Home>Leichtathletik>

Deutsche Spitzenathleten prüfen Gründung einer Gewerkschaft

Leichtathletik>

Deutsche Spitzenathleten prüfen Gründung einer Gewerkschaft

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Topathleten denken an Gewerkschaft

Die Spitzenathleten Deutschland lassen die Gründung einer Gewerkschaft prüfen. Eine eigenständige Organisation soll die Interessen der Sportler besser vertreten.
10 Years Of DOSB - Ceremonial Act
10 Years Of DOSB - Ceremonial Act
© Getty Images

Deutschlands Spitzenathleten werden bis zum kommenden Jahr die Gründung einer Gewerkschaft prüfen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Einem entsprechenden Antrag der Athletenkommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) stimmte am Sonntag die Vollversammlung der Athletenvertreter der DOSB-Spitzensportverbände in Bonn zu.

Demnach werden nun "die rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Voraussetzungen für eine eigenständige Organisation der Athletenvertretung in Deutschland" geprüft. 

Mehr Distanz zum Dachverband?

Die Eigenständigkeit, so heißt es in dem Antrag, solle eine vernünftige Professionalisierung der Interessenvertretung der Athletinnen und Athleten der Spitzenverbände für die Zukunft sichern und ein nachhaltiges und wirksames Netzwerk untereinander dauerhaft etablieren.

{ "placeholderType": "MREC" }

Dieses Ziel, mit dem sich die Athleten im erheblichen Maße vom Dachverband emanzipieren würden, solle "unter Berücksichtigung der bisherigen DOSB-internen Rahmenbedingungen, "aber auch unter den Möglichkeiten einer eigenständigen Konstellation mit unabhängiger Satzung geprüft werden".

Hörmann stellt sich Athleten nicht in den Weg

Der DOSB hatte schon im Vorfeld der Wahl gelassen auf den Freiheitsdrang seiner Sportlervertreter reagiert, deren Vorsitzender Christian Schreiber qua Amt im Präsidium des Dachverbandes sitzt.

"Wir empfinden die Zusammenarbeit mit der Athletenkommission als wertvoll und gut. Auch wenn wir der Meinung sind, dass beide Seiten von einer intensiven Einbindung in den organisierten Sport profitieren, steht es den Athleten selbstverständlich frei, ihre Zukunft eigenständig zu organisieren", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann: "Seitens des DOSB werden wir unbenommen vom Ausgang dieser Diskussionen auch weiterhin alles dafür tun, die Interessen unserer Sportler bestmöglich zu vertreten." 

"Unabhängiger vom DOSB"

Die Athletenvertreter begründeten ihren Schritt auch mit zu hoher Belastung. "In den vergangenen zwei Jahren hatten wir viele wichtige Themen, das Anti-Doping-Gesetz, den Dopingskandal mit Russland, nun steht die Strukturreform an. Wir haben gemerkt, dass uns die Themenvielfalt als ehrenamtlich gewählte Gruppe überfordert", sagte Athletenkommissionsmitglied Max Hartung: "Die Themen sind zu komplex, der Arbeitsaufwand einfach zu hoch. Wir vertreten als Athletenkommission an die 10.000 Sportler in Deutschland, und wir würden gerne professioneller, aber auch freier und unabhängiger vom DOSB die Athleten unterstützen."