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Sebastian Vettel und Ferrari planen Revolution in der Formel 1

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Sebastian Vettel und Ferrari planen Revolution in der Formel 1

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Heavy Metal statt Staubsauger

Sebastian Vettel und sein neues Team Ferrari sprechen sich für neue Motoren aus. Die geforderte Revolution soll von eigene Fehlern ablenken.
Sebastian Vettel ist viermaliger Weltmeister
Sebastian Vettel ist viermaliger Weltmeister
© Imago

Es dürften anstrengende Tage werden für Sebastian Vettel.

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In einer Woche schon startet sein Abenteuer bei Ferrari mit den ersten Testfahrten der Saison, eine neue Sprache, ein neues Auto und neue Mitarbeiter warten auf den viermaligen Weltmeister.

Rückschläge werden nicht ausbleiben, und vielleicht hilft da ein gemeinsamer Feind: Ihre Abneigung gegen die "moderne" Formel 1 vereint Vettel und die Scuderia schon seit Monaten. Und die Italiener legen nun noch einmal nach.

"Brauchen eine echte Revolution"

Maurizio Arrivabene Jacke
Maurizio Arrivabene Jacke

"Eine einfache Evolution ist nicht genug", sagt der neue Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene mit Blick auf die leisen, verbrauchsarmen Motoren, "wir brauchen eine echte Revolution mit radikalen Neuerungen: mehr Power und höhere Geschwindigkeit."

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Der 57-Jährige will "Autos sehen, mit denen man die Fans gewinnen kann. Autos, die eine Lautstärke produzieren, die Gänsehaut verursacht. Wie bei einer Heavy-Metal-Band."

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Das sind Forderungen, die fast wortgleich sind mit Vettels Aussagen der vergangenen zwölf Monate. Der Heppenheimer ist seit einem Jahr Wortführer, wenn es um Kritik an den Turbo-Hybrid-Motoren geht, die seit 2014 die Formel-1-Boliden antreiben.

Vettel wählte Begriffe wie Staubsauger oder Rasierapparat. Bei Ferrari darf er sich verstanden fühlen.

Sorge um Attraktivität der Formel 1

Vettel ging es dabei stets um den Faktor Spaß und Spektakel, und auch Arrivabene begründet die Forderungen nun vor allem mit seiner Sorge um die Attraktivität der Formel 1. Die Einschaltquoten sinken, auch an den Strecken ist das schwindende Interesse der Zuschauer ein Problem.

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Arrivabene will daher die Öffentlichkeit einbinden, wenn es darum geht, die Formel 1 neu zu erfinden.

"Ich weiß, dass das kein gewöhnlicher Ansatz ist. Aber eine weltweite Umfrage über das Internet und die TV-Sender würde uns zeigen, was die Leute wollen", sagt er, und man erkennt den langjährigen PR-Manager: "In diesem Bereich ist Sport Unterhaltung, da sollte die Nachfrage das Angebot bestimmen."

Ferrari verschläft Entwicklung

All das sind sinnvolle und wichtige Vorschläge für die Formel 1, und doch steckt hinter dem Vorstoß von Ferrari auch eine gewaltige Portion Eigennutz.

Denn kein Hersteller hat den Start in die neue Motoren-Ära derart verschlafen wie die Italiener. Es ist eine bittere Wahrheit für Maranello: Ferrari hat den schlechtesten Motor gebaut - den Rückstand auf Mercedes und Renault aufzuholen, wird in den kommenden Jahren ein schwieriges Unterfangen. Das weiß das ganze Fahrerlager.

Rosberg stichelt gegen Vettel

Nico Rosberg Sebastian Vettel
Nico Rosberg Sebastian Vettel

"Ferrari ist Ferrari, und man darf sie nie abschreiben", sagte etwa Vize-Weltmeister Nico Rosberg der "Bild": "Aber Sebastian sieht in diesem Jahr trotzdem häufig nur mein Rücklicht."

Er sagt das so offen, weil es allgemein bekannt ist, der Mercedes-Pilot ist kein Provokateur. Als größte Konkurrenten der Silberpfeile sieht er Vettels Ex-Rennstall Red Bull und die von Mercedes-Motoren angetriebenen Williams.

Vettel werde im Ferrari "nach dem ersten Rennen in Australien (15. März) eher auf den hinteren Punkte-Plätzen als auf den vorderen" landen.

Vettels ehrgeiziges Unterfangen

Genau diese Herausforderung hat Vettel allerdings gesucht, wie einst Michael Schumacher will er die stolze Marke wieder zum erfolgreichen Rennstall machen.

Er weiß um die Schwierigkeiten, und allein dass er die Möglichkeit dazu bekommt, sagt Vettel, sei eine Ehre. "Grazie a voi", funkte er gleich bei seiner ersten Ausfahrt im Dezember in den Boxenfunk: "Ich danke euch."