Das Umfeld hat sich etwas verändert, doch seinen gewohnten Platz an der Spitze hat Sebastien Loeb längst wieder eingenommen.
Rallye-Legende Loeb mischt die Dakar auf
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Gleich bei seiner Dakar-Premiere sorgt der neunmalige Rallye-Weltmeister auf Anhieb für Furore und stiehlt den Größen des Marathon-Spektakels in Südamerika die Show.
Egal, ob Stephane Peterhansel, Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah im Mini oder Carlos Sainz - bislang kann dem Neuling mit dem großen Namen niemand folgen.
Auch Teamkollegen chancenlos
Drei Etappensiege und einen dritten Rang verbuchte er bislang - im deutlich überlegenen und pfeilschnellen Peugeot-Buggy distanziert Loeb aber nicht nur die Konkurrenten Mini, Toyoto und Co., auch seine Teamkollegen sind (derzeit) chancenlos.
Den Umstieg von der WRC-Rallye zum XXL-Spektakel in Südamerika hat er scheinbar spielend gemeistert.
Für Dakar-Rekordchampion Peterhansel ist sein französischer Landsmann Loeb auch deshalb "der beste Pilot der Welt".
Loeb glaubt langsam an den Gesamtsieg
Schon nach wenigen Tagen hat sich der Gesamtführende ein beachtliches Polster herausgefahren. Anlaufschwierigkeiten? Für Loeb scheinbar ein Fremdwort.
"Ich beginne langsam, an den Gesamtsieg zu glauben", sagte Loeb lächelnd, als er nach seinem dritten Tagessieg am Donnerstag unter dem Beifall von Peugeot-Mitarbeitern, Journalisten und Offiziellen aus seinem Boliden kletterte.
Dennoch schränkte der Überflieger ein: "Wir haben gerade erst begonnen, die härtesten Prüfungen kommen erst noch."
Loeb vertraut langjährigen Freund
Dabei wird es nicht nur auf Loebs fahrerische Fähigkeiten ankommen, auch sein Co-Pilot Daniel Elena muss im extrem anspruchsvollen Terrain auf ungewohnt langen Distanzen die beste Route finden. Zum Beispiel am Freitag, als es über 542 km rund um das im bolivianischen Hochland gelegene Uyuni ging.
Loeb, der in der WRC-Weltmeisterschaft über Jahre nicht zu schlagen war, überlässt nichts dem Zufall. Statt einen Dakar-erfahrenen Co-Piloten anzuheuern, vertraut er bewusst seinem langjährigen Partner und Freund Elena.
"Wieso etwas ändern, was ich kenne? Wir kennen und vertrauen uns, wir haben uns gemeinsam vorbereitet. Ohne ihn würde es nicht so gut laufen", sagte Loeb.
Einfaches Erfolgsrezept
Auf das Extrem-Abenteuer in Südamerika hat er akribisch hingearbeitet. Wochenlanges Training, auch im Hochland, unzähligen Testfahrten mit dem Peugeot-Buggy - dazu die Begeisterung und Bereitschaft, auch mit 41 Jahren etwas Neues zu wagen.
Loebs Erfolgsrezept ist im Grunde simpel: Spaß am Autofahren, jede Menge Mut und Talent und die Gabe, auch in schier aussichtslosen Situationen einen Ausweg zu finden.
Als sich bei der zweiten Etappe am Montag mehrere Teilnehmer und Spitzenfahrer wie Nani Roma (Spanien/Mini) im tiefen Schlamm festfuhren, reagierte Loeb blitzschnell und raste einfach im Bogen außen vorbei.
Seine Konkurrenten verloren wertvolle Minuten - der Franzose feierte währenddessen seinen ersten Etappensieg. "Peugeot ist einfach zu gut, zu schnell, zu clever", stellte Vorjahressieger Al-Attiyah enttäuscht fest: "Gegen Loeb und Co. haben wir im Moment keine Chance."