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Neuer GPS-Sender könnte Kampf gegen Doping erleichtern

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Neuer GPS-Sender könnte Kampf gegen Doping erleichtern

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GPS-Einsatz im Kampf gegen Doping?

Dem Kampf gegen Doping steht offenbar eine kleine Revolution bevor. Laut eines Berichts könnte in Zukunft ein GPS-Sender zur Überwachung eingesetzt werden.
Doping: 234 Festnahmen bei bislang größter Anti-Doping-Razzia, Im Rahmen einer Razzia wurden auch Urin- und Blutproben gesammelt
© Getty Images

Ein neu entwickelter GPS-Sender namens Eves als Alternative zum derzeit praktizierten Online-Meldesystem ADAMS könnte den Anti-Doping-Kampf erleichtern.

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Wie die ARD-Dopingredaktion in der Sportschau am Sonntag (18 Uhr) berichtet, ermöglicht der Sender mit der Größe eines Feuerzeugs eine punktgenaue Ortung von Sportlern zum Zwecke von unangekündigten Dopingkontrollen.

Entwickelt wurde er vom ehemaligen Leichtathleten Jonas Plass. "Durch den Einsatz eines GPS-Senders wird sichergestellt, dass der Athlet gefunden werden kann", sagt der frühere deutsche 400-m-Meister. Parallelen zu elektronischen Fußfesseln, die Gefährdern und Straftätern angelegt werden, sieht der Berliner nicht.

Permanente Überwachung von Athleten

In Zusammenarbeit mit Datenschützern und IT-Sicherheitsexperten strebt er ein Modell an, bei dem Athleten nicht permanent überwacht würden – sondern nur situativ geortet werden könnten. Plass: "Im Fall einer Dopingprobe kann einzig der Kontrolleur, der den Test durchführen soll, die aktuelle Position des Athleten abfragen." Die dabei anfallenden Daten würden zeitnah nach einer erfolgten Kontrolle wieder gelöscht.

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Das Meldesystem ADAMS wird von den Sportlern vor allem wegen des gewaltigen Aufwandes kritisiert. Sie müssen dort ihre Aufenthaltsorte eintragen, für jeden Tag, drei Monate im Voraus. Jede Reise, jeder Standortwechsel muss angegeben werden.

Das Modell mit einem GPS-Sender stößt bei einigen deutschen Athleten offenbar auf Zustimmung. "Ich würde mich für das Ortungssystem entscheiden", sagte Cindy Roleder, Europameisterin über 100 m Hürden, "wir sind auch nur Menschen und vergessen manchmal, etwas in ADAMS einzutragen." Ähnlich sieht es Bob-Weltmeister Francesco Friedrich: "Ich halte die neue Idee für eine gute, vernünftige Lösung, die uns Athleten viel Arbeit ersparen würde."

Hartung: Kein Allheilmittel

Als ein Allheilmittel sieht dagegen Säbelfechter Max Hartung die neue Idee nicht. Der Vorsitzende der Athletenkommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), äußerte Unbehagen – unabhängig von der Frage, ob zukünftig weiter mit Hilfe eines Online-Meldesystems kontrolliert werden könnte oder auch per GPS: "Es darf nicht sein, dass meine Privatsphäre und die eigenen Schutzrechte über einen gewissen Punkt hinaus strapaziert werden. Das muss verhältnismäßig bleiben."

Die Entscheidung, welches System zukünftig genutzt werden könnte, liegt in der Verantwortung der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und deren nationalen Unterorganisationen.

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Vorstand Lars Mortsiefer von der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) kann sich vorstellen, dass die GPS-Ortung eine Chance hätte: "Ideell unterstützen wir dieses System absolut. Das ist der erste wichtige Schritt, dass man als Sportler nicht mehr nur hinnimmt, konsumiert und etwas über sich ergehen lässt, sondern dass man das, was man adressieren will, laut macht. Und das hat Jonas Plass gemacht: eine Lösung präsentiert."