Drei Jahrzehnte lang schuf er bei WWE ein legendär gewordenes Werk, nun beendete die Wrestling-Liga seine Ära heimlich, still und leise - und offenbar auch gegen seinen Willen.
WWE entlässt ihren Musik-Guru
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Medienberichten zufolge hat das Showkampf-Imperium seinen Musik-Guru Jim Johnston nach 32-jähriger Zusammenarbeit entlassen.
Der 58-Jährige war seit der ersten Boom-Periode der Liga Komponist der Einmarschmusiken ihrer Stars: Auf sein Konto gehen fast alle legendären Themes verschiedener Ären - das des Undertaker, von Hulk Hogan, Bret Hart, Stone Cold Steve Austin, The Rock, Brock Lesnar, Roman Reigns und vielen anderen mehr.
Er machte den Undertaker-Einzug unverwechselbar
Johnston wurde 1985 angeheuert, als die damalige WWF gerade dabei war zum Massenphänomen zu werden.
Als ihr Hauskomponist verantwortete er den Soundtrack der Shows, die prominenteste Rolle spielten dabei die Einmarschmusiken. Durch Johnstons Arbeit sparte WWE die Tantiemen ein, die sie hätten zahlen müssen, wenn sie weiter - wie damals üblich - bekannte Pop- und Rocksongs für die Einzüge verwendet hätte.
Johnstons Musik prägte mehrere WWE-Generationen und verkaufte sich auf Soundtrack-Alben millionenfach. Unschätzbar: die von ihm perfektionierte Kunst, dem Publikum vom ersten Takt an klar zu machen, welcher Wrestler gleich einmarschieren würde.
Beim Undertaker - mit dem berühmten Sample von Chopins Totenmarsch - war es der Gongschlag, bei Steve Austin das klirrende Glas, bei Bret Hart ein unverwechselbares Gitarrenriff: Mit den von Johnston kreierten Intros kamen Jubel und Buhrufe des Publikums auf Bestellung.
Bei WWE zuletzt im zweiten Glied
Johnstons Aus wurde vergangene Woche von dem anscheinend mit ihm verbundenen Twitter-Account ThemeTitan vermeldet und später von anderen Medien bestätigt - von WWE bis heute nicht. Sein Vertrag sei ausgelaufen, eine Verlängerung unter ähnlichen Konditionen aus Sicht von WWE zu teuer gewesen, berichtet der Wrestling Observer.
Johnston hätte noch nicht aufhören wollen, überraschend kam sein Aus aber letztlich nicht: Seit einigen Jahren ist nicht mehr er, sondern das Produzentenduo CFO$ bei der WWE-Musik federführend.
Wie jede Veränderung bei WWE stieß der Wechsel bei Fans auf Kritik: Die CFO$-Themes seien monotoner und weniger einprägsam, lautet der häufigste Vorwurf.
Ganz unfähig sind aber auch die neuen Musikmacher gewiss nicht: Auf ihr Konto gehen auch Glanzstücke wie die Themes von Bobby Roode und Shinsuke Nakamura.