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Streit in der Formel 1

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Streit in der Formel 1

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Existenzkampf verschärft sich

Beim Italien-GP in Monza könnte der Deutsche Andre Lotterer zu seinem zweiten Einsatz kommen. Die großen Probleme seines Teams Caterham kann er aber nicht lösen.
Andre Lotterer bestritt mit 32 Jahren sein Debüt in der Formel 1
Andre Lotterer bestritt mit 32 Jahren sein Debüt in der Formel 1
© Getty Images

Bernie Ecclestones Sympathie für die Hinterbänkler ist überschaubar, und daraus macht der Formel-1-Boss selten einen Hehl.

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Die kleinen Teams, sagte der 83-Jährige kürzlich, "sollten nicht dabei sein. Wer sich das Geschäft nicht leisten kann, sollte nicht mitmachen."

Auch diese Einstellung des Milliardärs ist es, die Rennställe wie Caterham und Marussia an der Existenzgrenze darben lässt - und Fahrern wie Andre Lotterer gegen eine Menge Geld kurzfristige Einsätze in der Königsklasse ermöglicht.

Große Teams begünstigt 

Denn wer zahlt, darf mitmachen. Dieses Modell ist nicht neu in der Formel 1, ein Großteil der Teams beschäftigt Pay-Driver. Nötig ist das auch deshalb, weil Ecclestones Verteilungsschlüssel die großen Teams in hohem Maße begünstigt. 

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Dass derzeit jedoch Cockpits für einzelne Rennen verkauft werden, zeigt die besonders prekäre Lage der kleinen Teams (DATENCENTER: WM-Stand Teams).

So durfte der dreimalige Le-Mans-Sieger Lotterer schon beim vergangenen Rennen in Spa sein spätes Debüt in der Königsklasse geben.

Ungewissheit bei Lotterer

Noch vier Tage vor dem kommenden Lauf in Monza (Training, Fr., ab 10 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVE-TICKER) wusste der 32-Jährige nicht, ob er in Italien gleich zu seinem zweiten Einsatz für Caterham kommt.

Möglich ist das, weil der klamme Rennstall das Cockpit seines Stammpiloten Kamui Kobayashi anbietet. Der erfahrene Japaner sorgt kaum für zusätzliche Einnahmen, und es ist denkbar, dass er in dieser Saison gar nicht mehr oder nur noch sporadisch zum Einsatz kommt.

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Kurz vor dem Rennen in Spa hatte der 27-Jährige von seiner Auszeit zu Gunsten Lotterers erfahren. "Ich bin zerrissen", sagte Kobayashi bei "Speedweek.com": "Als Fahrer verstehe ich die Entscheidung nicht und kann sie auch nicht akzeptieren. Aber ich habe gleichzeitig Verständnis für die Situation des Teams."

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Erfahren und anerkannt 

Denn für Caterham war Lotterer eine große Chance. Der Langstreckenspezialist ist, anders als so mancher Pay-Driver, ein verdienter und anerkannter Rennfahrer und bringt mithilfe eines Sponsors zudem das nötige Geld mit.

Auf dem Ardennenkurs in Belgien schlug er sich gleich beachtlich, musste das Rennen aber schon früh mit einem Motorschaden aufgeben.

In Monza schien nun der frühere DTM-Pilot Roberto Merhi Favorit auf einen Renneinsatz, für die Mitgift (kolportierte 300.000 Euro) würden persönliche Sponsoren sorgen. Doch offenbar gibt es Probleme mit der Erteilung der Formel-1-Zulassung ("Superlizenz") für den jungen Spanier, und so blieb Lotterer in der Verlosung.

Dieses Cockpit-Roulette mitten in der Saison betrifft derweil nicht allein Caterham, das erst vor wenigen Wochen an eine Investorengruppe um Colin Kolles verkauft worden war.

Verwirrung bei Marussia 

Auch Marussia stand in Spa kurz davor, das Renn-Cockpit an den Amerikaner Alexander Rossi zu vermieten, kurzfristig kam Stammpilot Max Chilton seinen finanziellen Verpflichtungen aber offenbar doch noch nach.

Und dieser Überlebenskampf der kleinsten Teams ist nur die Spitze des Eisbergs, außer den Branchenführern um Mercedes, Red Bull und Ferrari haben fast alle Teams große Sorgen.

Denn nur Geld führt in der Königsklasse zu Erfolg, und nur Erfolg führt zu noch mehr Geld - das ist durch Ecclestones Ausschüttung sichergestellt.

Und so wäre es keine Überraschung, wenn das Formel-1-Feld zur neuen Saison deutlich schrumpft. "Ich wäre glücklich darüber", sagte Ecclestone kürzlich.