19 Jahre jung, blond, gut aussehend - und bereit, die Mixed-Martial-Arts-Welt im Sturm zu erobern.
Spott und Mitleid für blamiertes UFC-Talent
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Der Hype um das texanische UFC-Talent Sage Northcutt war riesig. Und er erlitt am Wochenende spektakulär Schiffbruch.
Northcutt verlor seinen dritten UFC-Kampf gegen Bryan Barberena klar durch Aufgabe. Die Kämpferkollegen schwankten in den sozialen Medien zwischen Spott und Mitleid - lebhaft diskutiert wurde die Frage, ob Northcutt, sein Lager und auch die Promotion sich von der eigenen Inszenierung haben blenden lassen.
"Von einer Atombombe getroffen"
"Dieser Hype-Zug ist mit einer Atombombe getroffen worden", höhnte Ex-Kämpfer und Kommentator Brian Stann. "Er ist ein toller Junge, aber er wird den Wölfen vorgeworfen", ergänzte der frühere UFC-Fighter Eddie "Truck" Gordon.
Es waren speziell die Umstände der Niederlage, die Kritiker kopfschüttelnd zurückließen: Der viel beworbene Northcutt hatte seinen dritten UFC-Kampf in vier Monaten absolviert und sich kurzfristig auch noch auf einen Wechsel vom Leicht- ins Weltergewicht eingelassen.
Ein Journalist des übertragenden Senders Fox Sports will zudem gehört haben, dass Northcutts Vater und Trainer Mark von einem Insider ermahnt worden ist, seinen Sohn länger ins Gym zu schicken, statt übereilt Kampf an Kampf aneinanderzureihen. Offensichtlich vergeblich.
Gegen Barberena verpuffte die Anfangsoffensive Northcutts, der als Nachwuchs-Karateka angeblich 77 WM-Titel gesammelt hat.
Als er in der zweiten Runde nach einem missglückten Kick zu Boden fiel, entblößte Barberena Northcutts ringerische Defizite und brachte ihn mit einem Triangle Choke binnen Sekunden zum Abklopfen - aus der eigentlich selten erfolgreichen Half-Guard-Position. Auch das ein Anlass für Kollegenspott.
Zweifel an Zukunftshoffnung
Eine Niederlage, die einem 19-Jährigen passieren kann, er hat alle Zeit der Welt, an seinen Schwächen zu arbeiten und sie vergessen zu machen. Dennoch stellt sich die Frage, ob die UFC-Oberen um Präsident Dana White ihre Zukunftshoffnung nicht besser vor dem eigenen Übermut hätte schützen können.
Northcutt selbst präsentierte sich einen Tag nach dem Dämpfer schon wieder in Kämpferlaune.
"Hey Leute", teilt er in einem Twitter-Video von einem Basketball-Feld aus mit: "Danke für eure Unterstützung. Ich werde bald zurück sein."
Danach wirft er den Ball auf den Korb. Er wirft daneben.