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IAAF: Mehr Fragezeichen als Antworten bei Aufklärung in Kenia

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IAAF: Mehr Fragezeichen als Antworten bei Aufklärung in Kenia

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Neue Ungereimtheiten bei IAAF

Doping: 234 Festnahmen bei bislang größter Anti-Doping-Razzia, Im Rahmen einer Razzia wurden auch Urin- und Blutproben gesammelt
Doping: 234 Festnahmen bei bislang größter Anti-Doping-Razzia, Im Rahmen einer Razzia wurden auch Urin- und Blutproben gesammelt
© Getty Images

In der Aufarbeitung der möglichen Doping- und Veruntreuungsfälle in Kenia tauchen beim Leichtathletik-Weltverband IAAF neue Ungereimtheiten auf.

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Die IAAF erklärte "nach einer internen Prüfung" am Dienstag, dass sich die unabhängige Ethik-Kommission entgegen bisheriger Aussagen bereits seit dem "Frühjahr 2015" mit dem Fall beschäftige. Hinweisgeber sei damals ein IAAF-Angestellter gewesen.

Weit gekommen scheint die Kommission aber nicht zu sein.

Aufklärung schleppend

Nach Informationen des Sport-Informations-Dienstes SID fing das Gremium erst am Dienstag an zu prüfen, ob es ARD-Dokumentationen zu Kenia überhaupt gegeben hat.

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Am Montag hatte der Weltverband noch erklärt, dass die Anschuldigungen unter anderem gegen führende kenianische Verbandsmitglieder bisher nicht bekannt gewesen seien. 

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Dabei hatte die ARD-Reportage "Geheimsache Doping - Im Schattenreich der Leichtathletik" Anfang August darüber ausführlich und detailliert berichtet.

Unkenntnis unverständlich

Dass die Ethik-Kommission bisher keine Kenntnis von der Dokumentation und den darin enthaltenen stichhaltigen Hinweisen auf weitverbreiteten Dopingmissbrauch und Veruntreuung in dem ostafrikanischen Land hat, ist zumindest unverständlich.

Schließlich haben sowohl die IAAF als auch beispielsweise der kenianische Verband direkt nach der Ausstrahlung auf die ARD-Enthüllungen, die weltweit Resonanz hervorgerufen hatte, mit Stellungnahmen reagiert.

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Kaum vorstellbar, dass an einem Gremium, das laut Aussage der IAAF seit Monaten zu diesem Thema ermittelt, die Reportage vorbeigegangen sein könnte.

Berichte von Boston-Siegerin

In der Dokumentation wurde unter anderem öffentlich gemacht, dass das kenianische IAAF-Council-Mitglied David Okeyo mit zwei anderen kenianischen Funktionären, darunter Präsident Isaiah Kiplagat, umgerechnet rund 650.000 Euro veruntreut haben soll, die von Sponsor Nike an den nationalen Verband AK gezahlt worden waren.

In der Doku wurden auch belastende Kontoauszüge gezeigt. Darüber hinaus zeigte der Film, wie einfach dort Dopingmittel zu beschaffen sind.

Die inzwischen wegen Dopings gesperrte Läuferin Rita Jeptoo, Siegerin des Boston-Marathons, berichtete zudem offen über den mangelhaften Anti-Doping-Kampf in ihrem Heimatland. 

Auch mit diesen Enthüllungen beschäftige sich die Ethik-Kommission laut IAAF bereits seit dem Frühjahr.