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Die Formel 1 zu Gast in Monaco

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Die Formel 1 zu Gast in Monaco

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Auf den Spuren des Mythos Monaco

Ein dunkler Schulweg, der Wunsch nach Ruhe und ein Aufsehen erregender Handkuss. Der Große Preis von Monaco steht nicht nur für Glanz und Glamour.
F1 Grand Prix of Monaco - Qualifying
F1 Grand Prix of Monaco - Qualifying
© Getty Images
Tobias Wiltschek
Tobias Wiltschek

Enge Kurven, glitzernde Fassaden und viele Promis. Diese Bilder verbindet jeder mit dem Großen Preis von Monaco (Qualifying, Sa. ab 13.45 Uhr im LIVETICKER).

Der berühmteste Grand Prix der Formel 1 bietet aber auch andere Geschichten. Sie erzählen vom Kampf eines Automobilklubs um Anerkennung, von einem Aufsehen erregenden Handkuss und einem speziellen Wunsch der Fürstenfamilie.

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SPORT1 erklärt die Besonderheiten des Mythos Monaco.

Training am Donnerstag

Die Einzigartigkeit des Monaco-GP zeigt sich schon daran, dass am Freitag die Boliden nicht über die Strecke donnern, wie es bei allen anderen Rennwochenenden der Fall ist. Stattdessen ist der Freitag der Ruhetag, zumindest was die Formel 1 angeht. Denn die Strecke wird für den normalen Verkehr wieder frei gegeben.

Dass schon am Donnerstag das Training stattfindet, hat ursprünglich mit Christi Himmelfahrt zu tun. Dank des Feiertags ist der Formel-1-Zirkus vier Tage in der Stadt. Dafür lohnt sich auch der große Aufwand für die Ausrichtung des GP.

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Formel 1: Highlights des Monaco-Grand-Prix

Auch wenn - wie in diesem Jahr - der Feiertag nicht auf den Donnerstag vor dem Rennen fällt, ist der Freitag frei. Die Tradition geht angeblich auch darauf zurück, dass sich die Fürstenfamilie vor dem turbulenten Wochenende einen Ruhetag gewünscht hat.

Auch den Teams kommt der trainingsfreie Freitag entgegen. So können sie am Donnerstagabend die Sponsoren in ihre Hospitalitys einladen und brauchen nicht so streng auf die Uhr zu schauen. Auch auf den Luxusyachten im Hafen wird die Nacht zum Tag gemacht.

Handkuss für Grace Kelly

Die Fürstenfamilie spielt bis heute eine wichtige Rolle bei der Austragung des Monaco-GP, was vor allem bei der Siegerehrung deutlich wird.

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Niki Lauda
Niki Lauda

Die ersten drei Piloten verspritzen ihren Champagner nicht auf irgendeinem Podium, sondern werden in die Fürstenloge geladen. Und sie erhalten ihre Glückwünsche vom Fürstenpaar höchstpersönlich.

Der zweimalige Sieger Niki Lauda löste nach seiner Begegnung 1975 mit dem damaligen Fürst Rainier und dessen berühmter Frau Grace Kelly weltweit Erstaunen aus, weil er der Fürstin einen Handkuss gab. "Für mich war das ganz normal. Dann hat sich die ganze Welt gewundert. Warum, weiß ich nicht", erinnert sich der heutige Mercedes-Aufsichtsratsboss bei "Sky".

Zur Schule durch den Tunnel

Auch Nico Rosberg kann so manche Story über Monaco berichten. Schließlich wohnt der Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg nicht nur dort, er ist praktisch auch neben der Rennstrecke aufgewachsen.

"Meine Mutter hat mich immer durch den Tunnel zur Schule gefahren, also war mein Schulweg die Rennstrecke. Meine Schule war gleich über dem Fahrerlager im ersten Stock", sagte der Mercedes-Pilot, der in seiner Wahlheimat ebenfalls schon zwei Mal gewonnen hat.

Hubschrauber im Wohnzimmer

Der wohl berühmteste und am häufigsten zitierte Spruch stammt vom Brasilianer Nelson Piquet.

"Es ist, als würde man mit einem Hubschrauber durchs Wohnzimmer fliegen", sagte der dreimalige Weltmeister über die Jagd durch die engen Straßenschluchten.

In Monaco konnte Piquet ebenso wenig gewinnen wie der Kanadier Jacques Villeneuve. Der Champion von 1997 sprach teils fasziniert, teils angewidert vom "dekadentesten Zoo der Welt".  

Bedingung erfüllt

Der Automobilklub von Monaco strebte bereits zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts die Mitgliedschaft in der Vorgänger-Organisation des heutigen Weltverbands FIA an. Dort wies man ihn aber mit der Begründung ab, dass er im Territorium von Monaco kein Autorennen veranstaltet.

Um in den Verband aufgenommen zu werden, musste der Automobilklub des Fürstentums also ein Rennen im Stadtstaat organisieren. Anthony Noghes, damaliger Generalkommissar des Klubs, nahm die außergewöhnliche Herausforderung an. Im Jahr 1929 fand das erste Autorennen im Fürstentum statt. Seit 1955 ist die Formel 1 regelmäßig zu Gast an der Cote d'Azur.

Der Mythos Monaco war geboren.