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DTM: Fragen und Antworten zur Disqualifikation von Marco Wittmann

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DTM: Fragen und Antworten zur Disqualifikation von Marco Wittmann

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Holzplatte wird zum Titel-Streitfall

Wirbel in der DTM: Eine Holzplatte sorgt für die Disqualifikation von Marco Wittmann. Entscheidet sie auch den Titelkampf? SPORT1 beantwortet die wichtigsten Fragen.
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© SPORT1 Grafik: Paul Haenel/Imago

Motorsport ist Millimeterarbeit.

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Da werden alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um das Maximale herauszuholen. Es werden Grenzen ausgelotet und angekratzt. Und manchmal auch überschritten - manchmal auch nur um weniger als einen Millimeter.

Marco Wittmann könnte eine zu dünne Holzplatte womöglich um den DTM-Titel bringen. Zwölf Punkte hat sie ihn nach der Disqualifikation bereits gekostet, weitere Auswirkungen nicht ausgeschlossen.

SPORT1 beantwortet die wichtigsten Fragen.

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Beim Start scherbelts gewaltig
01:50
Beim Start scherbelts gewaltig

- Was ist passiert?

Marco Wittmann und Daniel Juncadella sind von der Wertung des 16. Saisonrennens in Budapest ausgeschlossen worden. Der Gesamtführende Wittmann verlor so seinen vierten Platz und zwölf Punkte, sein Mercedes-Konkurrent sogar seinen Podiumsplatz. Der Spanier war Dritter geworden. Konkret geht es um den Unterboden, eine Holzplatte unter dem Auto, die ein Einheitsbauteil und acht Millimeter dick ist. Zu jedem Zeitpunkt muss diese Platte mindestens sechs Millimeter dick sein.

Durch eine dünnere Holzplatte entsteht mehr Anpressdruck, also ein aerodynamischer Vorteil. BMW hatte damit argumentiert, dass dies durch den Startunfall mit Edoardo Mortara passiert sei. Das konnte der Hersteller aber nicht zu 100 Prozent nachweisen.

- Was sagen die Betroffenen?

BMW und Mercedes haben sich durch die Ankündigung, Berufung einlegen zu wollen, bereits geäußert. Wittmann sagte, er sei "mega enttäuscht. Ich kann zu der Berufung gar nicht viel sagen, sondern nur das finale Ergebnis abwarten. Aber wer mich kennt, weiß: in Hockenheim werde ich kämpfen, so oder so." Mortara hatte bereits vor dem Urteil erklärt, dass er weiter an den möglichen Titelgewinn glaube.

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- Was bedeutet das für den Titelkampf und die Serie?

Rein rechnerisch so viel, dass Wittmann nun nur noch 14 Punkte Vorsprung vor seinem Verfolger Edoardo Mortara hat. Sogar Jamie Green ist nun wieder in den Kampf hineingerutscht und hat bei 39 Zählern Rückstand zumindest noch mathematische Chancen.

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Wesentlich nachhaltiger dürften die mentalen Auswirkungen sein. Mortara ist nach einem sowieso schon starken Audi-Wochenende und seinem folgenschweren Startpatzer nochmal mit einem blauen Auge davongekommen.

Für den als Hitzkopf bekannten Italiener dürfte es vor allem ein Warnschuss sein, denn ohne das Urteil der Sportkommissare hätte er Wittmann bei dann 26 Punkten Vorsprung wohl kaum noch schnappen können.

Denn der 26-Jährige hatte auch in Budapest mal wieder bewiesen, was ihn auszeichnet: Geschick und auch Glück in verzwickten und brenzligen Situationen, dazu die richtige Balance zwischen Abwägen und Risiko. Jetzt muss er auch beweisen, dass er mit Rückschlägen der ungewöhnlichen Art umgehen kann. Und dem ganzen Trara, das bis Hockenheim folgen wird.

Für die Serie selbst ist es ein mittelschwerer GAU. In einer Saison mit Dauerdiskussionen um Zugeständnisse für BMW und die Notwendigkeit der Teamorder ist das erneute Technik-Thema nun das i-Tüpfelchen. Bereits beim Saisonauftakt hatte es einen ähnlichen Vorfall mit Timo Glock gegeben, als die Heckklappe seines BMW um 1,9 Millimeter von der Norm abwich.

Sicher sind das berechtige Strafen für Verstöße gegen das Technische Reglement. Die versteht der normale Fan aber schon lange nicht mehr. Einen DTM-Champion am Grünen Tisch wohl noch weniger.

- Wie geht es jetzt weiter?

BMW und Mercedes haben seit Sonntag 96 Stunden Zeit, um tatsächlich Berufung einzulegen. Danach bleibt beiden eine Woche Zeit, um diese schriftlich zu begründen. Sollten die Fristen ausgeschöpft werden, müsste also in der Woche vor dem Saisonfinale in Hockenheim ein Termin vor dem Berufungsgericht des DMSB gefunden werden.

Der DMSB kündigte zumindest an, dass eine rechtzeitige Entscheidung "wahrscheinlich" sei. Dabei ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass das Gericht der BMW-Argumentation folgt. Es wäre die nächste überraschende Wende im Titelkampf.