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Timo Glock spricht bei SPORT1

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Timo Glock spricht bei SPORT1

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"Massa ist Rosbergs größte Hoffnung"

Vor dem Showdown in Abu Dhabi spricht Timo Glock bei <strong>SPORT1</strong> über die Chancen von Nico Rosberg und Schützenhilfe in der Formel 1.
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Beim letzten Formel-1-Rennen in Abu Dhabi kommt es zum großen WM-Showdown zwischen den beiden Mercedes-Fahrern Lewis Hamilton und Nico Rosberg.

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Hamilton muss bei einem Sieg von Rosberg mindestens Zweiter werden, um Weltmeister zu werden.

Doch auch 2008 hatte der Brite vor dem letzten Rennen einen großen Vorsprung.

Einer der Hauptdarsteller im wohl spannendsten Saisonfinale der letzten zehn Jahre war Timo Glock. Der damalige Toyota-Pilot musste sich in Interlagos zwei Kurven vor Schluss von Hamilton überholen lassen.

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Folge: Der dadurch gewonnene fünfte Platz reichte Hamilton knapp zum Titel.

Und: Leidtragender von Hamiltons Überholmanöver gegen Glock war damals Felipe Massa - auf den nun wiederum Rosberg alle Hoffnungen setzt.

Bei SPORT1 spricht der heutige DTM-Pilot Timo Glock über Rosbergs Chancen, Schützenhilfe in der Formel 1 - und wie er die entscheidende Szene im WM-Kampf 2008 erlebte.

SPORT1: Herr Glock, vor dem letzten Rennen in Abu Dhabi können sowohl Nico Rosberg als auch Lewis Hamilton noch Weltmeister werden. Wie schätzen Sie die Chancen von Rosberg ein?

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F1 Grand Prix of Abu Dhabi
F1 Grand Prix of Abu Dhabi - Previews
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Rosberg vs. Hamilton: Ziemlich beste Feinde

Timo Glock: Ich glaube, die Chance ist immer noch da. Man hat das ja auch 2010 gesehen, als Sebastian Vettel in einer noch schwierigeren Ausgangsposition war und es am Ende noch geschafft hat. Das kann also auch Nico Rosberg noch schaffen. Es wird natürlich dadurch sehr schwierig, weil aktuell nicht so viele Autos auf dem Niveau von Mercedes sind. Dazu muss er auch erst mal das Rennen gewinnen.

SPORT1: Welches Szenario wäre für Sie das wahrscheinlichste, damit Rosberg noch Weltmeister wird?

Glock: Die beste Chance für Rosberg wäre wohl ein technischer Defekt bei Hamilton - obwohl wir das natürlich nicht hoffen. Denn solch eine WM-Entscheidung will keiner. Ich glaube aber auch, dass Williams in Abu Dhabi noch einmal sehr stark sein kann, also entweder Felipe Massa oder Valtteri Bottas. Wie gut Red Bull sein wird, muss man abwarten. Aber die größere Hoffnung wäre sicherlich Williams.

SPORT1: Auch Nico Rosberg selbst meinte jüngst, Felipe Massa könnte ihm Schützenhilfe leisten - und fing sich prompt eine Retourkutsche des Brasilianers ein, als der antwortete:. "Mir hat auch niemand geholfen, als ich um den Titel gefahren bin. Mir hat ein gewisser Deutscher sogar geschadet." Dieser gewisse Deutsche waren Sie im Jahr 2008. Hat Sie die Aussage von Massa überrascht?

Glock: Nach so vielen Jahren war das schon überraschend. Ich habe es mit einem Schmunzeln aufgenommen. Es zeigt aber natürlich auch, dass es für ihn schwierig zu verdauen war - und wohl auch immer noch ist. Er war ja für kurze Zeit Weltmeister, und das auch noch ins seiner Heimat. Es weiß aber jeder, dass ich damals bei strömendem Regen mit stumpfen Waffen gekämpft habe. Ich konnte mich auf Trockenreifen eben nicht gegen Lewis Hamilton wehren.

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SPORT1: War Ihnen bei Hamiltons Überholmanöver bewusst, dass Sie mitten im WM-Kampf steckten?

Glock: Nein, gar nicht. Im Rennen hat man mir nur gesagt, dass wir durch die Strategie, die Reifen nicht zu wechseln, zwei oder sogar drei Plätze gewonnen haben. Zwei Runden vor Schluss hieß es dann, ich solle doch reinkommen, weil es unfahrbar würde. Da war aber die Boxengasse wohl schon so voll, dass man gar nicht mehr wechseln konnte. Dass ich mich mitten im WM-Kampf befunden hatte, habe ich erst nach dem Wiegen erfahren - als mich auf einmal 20 Journalisten darauf angesprochen haben.

SPORT1: Hat sich denn Lewis Hamilton hinterher bei Ihnen bedankt?

Glock: Nein. Ich glaube, der hatte da genügend mit sich zu tun. Aber witzigerweise saß ich beim Rückflug direkt neben Norbert Haug (damals Motorsportchef von Mercedes, Anm. d. Red.). Der hat sich dann noch mal bedankt dafür.

SPORT1: Wie ist das generell mit der Schützenhilfe in der Formel 1? Gibt es Fahrer, gegen die man vielleicht härter fährt als gegen andere?

Glock: Nicht wirklich. Am Ende ist jeder gleich schwer zu überholen. Es gibt schon immer mal den einen oder anderen, der etwas aggressiver versucht zu blocken. Ob das dann noch die sichere Variante ist, kann man bei dem einen oder anderen infrage stellen. Aber meistens läuft das ganz fair ab.

SPORT1: Wäre Rosberg für sie ein verdienter Weltmeister?

Glock: Es wären beide verdiente Weltmeister, weil sie sich einen Wahnsinnskampf geliefert haben. Zum Ende des Jahres war Hamilton sicherlich der stärkere. Dafür war Nico am Anfang des Jahres stärker.

SPORT1: Es kann sein, dass am Ende die doppelte Punktzahl in Abu Dhabi entscheidet. Was halten Sie davon?

Glock: Ich fand die Regelung von Anfang an ein wenig seltsam, das letzte Rennen so in den Vordergrund zu schieben. Wenn Hamilton ausfällt, würde er die WM wohl auch mit der normalen Punktevergabe verlieren. Aber wenn nur irgendwas beim Boxenstopp schief geht und man deshalb Zeit verliert, dann wird es durch die Punkte entschieden. Das finde ich nicht gut.