Die Strafe gegen den wegen Mordes verurteilten Paralympics-Gewinner Oscar Pistorius wird erst im Juni verkündet. Das Gericht in Pretoria verschob den Fall am Montag wie erwartet auf den Zeitraum vom 13. bis zum 17. Juni. Pistorius stimmte der Entscheidung in einer kurzen Anhörung zu. Im südafrikanischen Rechtssystem wird das Strafmaß erst nach dem Urteil verkündet.

Pistorius drohen bis zu 15 Jahren Haft. Zuletzt durfte der 29-Jährige gegen Zahlung einer Kaution in Hausarrest bleiben. Anfang März hatte das Verfassungsgericht Pistorius' Einspruch gegen die Verurteilung wegen Mordes abgewiesen.

Anfang Dezember war Pistorius des Mordes an seiner Freundin Reeva Steenkamp für schuldig befunden worden. Pistorius hatte Steenkamp am Valentinstag 2013 in seinem Haus erschossen. Er beteuerte stets, seine Freundin für einen Einbrecher gehalten und sie in Panik erschossen zu haben.

Das Berufungsgericht kam aber zu dem Urteil, dass Pistorius mit "krimineller Absicht" gehandelt habe. Er habe insgesamt vier großkalibrige Kugeln durch die geschlossene Toilettentür geschossen und deshalb damit rechnen müssen, dass er jemanden dahinter töten werde - ungeachtet der Identität seines Opfers.

Zuvor war Pistorius wegen fahrlässiger Tötung seiner Freundin zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ein Fünftel seiner ursprünglichen Strafe hat Pistorius im Gefängnis abgesessen, am 20. Oktober vergangenen Jahres wurde er in den Hausarrest überstellt.