Aus Spielberg berichtet Thomas Straka
Erster Dämpfer für Schumacher
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Mick Schumacher hat mit seinem überraschenden Sieg beim Auftakt der ADAC Formel 4 in Oschersleben bewiesen, dass er es kann. Bei der zweiten Station in Spielberg geht es für den Sohn der Formel-1-Legende aber wieder von vorne los. Das haben die Trainingsresultate gezeigt. Die lassen bei dem 16-Jährigen noch Luft nach oben.
Schumacher fand sich genau wie Gesamtspitzenreiter Marvin Dienst, mit dem er sich beim Saisonauftakt der neuen Nachwuchsserie in Oschersleben noch die drei Rennsiege aufgeteilt hatte, bei den beiden Trainingssitzungen auf dem Red Bull Ring noch im Mittelfeld wieder.
Schumacher im Mittelfeld
Schumacher, der schon vor dem gemeinsamen Testtag am Donnerstag in einem anderen Rennen Erfahrungen auf der Formel-1-Strecke in der Steiermark gesammelt hatte, belegte am Freitag in den beiden jeweils 30-minütigen Trainingssitzungen einen 13. und einen 17. Platz (Rennkalender der Formel 4).
Dass es besser gehen könnte, hatte er beim Test angedeutet, als er einmal auf den fünften Rang gefahren war. Allerdings befand sich Schumacher am Freitag in der Ergebnisliste in guter Gesellschaft.
Denn auch der deutlich erfahrenere Marvin Dienst, in Oschersleben noch Gewinner der ersten beiden Läufe, musste sich zunächst mit zweistelligen Plätzen begnügen: im ersten Durchgang Rang 14 hinter Schumacher, am Nachmittag dann Rang 11.
Newcomer Beckmann überzeugt
Schneller unterwegs war nicht nur der Russe Robert Shwartzman, der mit einer Bestzeit und einem zweiten Platz brillierte, sondern auch David Beckmann. Er setzte mit der schnellsten Runde in der zweiten Session gleich mal ein Ausrufezeichen.
Der junge Hagener, gegen den Schumacher in Kart-Rennen des Öfteren das Nachsehen hatte, darf erst in Spielberg zum ersten Mal in der ADAC Formel 4 antreten, weil er in Oschersleben noch zu jung war (Gesamtwertung der Formel 4).
Beckmann sieht noch Luft nach oben
Erst drei Tage nach dem Saisonauftakt war er 15 Jahre alt geworden, und hatte kurz darauf schon mit einem Sieg in der italienischen Formel 4 in Vallelunga sein Talent unter Beweis gestellt.
Trotz seiner Bestzeit in Spielberg sah der junge Hagener noch Verbesserungspotenzial.
"Im ersten Training hatten wir Probleme mit der Lenkung, das war im zweiten Training viel besser. Aber ich denke, dass wir noch weiter an uns arbeiten können. Da ist noch richtig viel Luft", sagte Beckmann und setzte sich selbstbewusst hohe Ziele: "Ich würde natürlich schon gerne alle drei Rennen gewinnen. Aber am Ende ist es schon gut, wenn man in die Top 5 fährt", meinte der 15-Jährige: "Ich möchte aber auf jeden Fall einmal aufs Podium und so einen Pokal mit nach Hause nehmen."
Schreiner und Halder kämpfen um Anschluss
Schwierig ist das Leben im 39-köpfigen Fahrerfeld noch für die beiden jungen Frauen. Carrie Schreiner, die in Spielberg ihr Debüt feiert, und Michelle Halder fanden sich in beiden Trainingssitzungen noch am Ende des Feldes wieder.
Allerdings schafften sie es, den Rückstand von zunächst rund zwei Sekunden am Vormittag deutlich zu verringern. Michelle Halder halbierte den Abstand in der zweiten Sitzung, Carrie Schreiner kam sogar bis auf drei Zehntelsekunden an den nächsten Konkurrenten heran.
Am Samstagmorgen steigt um 8.30 Uhr das Qualifying der ADAC Formel 4. Das erste Rennen am Samstag überträgt SPORT1 ab 14.40 Uhr ebenso LIVE im TV wie die beiden Läufe am Sonntag ab 11.55 Uhr und 17.00 Uhr.