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Politik und Sport reformieren Spitzensportförderung

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Politik und Sport reformieren Spitzensportförderung

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Neue Reform im Spitzensport

Sport und Politik einigen sich auf eine Reform in der Spitzensportförderung. Diese soll unter anderem eine Neuausrichtung der Leistungskader beinhalten.
Die Olympischen Winterspiele finden vom  9. bis zum 25. Februar in Pyeongchang statt
Die Olympischen Winterspiele finden vom 9. bis zum 25. Februar in Pyeongchang statt
© Getty Images

Ein komplett neues Förderprogramm, deutlich weniger Stützpunkte und eine Neuausrichtung der Leistungskader: Nach mehr als anderthalbjährigen Beratungen haben Politik und Sport ernst gemacht und eine äußerst ambitionierte Reform zur Förderung des Spitzensports auf den Tisch gelegt.

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Das Eckpunkte-Papier, das dem Sport-Informations-Dienst vorliegt, gilt nun als Grundlage für die Diskussionen mit Sportpolitikern und Spitzenverbänden.

Kernpunkt ist ein neues Fördersystem, das sich nach den Perspektiven der Athleten und nicht mehr an den Erfolgen der Verbände in der Vergangenheit richtet.

"Mein Ziel ist es, dass Deutschland als Sportnation wieder ganz vorne mitspielt", sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière: "Wir brauchen die Reform nicht nur, um uns nach oben zu orientieren, sondern auch um nicht weiter nach unten abzurutschen."

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Das BMI nickte in der Vergangenheit die Verhandlungen zwischen DOSB und den Spitzenverbänden nur ab, nun spricht es mit.

Zukunftschancen werden ermittelt

Das neu eingeführte Berechnungsmodell PotAS (Potenzialanalysesystem) ermittelt die Zukunftschancen von Spitzenverbänden und einzelnen Disziplinen, die im Anschluss mit Hilfe von Attributen (Erfolg, Perspektive, Strukturen etc.) in drei unterschiedliche Fördergruppen (Cluster) eingeteilt werden.

Begleitet wird der Prozess von ständigen Beratungen unterschiedlicher Gremien (PotAS-Kommission, Strukturgespräche und Förderkommission). Zu den Gruppen gehören Vertreter aus dem DOSB, der Wissenschaft, den Ländern und aus dem BMI. Für die PotAS-Kommission soll ein Büro mit hauptamtlichen Mitarbeitern eingerichtet werden.

"Die klare Zielstellung ist, den Blick nach vorne werfen", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. In der Vergangenheit habe man sich an manchen Stellen stark auf die Verbände konzentriert. "Künftig wollen wir noch filigraner, noch professioneller Sportart für Sportart durchleuchten und uns Gedanken darüber machen, wo bestehen die besten Chancen in vier, acht oder zwölf Jahren definitv erfolgreich zu sein."

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In früheren Jahren hatte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) die Förderung mit den Spitzenverbänden verhandelt. Das für den Sport zuständige Bundesinnenministerium (BMI) nickte die Anträge in der Regel nur ab. In dem neuen Förderprogramm kommt dem BMI deutlich mehr Einfluss zu.

Eine starke Änderung soll es auch bei der Neuausrichtung der Kaderstrukturen geben. Die bisherige Aufteilung in A-, B-, C, DC- und D-Kader wird es so nicht mehr geben. Vor allem die vielen B-Kader-Athleten sind den Reformern ein Dorn im Auge.

Langfristige Olympiavorbereitung

Stattdessen erfolgt eine Aufteilung in drei Gruppen: Im Olympiakader werden die Athleten auf die nächsten Olympischen Spiele vorbereitet, im Perspektivkader auf die übernächsten Spiele. Der Nachwuchskader sieht einen langfristigen Leistungsaufbau vor.

Zudem soll die Anzahl der Stützpunkte reduziert werden. Von den bisher 204 Bundesstützpunkten Einrichtungen soll es in Zukunft nur noch 165 bis 170 geben. Hauptamtliche Kräfte sollen die Leitungspositionen übernehmen.

Die Olympiastützpunkte sollen von 19 auf 13 gekürzt werden. Deutlich mehr Einfluss erhält die Wissenschaft. Außerdem soll der paralympische Sport in die Spitzenverbände integriert werden.