Box-Weltmeister Tyson Fury muss eineinhalb Wochen nach seinem sensationellen Punktsieg gegen Wladimir Klitschko einen seiner vier gewonnenen Schwergewichtsgürtel wieder abgeben.
Weltmeister Fury muss Gürtel abgeben
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Wie die BBC am Mittwoch berichtete, wurde dem Briten der Titel des Verbandes IBF entzogen. "Es ist richtig, ihm wurde der Gürtel aberkannt", bestätigte der IBF-Vorsitzende Lindsey Tucker.
Rückkampf wird zum Verhängnis
Grund sei, dass Fury eine Klausel für einen Rückkampf gegen Klitschko unterschrieben habe, anstatt gegen seinen ukrainischen IBF-Pflichtherausforderer Wjatscheslaw Hlaskow anzutreten. Der Gürtel der IBF gilt als der am wenigsten prestigeträchtige im Boxsport.
Am Vortag erst hatte Fury mit derben Beleidigungen auf die Kritk an seinen homophoben Äußerungen für unrühmliche Schlagzeilen gesorgt.
Haye sorgt sich
Die britische Polizei ermittelt bereits. Und selbst Enfant terrible David Haye ging auf den neuen Weltmeister los, der vor dem Titelkampf seine kruden Ansichten in einem Interview mit der Mail on Sunday ausbreitete. Dort setzte Fury Homosexualität mit Pädophilie gleich und vertrat ein sehr veraltetes Weltbild von Frauen.
"Ich dachte, ich wäre der kontroverse Bad Boy. Aber Fury muss aufhören, solchen Mist zu erzählen", sagte Haye dem Guardian.
Und richtete sich - angeblich in Sorge um seinen Sport - direkt an seinen Landsmann: "Komm schon, halt einfach die Klappe. Es ist dumm und falsch und sorgt für eine weitere negative Schlagzeile im Boxen."
Haye bastelt am Comeback
Haye schrieb früher selbst negative Schlagzeilen. 2012 stürmte er eine Pressekonferenz von Vitali Klitschko und Dereck Chisora und lieferte sich eine Schlägerei mit Klitschkos Gegner.
Ob sein Aufruf an Fury ernst gemeint ist oder lediglich der Eigenwerbung dient, dar diskutiert werden. Schließlich hatte der ewige Provokateur "Hayemaker", 2011 von Klitschko einstimmig nach Punkten besiegt, erst kürzlich sein Comeback im Ring angekündigt.