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Formel 1: Unfalltod von Jules Bianchi löst neue Sicherheitsdebatte aus

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Formel 1: Unfalltod von Jules Bianchi löst neue Sicherheitsdebatte aus

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Bianchis Schicksal wird zum Mahnmal

Nach 21 Jahren ohne Todesfall löst Bianchis Tragödie die Sicherheitsdebatte neu aus. Erste Maßnahmen sind getroffen, Ecclestone und die Fahrergewerkschaft versprechen mehr.
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© SPORT1

285 Tage hatte die Motorsport-Welt um Jules Bianchi gebangt, doch in der Nacht zum Samstag endete der Kampf des Formel-1-Piloten in einem Krankenhaus in Nizza.

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Und in die tiefe Trauer um den verstorbenen Franzosen mischte sich schon nach wenigen Stunden ein Versprechen, ausgesprochen auch von Bernie Ecclestone, dem Chef der Königsklasse.

"Wir dürfen so etwas nie wieder passieren lassen", sagte der 84-Jährige. Das tragische Schicksal Bianchis, der neun Monate nach dem Unfall beim Großen Preis von Japan seinen Kopf-Verletzungen erlag, soll auch ein Mahnmal sein.

Kein Nachlassen im Kampf für Sicherheit

"In Zeiten wie diesen werden wir auf brutale Weise daran erinnert, wie gefährlich der Rennsport noch immer ist", teilte die Fahrergewerkschaft GPDA um den viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel mit.

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Trotz all der Verbesserungen in Bezug auf die Sicherheit "schulden wir es allen Verstorbenen, Jules, seiner Familie und seinen Freunden, bei der Arbeit für mehr Sicherheit niemals nachzulassen".

Bis zum Tod Bianchis hatte die Formel 1 seit mehr als 21 Jahren keinen ihrer Piloten mehr an einem Rennwochenende verloren. Zwei denkwürdige Tage 1994 in Imola, als Roland Ratzenberger und Ayrton Senna starben, hatten vieles verändert.

Arbeit an Outfits, Autos, Strecken

Für den dreimaligen Weltmeister Niki Lauda ist das im Gespräch mit der Bild am Sonntag schon fast "ein Wunder, schließlich fahren 20 Autos mit Tempo 340 gegeneinander".

Vor allem ist es aber das Ergebnis hocheffizienter Arbeit im Sinne der Sicherheit. Aus jedem schwereren Unfall der vergangenen zwei Jahrzehnte hat die Formel 1 gelernt, Autos, Overalls, Helme und Rennstrecken immer weiterentwickelt.

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Unvorstellbar ist mittlerweile die Situation in den Sechziger und Siebziger Jahren. Die Autos waren immer leichter und schneller geworden, die Sicherheit hatte dabei aber kaum eine Rolle gespielt.

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Unversehrt aus demolierten Boliden

Der dreimalige Weltmeister Sir Jackie Stewart fasst diese Entwicklung in seiner Autobiografie in eindrucksvollen Worten zusammen. "Ein Rennfahrer zu sein, bedeutete damals, dass man nicht die Möglichkeit, sondern die hohe Wahrscheinlichkeit des Todes akzeptieren musste", schrieb der heute 76-Jährige.

"Wenn ein Formel-1-Fahrer fünf Jahre im Cockpit saß, dann starb er eher auf der Strecke, als dass er überlebte und sich zur Ruhe setzte", schloss er.

Vierzig Jahre später ist die Königsklasse so sicher wie nie zuvor, mit dem Automobil-Weltverband FIA wird fortlaufend an weiteren Verbesserungen gearbeitet. Bilder von Piloten, die unversehrt aus ihren völlig zerstörten Autos steigen, gehören heute zu den gewöhnlichen Bildern eines Rennwochenendes.

Ein "Freak-Accident"

Bianchis Unfall geschah dennoch, und er erinnerte auf tragische Weise daran, dass sich die Risiken zwar minimieren, nicht aber ausschließen lassen.

"Was Jules passiert ist, war sehr, sehr, sehr unglücklich", sagt Ecclestone, einen "Freak-Accident" nennt es Williams-Chefingenieur Rob Smedley: "Für so etwas gibt es keine Crash-Tests."

Bianchi war auf dem nassen, hügeligen Traditionskurs in Suzuka nach einer Verkettung unglücklicher Umstände trotz gelber Flaggen von der Strecke abgekommen, sein Bolide raste gegen ein tonnenschweres Abschleppfahrzeug.

Auch Bianchis Unfall hatte Einfluss auf die Sicherheitsbestimmungen, so werden Geschwindigkeitsbegrenzungen in Gefahrensituationen mittlerweile mit einem virtuellen Safety Car umgesetzt. All dies wird schwere Unfallfolgen in Zukunft noch unwahrscheinlicher machen. Unmöglich werden sie nie sein.