Das war's – meine erste Badminton-Altersklasssen-Weltmeisterschaft! Knapp eine Woche dauerte das Großevent im schwedischen Helsingborg mit über 1300 Teilnehmern aus 48 Ländern. Insgesamt wurden 1400 Begegnungen an sieben Spieltagen absolviert.
Ein nie dagewesenes Erlebnis
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Es war eine fantastische Zeit mit unglaublichen Spielen, Erlebnissen und Begegnungen. Ich hatte mich intensiv in etlichen Trainingscamps auf das Turnier vorbereitet und ging entsprechend motiviert in das Turnier.
Imposante Turnierhalle
Am Tag unserer Anreise konnte ich mir in Ruhe die Turnierhalle ansehen. Die Helsingborg Arena mit neun Spielfeldern und Platz für fast 3000 Zuschauer stellte sich als imposant heraus. Das deutsche Team durfte in einigen vorgegebenen Zeitfenstern schon mal auf dem Platz trainieren. Die Möglichkeit habe ich natürlich auch genutzt, um mich mit den Begebenheiten vertraut zu machen.
Am nächsten Tag wurde es dann gleich ernst für mich im Damendoppel O45. Etwas nervös wartete ich auf meinen Aufruf. Meine Partnerin Brigitte Menacher und ich gingen zum Meeting Point, wo alle aufgerufenen Spieler warten mussten, bis das Spielfeld freigegeben wurde.
Zunächst mussten wir einem Oberschiedsrichter unsere Wettkampfkleidung zeigen. Bei unerlaubter Schriftgröße oder -Werbung musste man sich wieder umziehen. Gott sei Dank hat alles gepasst.
Sieg gegen estnisches Doppel
Danach ging es mit einem Schieds-, einem Aufschlagrichter sowie drei Linienrichtern auf das Feld. Das war neu für mich. Nach einer Einspielzeit von zwei Minuten ging es los. Wir mussten gegen zwei unangenehme Gegnerinnen aus Estland ran. Es wurde bis aufs Blut um jeden Ball gekämpft, doch letztlich konnten wir uns dank einem etwas druckvolleren Spiel durchsetzen.
Drei Tage später ging es dann mit dem Achtelfinale für uns weiter. Jetzt warteten zwei Schwedinnen mit dem Aussehen von Siebenkämpferinnen auf uns. Entsprechend heiß ging es zu. Letztlich mussten wir uns aber knapp geschlagen geben. Damit stand aber immerhin Rang neun für uns fest.
Im Gemischten Doppel O40 mit Jochen Zepmeisel waren wir gesetzt. Dementsprechend waren wir zuversichtlich. Doch das Aus ereilte uns in der zweiten Runde.
Erneut war es eine schwedische Paarung, die uns in einer ebenfalls engen Begegnung besiegte (in der Verlängerung). Die sehr harten und platzierten Schläge und den enorm schnellen Herren konnten wir nicht immer erfolgreich ausschalten, so dass wir den Kürzeren zogen.
Hohes Niveau der Spiele
Es ging immer eng zu, letztlich gaben Kleinigkeiten den Ausschlag über Sieg und Niederlage. Aber so ist das halt bei einer WM! Zudem nahmen an dem Turnier etliche Olympiasieger, Ex-Welt- und Europameister teil. Insgesamt war das Niveau sehr hoch.
Dementsprechend begeistert verfolgte ich die Spiele der Konkurrenz mit großem Interesse. Vor allem die Champions aus dem asiatischen Raum begeisterten mich mit ihrem Können in allen Altersklassen.
Besonders beeindruckt haben mich die SpielerInnen aus Japan, die immer alles auf dem Feld gaben, bis zum Umfallen kämpften und trotzdem lächelten und zeigten, wieviel Spaß das Ganze macht.
Und ich konnte meiner ehemaligen Mannschaftskollegin Dorte Steenberg, für Dänemark startend, im Mixed zum Weltmeister-Titel gratulieren.
Treffen mit den Helden der Jugend
Es gab ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten und zudem wurden neue Bekanntschaften geschlossen.
Ein besonderes Highlight für mich war die Begegnung mit den Helden meiner Jugend, den indonesischen Olympiasiegern Alan Budikusuma und Susi Susanti, die in einer Nebenhalle ihre Badminton-Firma vorstellten.
Zu kurz kam allenfalls eine Besichtigung von Südschweden. Außer einem kurzen Bad im Meer (12 Grad) und einer kleinen Stadtbesichtigung war ich immer in der Halle. Alles in allem eine fantastische Zeit, die ich nie vergessen werde und die mich sehr stolz macht.
Tanja Eberl liefert im Blog und über Twitter (@TanjaEberl) Trainings-Updates, Bilder, Videos und Einblicke in ihren Alltag zwischen Sport, Beruf und Familie. Auf ihrem Weg zur WM wird sie von SPORT1 und Veolia unterstützt.