auf einer Stufe mit Mourinho"

England hat die Bundesliga um Jürgen Klopp beneidet - er ist eine Trainerpersönlichkeit erster Klasse. Gastkolumne des englischen Journalisten Luke Edwards.
Gastkolumnist Luke Edwards traut Jürgen Klopp beim FC Liverpool viel zu
Gastkolumnist Luke Edwards traut Jürgen Klopp beim FC Liverpool viel zu
© Getty Images

Wird Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool genauso erfolgreich wie mit Borussia Dortmund? Diese Fragen stellen wir englischen Journalisten uns genauso wie in Deutschland.

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Es gibt schon Parallelen zwischen Klopps altem und neuem Arbeitgeber. Die Reds haben nicht mehr die finanzielle Power, um mit Manchester City, Manchester United, Chelsea oder selbst Arsenal mitzuhalten. Liverpool muss folglich anfangen, Spieler zu entwickeln - so wie es Klopp beim BVB geschafft hat.

Klopp beim FC Liverpool - das ist einfach aufregend, anders. Er wird in England wirklich verehrt. Die Leute schauen seit langem nach Dortmund und sind neidisch, was dort mit limitierten Mitteln aufgebaut wurde.

Die Sprache wird für Klopp kein Problem sein. Auch wenn er seine Eingewöhnungszeit brauchen wird: Klopps Englisch ist gut genug, um zu kommunizieren. Dass er die Pressekonferenzen auf Englisch abhalten kann, ist sehr wichtig, und bei den Motivationsreden an die Spieler geht es sowieso weniger darum, was man sagt, als wie man es sagt. Die Spieler werden ihm in der Kabine schon wegen seines Rufs gut zuhören. Das ist schon die halbe Miete.

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Und wenn er Klopp irgendwann mal den Dialekt in Liverpool versteht, hat er in der Hinsicht alles geschafft. Mit dem habe selbst ich nämlich manchmal Schwierigkeiten.

Natürlich ist der Trainerjob in England mit mehr Aufgaben verbunden, aber er hatte alle Karten selbst in der Hand und ist bewusst nach Liverpool gekommen.

Wie Pep Guardiola hätte er praktisch überall hingehen können. Also muss er glücklich sein mit dem Job, dem Aufgabenbereich und den Umständen.

Er wird in Liverpool aber mehr unter Druck stehen, weil er so viel Erfolg in Dortmund hatte. Wenn es dort einen Negativlauf gab, konnte er den ohne große Kritik arbeiten, aber verliert er hier zwei oder drei Spiele, wird - bei aller Bewunderung, die er auch hier schon genießt - der Druck sofort da sein.

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Ich freue mich auch auf die Trainerpersönlichkeit Klopp, die für mich auf einer Stufe mit Jose Mourinho und Arsene Wenger steht. Das wirbelt das Ganze etwas durcheinander.

Mit Klopp kann Liverpool die großen Vier - Arsenal, Chelsea, ManUnited und ManCity - vielleicht wieder angreifen, auch wenn ich glaube, dass das etwas Zeit braucht.

Trotzdem: Dank Klopp steht der englische Fußball vor aufregenden Zeiten. Und wenn wir endlich auch Pep Guardiola hier rüber bekommen, gewinnen wir vielleicht auch auf europäischer Ebene mal wieder ein paar Spiele.

Luke Edwards berichtet seit 2011 für die englische Zeitung Telegraph über die Premier League. Das Blatt war in der Berichterstattung über Jürgen Klopps Wechsel zum FC Liverpool ganz vorne mit dabei und meldete als eines der ersten Medien auf der Insel Details über die Vertragsverhandlungen. Reporter Edwards ist Fan des Londoner Viertligisten Leyton Orient, beschäftigt sich beruflich aber hauptsächlich mit den Vereinen im Nordosten des Landes.