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Doping-Gipfel in Freiburg findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt

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Doping-Gipfel in Freiburg findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt

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Doping-Gipfel nicht öffentlich

Die Doping-Vergangenheit der Freiburger Universität wird vorerst unter Ausschluss der Öffentlichkeit aufgearbeitet. DFB-Vizepräsident Rainer Koch stellt klare Forderungen.
Rainer Koch führt kommissarisch zusammen mit Reinhard Rauball den DFB
Rainer Koch führt kommissarisch zusammen mit Reinhard Rauball den DFB
© Getty Images

Der womöglich größte Doping-Skandal der westdeutschen Geschichte wird vorerst im ganz kleinen Kreis aufgearbeitet.

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Wegen des enormen medialen Interesses erteilte die Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin, die sich mit der dunklen Vergangenheit an der dortigen Universität beschäftigt, vorsorglich eine klare Absage: Die Teilnehmer des Doping-Gipfels am Donnerstag haben zunächst "Stillschweigen vereinbart".

Wie und in welchem Umfang wirklich im Fußball und Radsport der 70er und 80er Jahre betrogen wurde, sollen zuerst die Betroffenen und dann im Herbst die Öffentlichkeit erfahren.

Koch fordert Fakten

"Natürlich stellen wir auch die Forderung, dass wir mit Fakten konfrontiert und diese seriös aufgearbeitet werden", sagte Rainer Koch, Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der mit den Bossen der Bundesligisten SC Freiburg, Fritz Keller, und VfB Stuttgart, Bernd Wahler, mit der Kommission zusammenkommt.

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"Ich halte es nach wie vor für nicht angebracht, momentan bei dieser Faktenlage groß an die Öffentlichkeit zu gehen", sagte Koch. Auch Martin Wolf, Generalsekretär des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), reist nach Freiburg.

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Was war passiert? Am 2. März hatte (Noch-)Kommissionsmitglied Andreas Singler mit einer nicht abgesprochenen Vorab-Veröffentlichung der jahrelangen Ermittlungen systematisches Doping im Radsport sowie zumindest teilweise beim VfB und Sportclub mehr als nur angedeutet. Die Ergebnisse, die im Kern wohl zutreffen, waren für die Betroffenen ein Schock.

Singlers Alleingang sorgt für Streit

Weil aber die Kommission in sich und mit den Auftraggebern der Universität tief zerstritten ist, weiß niemand so recht, wo die Ermittlungen stehen.

In Freiburg will die Kommissionsvorsitzende Letizia Paoli Klarheit schaffen. Die renommierte Kriminologin und ihre Kollegen seien "praktisch paralysiert" gewesen vom Alleingang Singlers, sagte Kommissionsmitglied Fritz Sörgel: "In der Kommission rumort es. So sind Wochen verloren gegangen."

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Jedes Wort "ist zu viel", man wolle "bloß kein Öl ins Feuer gießen", heißt es aus Kreisen der Kommission zur "Causa Singler".

Erst am Wochenende war der eigentlich schon geschlichtete Streit aufs Neue eskaliert. Es ging um Singlers fürstliche Bezahlung als Angestellter der Universität, um erneute Störfeuer von denen, die überhaupt nicht an einer wissenschaftlichen Aufklärung der Doping-Vergangenheit im beschaulichen Breisgau interessiert sind.

Was sich genau mit wem in der "Schwarzwald-Klinik" der Schlüsselfigur Dr. Armin Klümper abgespielt hat, lässt sich kaum noch rekonstruieren. Der heute längst als Doping-Doktor überführte Mediziner galt als Koryphäe, als Guru mit heilenden Händen und Spritzen. Die Liste der Patienten und früheren Unterstützer ist extrem lang, auf ihr tauchen auch heute noch prominente Namen aus Sport und Politik auf.